2.Kapitel

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Weil George im Archiv nichts gefunden hat, gingen wir auf gut-Glück los. Okay, das machten wir eigentlich immer, nur diesmal wussten wir so gut wie gar nichts über das Mausoleum. Als Lockwood endlich eine Stelle fand, wo wir einsteigen konnten war es schon weit über Mitternacht.
„Puh, das hätte ich mir einfacher vorgestellt", stöhnte Lockwood. „Was glaubst du denn?! Das sind die Grabstätte der berühmtesten Persönlichkeiten aus London!" Schnaufend zwang ich mich durch das kleine Loch. Da der Abstand etwas höher war, als ich erwartet hatte, landete ich etwas ungeschickt und schmerzvoll auf meinem Hintern.
„Au!"
Lockwood sprang, wie erwartet, elegant hinunter und half mir mit einem Grinsen im Gesicht auf
„Sag nichts!", sagte ich während ich mir den Staub von meinem Rock klopfte. „Komm!", flüsterte Lockwood mir ins Ohr und reichte mir seine Hand hin. Gemeinsam schlichen wir durch die Gänge. Lockwood schaute, ich hörte. Man konnte nie sicher genug sein, immerhin waren wir in einem Gewölbe wo mehre tote Menschen lagen. Nach zehn Minuten kamen wir zu einer zu einer Abzweigung und entschieden uns nach langem Hin-und-Her Überlegen für den rechten Weg.
„Ich spüre leichte Anzeichen von Maladigkeit!", flüsterte ich zu Lockwood. „Ja, du hast Recht. Wir sollten vorsichtig sein!" Langsam gingen wir weiter. Lockwood hatte seinen Degen gezogen und ging voran. Schließlich kamen wir zu einem großen, leeren Raum, an dessen Ende eine kleine Tür war. Ich wollte schon auf die Tür zugehen, als mich Lockwood plötzlich unsanft in eine Nische drückte.
„Sei still!", raunte er mir ins Ohr
„Lockwood!"
„Psst!"
Ich wollte schon etwas Pampiges erwidern, doch da hörte ich Schritte und verstand. Ich spürte Lockwoods Atem am meinem Hals und hielt den Kopf gesenkt. Die Schritte wurden immer lauter und mich überkam Panik. Ich erspähte Taschenlampenlicht und wagte kaum zu atmen... doch die Typen gingen einfach an uns vorbei. Sie hatten offenbar nicht vor, sich an irgendwas anzuschleichen, denn sie machten sich keine Mühe, leise zu sein. Erst als die Schritte verklungen waren, löste sich Lockwood von mir.
„Puh, das war knapp! Gott sei Dank hast du immer einen dunklen Anzug an!" Ich rang nach Atem.
Lockwood zog eine Augenbraue hoch: „Allerdings!"
„Wer glaubst du, waren diese Typen?"
„Ich hab absolut keine Ahnung!"
Lockwood steckte seinen Degen wieder ein. Plötzlich ertönte ein hysterischer Schrei, der dem von Holly sehr ähnlich klang. Wir fuhren herum. Der Schrei kam aus der kleinen Tür, in der auch die Männer von früher verschwunden waren. Ich drehte mich zu Lockwood um und hob fragend eine Braue. Er nickte und gemeinsam stürmten wir zur Tür. Kurz davor hielt mich Lockwood zurück.
„Bitte sein vorsichtig!", sagte er leise.
Doch bevor ich etwas erwidern konnte, legte er seine Lippen auf meine. „Auf drei?" Ich nickte
„Eins, zwei..."
„DREI!", rief ich.
Gemeinsam sprangen wir ohne Deckung in den, hinter der Tür liegenden, Raum, wo das reinste Chaos herrschte...

Lockwood & Co  Das Geheimnis von Penelope FittesOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz