Kapitel 17

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Felicity:

Mehr oder weniger pünktlich kamen wir passend zum Raum des Lehrers. Richard klopfte gegen die hölzerne Tür und ein leicht verärgerter Lehrer öffnete die Tür.
"Wo seid ihr denn bitte gewesen? Ihr seid zwei Stunden zu spät!" Begrüßte er uns mit relativ wenig herzlichkeit in der Stimme.

Zugegebener Maßen, er hatte recht. Wir waren tatsächlich zwei Stunden zu spät, aber es hatte auch einen Grund. Alles fing damit an, dass an diesem Morgen Adas an meiner Tür klopfte.

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So bequem wie es ging lag ich zusammengerollt auf meiner Bank und schlief, als es plötzlich an der Tür hämmerte. Zunächst versuchte ich das Klopfen zu ignorieren. Richard wäre direkt reingekommen ohne zu klopfen. Zumindestens hätte er nicht so oft und aggressiv an die Tür gedonnert.

Alle Anderen waren mir an diesem Morgen egal. Doch zu meinem Leidwesen erwies sich die unbekannte Person als absolut penetrant und klopfte stetig weiter.

Nur kurze Zeit später war meine gigantische Geduld aufgebraucht und knurrend stapfte ich Richtung Tür. Schon die Handinnenfläche zum Anschlag parat öffnete ich die Tür und sah mich Adas gegenüber, dem ich dann getreu meiner Überlegung eine scheuert.
Entsetzt starrte er mich an, meine Hand klar sichtbar als roter Abdruck auf seiner Wange.

"Was willst du?" Blaffte ich ihn an. Ja, vielleicht war ich zu hart, aber ich wollte schlafen.
Er sammelte sich kurz
"Ich bin hier um dir und Richard euer neues Zimmer zu zeigen. Außerdem soll ich euch hier rumführen und anschließend noch zu einem Gespräch mit den Ältesten bringen."

"Nicht nötig. Richard und ich haben uns schon umgesehen. Ich möchte gerne weiterschlafen. Außerdem ist Richard im Moment nicht hier. Komm einfach nachher wieder."
Ich wollte ihm schon die Tür vor der Nase zuschlagen, aber er hielt sie auf.

"Ich habe den ältesten gesagt, dass du das so sagen würdest. Daraufhin meinten sie, dies sei keine Bitte. Es würde ihnen ein gutes Zeichen sein, wenn ihr beide ihrer Bitte direkt folge leisten würdet."
Ich schäumte regelrecht vor Wut. Ich hatte keine Lust mich wie ein Hund berbeipfeifen zu lassen, aber ich sah, dass es kein Sinn machen würde, wenn ich jetzt einen Aufstand machen würde. Richard sagte immer, dass ich zu impulsiv sei und dies war meine Möglichkeit ihm zu zeigen, dass ich auch nachdenken konnte.

Es fühlte sich gut an, wenn er mich mit einem anerkennenden Blick ansah, Stolz ganz klar in seinen Augen sehbar. Vielleicht war das falsch, aber ich wollte auf jedem Fall mit ihm mithalten. Er hatte, obwohl er ein anderen Weg hätte einschlagen sollen, schon so viel für uns getan. Dann schaffte er es auch noch, meine ganzen Schwächen zu übersehen und er hielt es trotzdem mit mir aus.
...
Ok, wenn ich schon solche Gedanken hatte, dann hatte er ich zu viel Zeit mit ihm verbracht.

"Hallo? Hallo!" Rief jemand und schnippste mir vor dem Gesicht herum. Ich wurde aus meinen Tagträumen gerissen.
"Also?" Fragte Adas etwas ungeduldig.
Ich nickte, aber dann fiel mir ein, dass ich nicht wusste wo genau Richard 'wohnte'.

Richard Sa: Ein funke MagieWhere stories live. Discover now