Kapitel 1

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"Richard, pass endlich einmal auf, junge."
Blaffte mein Privatlehrer mich an. Mein Lehrer versuchte mir gerade die Geschichte beizubringen, bei der die Zauberei ausgerottet wurde.

Ehrlich, das ist so langweilig. Wen interessiert es schon, ob vor Jahrhunderten der König einige Magier hat töten lassen?

"Richard, jetzt reicht es langsam!" Blaffte er mich an.
"Ich weiß, dass dich das nicht interessiert, aber wenn du weiter so unaufmerksam bist muss ich das deinem Vater mitteilen."

Jetzt war ich richtig genervt. Das einzige Druckmittel was bei mir funktionierte war das mit meinem Vater.

Mein lieber Vater, der mich jetzt zwar nicht direkt verachtete, aber es kam schon ziemlich nah dran.

Mein Vater war Wilhelm Sa, der Kopf der Familie und gleichzeitig der erste Minister des Königs.

Mein Vater vergötterte den König, doch für seine Familie hatte er wenig übrig. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, dass du in den Augen deines Vaters auch Luft hättest sein können.

Das einzige was ihn interessierte war, dass seine Kinder gebildet waren, Magie verabscheuen und dem König dem König in den Arsch zu kriechen.

Na gut, sie sollten auch mit dem Schwert und mit dem Pferd umgehen können, aber so stellt man sich ja keinen Vater vor.

Hinzu kam, dass ich der jüngste seiner drei Söhne war und deshalb sowieso am wenigsten Aufmerksamkeit bekam.

"Richard? Richard? Hallo?" Fragte mein Lehrer mich und fuchtelte mir gleichzeitig vor dem Gesicht herum.

"Hmm?" Kam die sehr gelungene Antwort.
Er seufzte
"Wie wäre es mit einem Deal? Du hörst mir jetzt noch 10 minuten zu und dann machen wir schluss."

Ich überlegte kurz, nickte dann aber und so erzählte mir mein Lehrer etwas über das Massaker der Zauberer.

Irgendwie ging es darum, dass alle Zauberer tot aufgefunden wurden als das königliche Heer deren Festung stürmte.

Als diese elenden Minuten zuende waren stürmte ich fast aus dem Raum in der Villa meines Vaters. Draußen an der frischen Luft spürte ich die wärmende Sonne auf meinem Gesicht.

Ich dachte schon, dass mein Lehrer, er hatte mir nie seinen Namen gesagt, wie sonst üblich einfach gegangen wäre, aber plötzlich stand er neben mir.

"Warum möchtest du denn nichts lernen? Du hast viel Potential?"
Ich starrte ihm in die Augen und erst jetzt fiel mir auf, er einen spitz zulaufenden Bart besaß, stechend blaue Augen und kurz geschorene Haare.

"Weil es mir nichts bringt. Ich will wirklich nicht unhöflich sein, aber geschichte ist Geschichte. Was mich mehr interessiert ist das hier und jetzt."

Antwortet ich wahrheitsgemäß. Einen Moment lang schwieg er, bis er leise fortfuhr
"Die Geschichte zeigt uns die fehler der Vergangenheit. Sie ist ein Vorbild und eine Mahnung."

Ich schwieg. Was sollte ich denn darauf antworten?

"Du bist eib kleverer 16 Jähriger. Bitte beantworte mir diese Frage: wie glsubst du wäre diese Welt mit den Zauberern?"

Entsetzt starrte ich ihn an. Der König würde jeden in den Kerker werfen wenn er schon diesen Gedanken zu Ohren bekommt.

Doch als ich in sein Gesicht blickte erkannte ich, dass er das wusste. Ihm war das Risiko bewusst. Doch wieso? Wollte er mich prüfen?

"Diese Welt wäre anders. Dieses Land wäre anders. So viel ist sicher."
Sagte ich wage.

Der Lehrer antwortete nicht, blickte mich nicht an. Stattdessen starrte er Richtung Schloss, welches im Hintergrund wie ein schwarzer Berg herausragte.

Richard Sa: Ein funke MagieTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang