Kapitel 9

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Hey Neymarnias, ♥️

👉 Ich gucke gleich das Spiel um den dritten Platz. Neymar *-* 💕

👉 Bin für Argentinien, ihr? 💟

xoxo 💎

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"Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern."

- Aristoteles

Jemand wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht. Ich schüttelte schnell den Kopf.

"Mund zu", tadelte ein Kolumbianer der neben Jámes stand.

"Mach ein Foto, dass hält länger", scherzte Rodriguez. Haha. Lach ich jetzt.

"Haha", sagte ich monoton.

Er ignorierte mich und wandte sich an Neymar.

"Du kommst doch morgen Abend, oder?", fragte er.

"Klar", antwortete Ney, in Gedanken versunken. Die Kolumbianer machten einen Abgang.

"Ich geh jetzt auch mal rein. Ich will Fußball gucken und mal schauen wer von uns richtig getippt hat."

Sie alle nickten mir nochmal zum Abschied zu.

Ich lief gerade in die Lobby, wo ein mir ziemlich bekannt vorkommender Mann entgegen kam und mir die Hand ausstreckte. Ich schüttelte ihm die Hand während er sich vorstellte. Paulo Jorge Gomes Bento. Portugiesischer Nationaltrainer. Verstehe, jetzt hab ich ihn erkannt.

"Guten Tag, ich bin Zoey Sánchez", sagte ich höflich.

"Jaja, ich weiß. Ich möchte dir jemanden vorstellen. Komm mit."

Also ging ich hinterher. Er blieb vor einem großgebauten Mann stehen. Ich hätte mir ins Gesicht schlagen können. Wen könnte mir ein Portugiesischer Trainer schon zeigen? Ja, genau. Cristiano Ronaldo. Aber ich kannte ihn schon. Vom Shooting.

'Ist doch toll! Ein Mädchen kann besser spielen als Ronaldo', kam mir Enrique's Spruch in Erinnerung. Das war mein erster Tag bei Barca gewesen und jetzt Stand ich dem Weltfußballer gegenüber. Ich musste grinsen, versuchte es aber zu verbergen.

"Hey, du hast gut gespielt gestern", meinte er.

"Hätte nie gedacht das aus einem Model sowas bei herauskommt", schob er nach.

"Danke, kann ich nur für die letzten Jahre zugeben", gab ich zurück.

Wir lachten und ich bemerkte das Gomes verschwunden war. Gerade als ich mich verabschieden wollte legte mir jemand von hinten die Augen zu. Wer?

"Oscar?", ratete ich.

"Nein."

Ich erkannte die Stimme sofort. Ich beschloss Alexis an der Nase herumzuführen.

"Ähh... Neymar."

"Nein."

"Messi?"

"Nee."

"Keine Ahung!", erklärte ich und hob gespielt fragend die Schultern.

Er ließ los und drehte mich zu sich um.

"Alexis!", kreischte ich und umarte ihn stürmisch.

"Na, Sánchez 2", fragte er, "Wie läuft es bei den Brasilianern?"

"Ganz gut, Sánchez 1", antwortete ich. Gott sei dank stand auf seinem Trikot bei Barca, Alexis und nicht Sánchez. Sonst würde man uns verwechseln, nicht vom aussehen, sondern von dem Namen. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln.

"Hab dich spielen sehen, perfekt", sagte er anerkennend.

"Worüber lachst du?", schob er nach als er mein Schmunzeln sah.

"Nichts, ich freu mich einfach dich zu sehen", meinte ich und umarmte ihn noch mal.

"Ich darf sie doch entführen, oder?" fragte Alexis Ronaldo, der das alles beobachtet hatte, mit einem komischen Blick.

"Ja klar doch", meinte dieser.

"Komm mit, da vorne sind die anderen", sagte Alexis dann zu mir und ich sah in die Richtung in die er deutete. Ja, Messi und so standen wirklich dort. Wir gingen zu ihnen. Sie unterhielten sich über das Spiel welches eben zu Ende gespielt worden war. Mexiko hatte 1:0 gegen Kamerun gewonnen. Ich umarmte erst Messi, der mir mit seinem süßen Babylächeln die Arme ausbreitete und dann die anderen aus Barca. Messi stellte mir Bravo vor, der bei den Chilenen den Torwart spielte sowie bei Barca. An dem Tag als ich kam war er nicht anwesend gewesen weshalb ich ihn auch nicht kennenlernen konnte. Als nächstes stellte Messi mir Dí Maria vor, der bei Real Madrid spielte.

"Wir haben dir alle zusammen spielen zugeschaut. Du hast sehr gut gespielt, besser als gegen uns", erzählte Messi.

Ich lächelte fröhlich.

"Dann ist ja gut", sagte ich. Wir unterhielten uns noch über belangloses bis Messi plötzlich zu mir sagte:

"Guck mal Ney."

Da war Ney eben zur Tür hereingekommen und er sah stocksauer aus. Er lief rasend schnell die Treppen hinauf. Perplex blieb ich starr stehen bis ich Oscar sah und er mich zu sich winkte. Ich verabschiedete mich bei allen und versprach demnächst vorbeizuschauen. Ich lief zügig zu Oscar und er lief aus dem Gebäude und zum Strand, wo er sich setzte.

"Ich muss mit dir reden", sagte er zu mir.

"Gut, rede mit mir."

"Du hast Neymar gesehen oder? Wie haben geredet und jetzt ist er sauer."

"Jaaa...?"

"Also, er denkt ich interessiere ich nur für dich weil ich mich von meiner Freundin, Ludmilla, getrennt habe. Ich glaube er hat Recht. Er will nicht das ich dich ausnutzte, das wollte ich ja auch nicht aber er hat mir klargemacht das ich sie noch Liebe. Sie ist meine Jugendliebe, hast du schon von ihr gehört?"

Ich nicke.

"Ich wollte dich nicht verletzten", gestand er.

"Können wir Freunde bleiben? Gute Freunde?"

Beste Freunde.

Ich nicke wieder und starre dabei auf den Sand. Ich mochte ihn. Das was er sagte änderte nichts daran. Ich war weder verletzt noch enttäuscht. Ich glaube ich habe ihn nicht geliebt. Ich weiß nicht mal was wahre Liebe ist. Aber ich weiß, dass es nicht so schnell klappt. Nach kurzem Überlegen stand ich auf und ging mit langsamen Schritten auf das Gebäude zu. In der Lobby ignorierte ich alle Blicke und den Ruf von Alexis, der mich fragte was los sei.

Ich blickte starr vor mich immer weiter und weiter. Ein Fuß vor den anderen...

Ich lief die Treppe hinauf und ging in mein Zimmer, wo Ney auf dem Bett saß und seine Hände vor dem Gesicht gefaltet, wie als würde er beten, hatte.

Ich legte ohne Worte sofort ins Bett. Ich würde jetzt gerne heulen. Aber ich kann nicht. Ich hatte Angst. Ich hatte Angst vor der Liebe. Aber das war es nicht was mich so erschütterte. Es war meine verlorene Kindheit. Meine bald endende Jugend.

"Sie ist meine Jugendliebe, hast du schon von ihr gehört", hatte er gesagt. Oscar.

Ich merkte wie Ney sich mir zuwande und eine Strähne meiner Braunen Haaren hinter mein Ohr strich. Eine einzige verlorene Träne kullerte mir aus den Augen.

Während alle in meinem Alter schon längst einen Freund hatten, hing ich am Ball, der Ball war mein Freund. Ich hatte eine kostbare Kindheit verloren. Liebe war ein Fremdwort für mich. Ich wusste nicht mal auf welche Art und Weise man sein Kind liebt.

Neymar wischte mir die Träne mit seinem Daumen weg. Ney war ein guter Freund. Aber konnte ich ihn überhaupt Freund nennen? Er wusste ja nichts von mir. Heute waren mir zwei Dinge klar geworden.

Ich bin zu verschlossen und lasse keinen an mich ran. Ich weiß nicht was Liebe ist.

Football is my life | Neymar Jr.Where stories live. Discover now