3.Kapitel

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Ich erkläre euch mal kurz das Geschehen, damit ihr es euch vorstellen könnt. Der Schrei dürfte tatsächlich von Holly gekommen sein, denn sie wurde von einem der Männer, die vorher an uns vorbeigegangen waren, mit einem Degen in die Ecke gedrängt. Als ich mich zu George und Kipps umdrehte, konnte ich zunächst meinen Augen nicht trauen. Sie arbeiteten im Team zusammen und kämpften gegen die anderen zwei Typen! Der Größte von ihnen dürfte der Anführer sein, denn er focht mit dem größten Degen den ich je gesehen hatte.
„Hilf du Holly, ich gehe rüber zu George und Kipps!"; flüsterte mir Lockwood ins Ohr.
Ich nickte und rannte Holly zur Hilfe. Da ich den Überraschungseffekt auf meiner Seite hatte konnte ich den Angreifer kurz aus der Fassung bringen. Doch das dauerte nicht lange. Mit einem zielsicheren Grinsen ging er auf mich los, und, verdammt, er kämpfte gut. Aus dem Augenwinkel sah ich, das Lockwood es mit zwei Gegnern zu tun hatte. George war an Ort und Stelle zusammengesackt und Kipps' Arm stand in einem merkwürdigen Winkel ab, der darauffolgen ließ, dass sein Arm gebrochen war. Er wimmerte zudem auch leise.
Lockwood focht fantastisch, doch auch er wurde müder. Seine Ausweichmanöver liefen nicht mehr so rund und seine Schläge waren nicht mehr so kräftig. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich hatte mit einem Gegner schon alle Hände voll zu tun, der mich, wenn ich es mal kurz erwähnen darf, gegen eine Mauer drängte. Klar, ich konnte Hilfe gebrauchen, doch wo Holly war, wusste ich nicht. Ich hoffte nur, dass sie nicht verletzt war. Auch ich wurde müder und plötzlich war auch mein Degen weg. Ich starrte den Mann entsetzt an.
„Ja, ja! Nicht nur ihr Agenten könnt mit einem Degen umgehen!", sagte er mit einem siegessicheren Lächeln auf dem Gesicht und mir wurde klar, dass der Typ der Anführer sein musste.
„Meine Anweisungen waren unmissverständlich! Ich soll ein Mädchen mit dunklen Haaren töten!"
Ich starrte ihn noch überraschter an. Der Irre wollte mich umbringen? Das konnte doch nur ein Scherz sein! Doch plötzlich hob er den Degen und richtete ihn auf meinem Hals. Erschrocken wich ich zurück, und stieß mit dem Rücken gegen eine Mauer. Ich wollte um Hilfe schreien, doch ich brachte kein Wort heraus.
Doch zu meinem Glück brüllte George in diesem Moment: „Lockwood: LUCY!", und deutete auf mich. Lockwood drehte sich um, und erstarrte vor Schreck. Diesen Moment nutzten seine Angreifer aus: Einer riss seinen Degen um und verpasste ihm einen großen Schnitt, mitten über die Brust. Lockwood verzog vor Schmerz das Gesicht, brach aber nicht zusammen. Er sauste mit einem gewaltigen Sprung über seine Gegner hinweg und landete leichtfüßig hinter ihnen. Mit einer schnellen Bewegung schlug er ihnen die Füße vom Boden weg. Die Männer landeten mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden und waren sofort bewusstlos.
Doch davon bekam mein Gegner nicht viel mit. Sein Degen kam immer näher. Ich hatte noch nie so große Angst...
Plötzlich riss er den Degen zurück und wollte ihn mir in den Bauch stoßen..., doch genau in diesem Moment spürte ich einen heftigen Stoß und landete hart auf den Boden, unversehrt.
Als ich mich umdrehte um zu sehen was mich umgeschubst hatte, wurde mir schlecht.
Lockwood stand genau da, wo ich bis vor ein paar Sekunden gestanden hatte. Aus seinem Bauch ragte der Degen des Anführers...

Lockwood & Co  Das Geheimnis von Penelope FittesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt