Kapitel 2

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"Es gehört viel Erfahrung dazu, wie eine Anfängerin zu küssen."

- Zsa Zsa Gabor

Er klatschte in die Hände, dann los geht's!

"Als erstes bitte Neymar und Zoey."

Wir gingen zur Leinwand und es kamen Stilisten, die mich dezent schminken und mir was neues anzogen. Als ich zurück kam waren sie schon fertig mit Neymar.

"Hat voll lange gedauert!", beschwerte sich Neymar gespielt.

"Garnicht wahr!"

"Alsoooo, Neymar du musst dein Hemd ausziehen und Zoey sozusagen wie ein Kind auf deinem Schoß tragen."

Meine Wangen fingen anzubrennen, vor Scham, wobei ich mich sehr selten schmämte. Neymar war bei einem mittleren Knopf angelangt, da bat der Fotograf ihn zu stoppen.

"Lehn dich ganz an ihn und tu so als würdest du seine Knöpfe aufknöpfen, dabei nur frech grinsen", wendete er sich an mich.

Der Scham war wie weggewischt und ich tat ganz ernsthaft was man mir sagte.

"Perfektes Paar, besser hätte es nicht sein können!", lobte er uns.

"Okey, jetzt muss du auf seinen Schoß und eure Wangen aneinander, dabei bitte frech grinsen. Das ist das Motto. Jetzt muss du das Hemd aber ausziehen Neymar."

Er knöpfte die restlichen Knöpfe auf, zog das Hemd aus, packte mich an den Oberschenkeln und hielt mich mit Leichtigkeit hoch. Ich legte meine Hände auf seine nackte Brust und bewunderte sein Sixpack. Als wir dann unsere Wangen aneinander legten schrie ich auf:

"Auuuuu, deine Bartstoppel!"

KLICK!

Neymar lachte sein wunderbares Lachen und der Fotograf stimmte mit ein.

Ich schob trotzig die Lippe vor und in dem Moment machte es KLICK!

"DU HAST DOCH JETZT KEIN FOTO GEMACHT ODER?"

"Oh doch, vielleicht kommt das ja auf die riesigen Werbeplakate? Es ist das süßeste bis jetzt."

"Na, toll"

Neymar lachte sich einen ab und stellte mich wieder auf die Beine.

"Was war jetzt so witzig daran?", fragte ich, schmunzelte dabei aber selbst.

"Wenn du wüsstest wer ich bin wüstest du auch das ich immer ein Grund habe zum lachen." Ja, stimmt.

Jetzt kugelten wir uns beide vor lachen auf dem Boden.

KLICK! KLICK!

"Steht auf oder diese Bilder kommen an die Plakate!"

Sofort standen wir auf und unterdrückten uns das Lachen.

"Jetzt stellt sich Neymar hinter dich und legt sein Kinn auf deine Schulter und du drehst deinen Kopf ein wenig zu ihm."

Seine Lippen waren nur 1 cm von meinen entfernt. Ich sah ihm und er mir in die Augen, aber wahrscheinlich nur wegen des Shootings. Warum auch sonst?

"So das reicht! Die Bilder sind gut. Die meisten sind gut weil diese spontan und nicht gestellt waren. Ihr seid entlassen, ich melde mich", erläuterte der Fotograf.

Ich löste mich aus dem Blick und ging mich wieder umziehen, nahm meine Tasche und entfernte mich von dem Gebäude. Ich sah auf die Uhr und es war schon sechs. Ich beschloss mit dem Bus eine Station zur Einkaufsstraße zu fahren. Ich hatte keine Lust wegen einer kleinen Station Geld zu bezahlen, also fuhr ich schwarz.

Als der Bus wieder hielt stieg ich schnell aus.

Jemand rief mir 'hey' hinterher und ich drehte mich zu der Stimme um. Ich sah den Polizisten und rannte weg. Ich wusste er hatte keine Chance gegen mich. Ich lief und lief, ab und an sah ich mir über die Schulter. Beim zurück Blicken lief ich in jemanden hinein und verlor mein Gleichgewicht, bevor ich aber auf den Boden einschlagen konnte, packten mich zwei starke Arme an der Taille und zogen mich hoch.

Mein Blick schellte hoch. Ich mochte es nicht besonders von anderen Menschen angefasst zu werden und seine Arme befanden sich immer noch an meiner Taille und an meinem Rücken.

Neymar. Er hatte eine Kaputze tief in sein Gesicht gezogen und doch erkannte ich ihn.

"Ney...", fing ich an, doch er legte seine Hand auf meinem Mund.

"Psst", zischte er.

Um uns herum hatten sich ein Kreis gebildet. Sie fingen an etwas zu schreien, anfangs verstand ich es nicht doch später würde es deutlicher.

"KÜSSEN, KÜSSEN, KÜSSEN...!"

Sie hielten uns wohl für ein Paar, weil er mich immernoch so hielt.

Er sah mir in die Augen und meinte:

"Dann müssen wir wohl mit spielen."

Dann legte er seine Lippen auf meine. Seine Lippen bewegten sich mit meinen im gleichen Takt.

Es war super. Mein Herz klopfte vor Aufregung schnell.

Die Menge applaudierte.

Wir lösten uns. Er ließ meine Taille los. Ich kann es nicht fassen. Mein erster Kuss war Neymar, einer der besten Fußballspieler der Welt. Nein, warte. Der beste Player der Welt.

Plötzlich griff Neymar nach meiner Hand und zog mich weiter die Straße entlang. Ich zog meine Hand überrascht weg, aber er hielt sie fest in seiner Hand.

"Was soll das?", zischte ich diesmal. Als wär es nicht genug einen Fremden geküsst zu haben.

"Diese Menschen halten uns für ein Paar, wir haben uns dort gerade geküsst, wir können nicht jeder seinen Weg gehen! Wenn ich Glück habe, haben sie mich nicht erkannt", meinte er unauffällig und schnell. Auch wahr.

Ich erwiderte nichts und wir liefen bis zum Ende der Straße.

"Ja, ich muss dann los, danke das du mich vom Stürzen aufgehalten hast, obrigado."

"De Nada, du kannst Portugiesisch? Und wovor bist du weggerannt, so schnell kan ja nicht mal ich rennen!"

"Ich bin in Portugal aufgewachsen, also kann ich Portugiesisches Portugiesisch und Brasilianisches Portugiesisch kann ich weil mein Vater Brasilianer ist. Ich bin vor.. ach lange Geschichte."

"Echt? Was machst du hier in Spanien? Los erzähl? Wieso bist du jetzt weggerannt?"

"Jaa, ich bin nur so hier", log ich und erzählte ihm die Geschichte mit dem Schwarzfahren.

"Na dann. Ich hoffe wir sehen uns mal wieder. Mal schauen vielleicht seh ich dich jetzt auf jedem Plakat!", sagte er zwinkernd zum Abschied.

"Ja, ciao!", antwortete ich und setzte mich in das nächste Taxi.

Ich hatte mich entschieden wo ich mich bewerben würde. Bei Barca auf jeden Fall.

Im kleinen Hotel angekommen, duschte ich und sah ich mich auf meinem IPhone schnell noch um, wo das nächste Vorspielen sein würde, die waren ja immer auf Talentsuche. Dabei schlief ich anscheinend ein.

Football is my life | Neymar Jr.Where stories live. Discover now