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~ Maria Tudor ~

Maria Tudor, geboren als Prinzessin, vom Vater zum Bastard erklärt, wird für fünf Jahre Königin von England. Bekannt wurde sie auch als Bloody Mary wegen ihrer rücksichtslosen Religionspolitik gegenüber den Protestanten.
Königin Maria I. von England, englisch Mary Tudor, Beinamen die Katholische aber auch die Blutige (englisch Bloody Mary) oder die spanische Maria war von 1553, nach dem Tod ihres Halbbruders Eduard VI., Königin von England und Irland. Nach ihrem Tod 1558 folgte ihr ihre Halbschwester Elisabeth auf dem englischen Thron nach. 
Maria Tudor wurde am 18. Februar 1516 in Greenwich als erstes und einziges überlebendes Kind des englischen Königs Heinrich VIII. und seiner ersten Ehefrau Katharina von Aragon geboren.
Zunächst ist sie die von den Eltern geliebte Prinzessin, dann wird sie zum Bastard erklärt, später wird sie für fünf Jahre englische Königin.
 Maria war bereits das fünfte Kind von Heinrich und Katharina, sie war aber das einzige Kind des königlichen Paares, das Geburt und Kindheit überlebte.
Dabei war Maria ein kränkliches Kind.
Sie litt unter einer Sehschwäche, dazu kamen Stimmungsschwankungen und schwere Kopfschmerzen. 
Die Prinzessin erhielt eine gute Ausbildung.
Sie lernte neben Englisch auch Latein, Französisch und Italienisch.
Sie wurde in Musik unterrichtet und Erasmus von Rotterdam machte sie mit den Wissenschaften vertraut. Lateinunterricht erhielt Prinzessin Maria von ihrer Mutter Katharina, diese holte auch den englischen Humanisten Juan Luís Vives an den englischen Hof.
König Heinrich VIII. gewährte seiner Tochter einige Privilegien.
Sie durfte im Schloss Ludlow im Fürstentum Wales einen eigenen Hofstaat führen und sie wurde mit neun Jahren zur Fürstin von Wales ernannt.
Sowohl Ludlow als auch der Titel waren eigentlich dem jeweiligen Thronfolger vorbehalten gewesen. Zur offiziellen Thronfolgerin machte König Heinrich VIII. seine älteste und bis dahin einzige Tochter Maria jedoch nicht.
Heinrich hoffte immer noch auf den ersehnten männlichen Nachwuchs, einen legitimen Nachfolger für sich auf den englischen Königsthron.
Solange blieb Prinzessin Maria aber trotzdem begehrt und umworben, schließlich ließ sich mit einem Mädchen wichtige dynastische Bündnisse eingehen und so wurde die Prinzessin im Alter von nur zwei Jahren dem Dauphin Franz versprochen, dem französischen Thronfolger.
Allerdings wurde diese Verlobung nach nur drei Jahren wieder gelöst, im Vertrag von Windsor wurde ein neuer Ehemann ausgewählt, im Jahre 1522 wurde Maria Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und als Karl I. König von Spanien versprochen.
Mit Kaiser Karl V. war Maria eng verwandt.
Ihre Mutter Katharina und seine Mutter, Königin Johanna, waren Schwestern.
Karl und Maria waren Cousins ersten Grades.
Aber auch aus dieser möglichen Ehe wurde nichts.
1526 änderten sich die Heiratspläne wieder in Richtung Frankreich, nur sollte die zehnjährige Prinzessin nun nicht den französischen Thronfolger sondern dessen Vater, König Franz I. von Frankreich heiraten.
Und alles im Sinne einer Allianz zwischen England und Frankreich. Auch aus dieser Ehe wurde nichts. Frankreich ging das Bündnis mit England auch ohne Absicherung vor dem Traualtar ein. 
Ab 1527 kommt es zu einem Einschnitt im Leben von Prinzessin Maria.
Ihr Vater, König Heinrich VIII., ist wie besessen von einem möglichen männlichen Thronfolger, den ihm aber seine Frau, Königin Katharina nicht mehr gebären kann.
Die Ehe zwischen Heinrich und Katharina zerbricht.
Heinrich will die Annullierung der Ehe mit Katharina von Aragon und trennt sich im Juli 1531 von dieser.
Als Begründung führt er eine zu nahe Verwandtschaft an.
Schließlich sei Katharina vor ihm mit seinem älteren Bruder Arthur verheiratet gewesen, ob diese Ehe vollzogen wurde oder nicht, wird zum Streitthema.
Katharina von Aragon hat auf ihrer Seite aber ihren Neffen, Kaiser Karl V., und so weigert Papst Clemens VII. sich die Nichtigkeitserklärung über die königliche Ehe abzugeben.
Ohne Nichtigkeitserklärung aber keine neue Ehe für Heinrich und damit keinen männlichen Thronfolger und so erkennt der englische König die Oberherrschaft des Papstes über die englische Kirche nicht länger an. Auf seiner Seite hat König Heinrich das Parlament, mit dessen Zustimmung macht er sich zum Oberhaupt der Anglikanischen Staatskirche.
Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury, erfüllt dann schließlich Heinrichs Wunsch und erklärt nach einer Anhörung die Ehe zwischen dem König und Katharina von Aragon für ungültig.
1533, Maria ist 17 Jahre alt, heiratet König Heinrich seine langjährige Geliebte Anne Boleyn. 
Das die Ehe ihrer Eltern als ungültig erklärt wird hat für Prinzessin Maria weitreichende Folgen.
Sie verliert ihren Status.
Heinrich erkennt die einst so privilegiert behandelte Tochter nicht mehr als legitim an.
Ihren Status als Prinzessin von Wales verliert die 17 jährige, sie gilt nur noch als Bastard des Königs und trägt nur noch den Titel einer Ehe.
Sie muss den königlichen Hof verlassen und muss als Hofdame unter Lady Shelton, einer Tante der neuen Königin Anne, dienen. Kontakt zu ihrer Mutter Katharina wird ihr verboten, an dieses Verbot hält sich die Prinzessin nicht.
1536 stirbt Katharina von Aragon, Maria wird die Teilnahme am Begräbnis verweigert.
Schuld an der schlechten Behandlung der Prinzessin, so ist sich zumindest das einfache Volk in England einig, ist die neue Königin Anne.
Maria bringt die Volksmeinung Sympathien ein, sie gilt vielen weiter als legitime Thronerbin, zudem Heinrich und Anne Boleyn auch nur eine Tochter haben, Elisabeth, Marias Halbschwester. 
1536 fällt Anne Boleyn auch in der Gunst von Heinrich.
Auch sie hat schließlich nur ein Mädchen zur Welt gebracht, der männliche Thronfolger blieb ihm auch in dieser zweiten Ehe versagt. Heinrich lässt Anne Boleyn den Prozess machen.
Und danach ergeht es der kleine Prinzessin Elisabeth wie Maria. Elisabeth verliert ihren Platz in der Thronfolge, aus der Prinzessin wird ein Bastard.
Es war wohl doch nicht die neue Königin Anne, die für die schlechte Lage von Maria verantwortlich war, sondern der König und Vater selbst.
 Prinzessin Maria, eigentlich Lady Mary, bleibt rebellisch, versucht trotzdem aber ihre Lage zu verbessern.
Sie macht Zugeständnisse an Heinrich und schwört, dem König treu zu dienen.
Als Katholikin weigert sie sich aber zunächst, den Eid auf ihn als Oberhaupt der Kirche von England zu leisten.
Daraufhin plant der König sie der Ketzerei anklagen zu lassen und ist wohl auch bereit, sie hinrichten zu lassen.
Derart unter Druck gesetzt erwägt Maria zunächst eine Flucht aus England.
Am Ende akzeptiert sie Heinrich dann doch als Oberhaupt der anglikanischen Kirche, ihrem katholischen Glauben und der päpstlichen Autorität widersprechend.
Um ihr Leben zu retten.
Das sie ihre religiöse Überzeugung verraten muss, um ihr Leben zu retten, kann sich Maria zeitlebens selbst nicht verzeihen.
Auch die Annullierung der Ehe ihrer Mutter Katharina muss sie als rechtmäßig anerkennen, Katharina von Aragon selbst hatte dies bis zu ihrem Tod nicht getan.
Damit bestätigt Maria selbst ihren illegitimen Status. 
1536 geht König Heinrich seine dritte Ehe ein.
Die neue Frau an seiner Seite ist Jane Seymour, eine ehemalige Hofdame. Diese schafft das, was Königin Katharina und Königin Anne nicht zu Stande gebracht hatten, sie bekommt den so heiß ersehnten männlichen Thronerben, Eduard.
Jane Seymour hegt zudem wohl keinerlei Groll gegen ihre Stieftochter Maria und schafft eine Versöhnung zwischen dieser und Heinrich.
Maria wird sogar Patin ihres Halbbruders Eduards und siedelt in den königlichen Palast zurück. Königin Jane stirbt kurz darauf, Komplikationen bei der Geburt Eduards. Maria erhält die Ehre, als Hauptleidtragende auf einem schwarzen Pferd dem Trauerzug voran zu reiten. 
König Heinrich VIII. heiratet noch drei weitere Male, drei neue Stiefmütter für Maria.
Von Anna von Kleve ist Heinrich schon enttäuscht, als er sie das erste Mal sieht, die Scheidung erfolgt kurze Zeit nach der Eheschließung. Catherine Howard geht den Weg, denn auch Anne Boleyn nehmen musste, sie wird hingerichtet.
Mit der Hochzeit von Heinrich und seiner sechsten und letzten Ehefrau, Catherine Parr, verbessert sich die Lage der Prinzessinnen dann zunehmend.
Catherine Parr setzt sich sowohl für Maria als auch Elisabeth ein. 
1544 setzt der Act of Parliament dann beide Töchter Heinrichs VIII. wieder in ihre Rechte als Prinzessinnen ein. Sie bleiben zwar offiziell illegitim, werden aber hinter Prinz Eduard wieder in der Thronfolge eingereiht. Maria an zweiter Stelle, Elisabeth an Dritter. 
1547 stirbt König Heinrich VIII. Sein Nachfolger auf dem englischen Thron wird der noch minderjährige Eduard. Dieser ist erst neun Jahre alt und gerät unter den Einfluss seines Vormunds Edward Seymour, einen Protestanten.
Die Katholikin Maria zieht sich vom königlichen Hof zurück und siedelt nach Kenninghall über.
Dort unterhält sie eine eigene Kapelle und versucht so gut wie es im protestantischen England noch möglich ist, ihren katholischen Glauben zu leben.
Ihr Halbbruder Eduard IV. hört auf seinen Berater Seymour und verbietet Maria die privaten Messen.
Aber Maria hat mächtige Verwandte. Sie wendet sich an ihren Cousin Kaiser Karl V. und dieser droht England in dieser Glaubensfrage seiner Verwandten mit Krieg.
Das wirkt.
Maria darf ihre Religion weiter ausüben. 
Insgesamt blieb die Situation für die katholische Maria im protestantischen England unter Herrschaft ihres Halbbruders König Eduard IV. schwierig.
Da Eduard noch sehr jung ist, bei seinem Tod ist der König noch nicht einmal 16 Jahre alt, und kränklich, bleibt Maria aber nach ihrem Bruder, da unverheiratet und kinderlos, die nächste in der Thronfolge.
Am 6. Juli 1553 stirbt Eduard dann. Zuvor hatte er unter Einfluss seiner Berater seine beiden Halbschwestern Maria und Elisabeth wieder aus der Thronfolge ausgeschlossen. Verhindert werden sollte die katholische Maria auf Englands Thron, die protestantische Thronfolge gesichert werden.
Eduard verfügte in seinem Testament, dass Lady Jane Grey englische Königin werden sollte, eine Protestantin.
Jane Grey war die Tochter von Mary Tudor, eine Schwester Heinrichs VIII. Zudem war sie die Schwiegertochter des Herzogs von Northumberland, John Dudley, nach Edward Seymour Berater des jungen Königs.
Noch am Todestag Eduards heißt es, der König ist tot, lang lebe die Königin, Jane Grey wird zur Königin Johanna von England ausgerufen. 
Zur gleichen Zeit versucht man Maria habhaft zu werden.
Diese hält sich zum Zeitpunkt von König Eduards Tod in Suffolk auf und kann sich der Gefangennahme und vielleicht Ermordung durch eine Flucht nach Norfolk entziehen.
Dort sammelt Maria ihre Anhänger. Denn auch wenn die Mehrheit der Bevölkerung religiöse Bedenken gegen eine Thronbesteigung Marias hegt, sie ist die rechtmäßige Thronerbin und erhält daher auch Unterstützung.
Das neue Regime mit Königin Johanna an der Spitze hat nur wenige Tage Bestand.
In London schlägt sich die Mehrheit des Staatsrats auf die Seite der rechtmäßigen Thronerbin.
Die Unterstützung ihrer Halbschwester Elisabeth hat Maria hingegen von Anfang an. 
Maria gewinnt.
Sie zieht am 3. August mit ihrer Halbschwester Elisabeth gemeinsam in London ein.
Die Proklamation von Jane Grey zu Königin Johanna wird aufgehoben. Der König ist tot, lang lebe die Königin und diesmal ist Königin Maria gemeint.
Am 1. Oktober 1553 folgt die Krönung von Maria zur Königin von England. 
Marias erste Amtshandlung als Königin von England war es, die Ehe ihres Vaters Heinrich VIII. mit Katharina von Aragon wieder für gültig zu erklären.
Sie begnadigte dann zahlreiche im Tower of London inhaftierte Katholiken und ernannte einen der Freigelassenen zu ihrem Lordkanzler. Milde war sie gegen Jane Grey. Maria ließ sich überzeugen, dass die Idee, Königin von England zu werden, nicht von Jane Grey war und diese die Krone nur auf den Druck Duleys angenommen hatte.
Sie begnadigte sowohl Lade Jane, immerhin eine Nichte 2. Grades, und deren Vater.
Keine Gnade kannte Königin Maria gegenüber dem Herzog von Northumberland.
Diesen ließ sie wegen Hochverrat anklagen und hinrichten.
Danach widmete sich Königin Maria ein hochsensibles und wichtiges Thema.
Die Königin war unverheiratet.
Wenn sie sterben würde, ehe sie für einen Thronfolger oder eine Thronfolgerin gesorgt hatte, sprich ein Kind bekam, würde ihr ihre Schwester Elisabeth auf dem englischen Thron nachfolgen.
Wieder eine Protestantin.
Alle Pläne Marias zur Re-Katholisierung Englands könnten von Elisabeth dann wieder rückgängig gemacht werden.
Maria brauchte also einen katholischen Ehemann.
Einem englischen Earl gab sie einen Korb, ihr war von ihrem Verwandten und Beschützer Kaiser Karl V. dessen Sohn Philipp vorgeschlagen worden. Dass die Wahl Marias ausgerechnet auf den spanischen Kronprinzen gefallen war, sorgte für große Ablehnung.
Man fürchtete den spanischen Einfluss auf England.
Maria hielt an der Auswahl ihres Bräutigams fest.
Das führte in England zu einer Revolte und Jane Grey wurde wieder ins Spiel gebracht.
Ihr Vater, der Herzog von Suffolk erklärte Lady Jane wieder zur eigentlichen Königin von England und diesmal fand die protestantische Lady mehr Unterstützer als bei ihrem ersten Versuch Maria den Thron zu rauben.
Aber nicht genügend und so gewannen die königlichen Truppen und schlugen den Aufstand nieder. 
Diesmal zeigte Maria keine Gnade. Obwohl Jane Grey ihn den Aufstand nicht wirklich verwickelt war, wurde sie wegen Hochverrat zu Tode verurteilt und hingerichtet, ebenso ihr Vater.
Und Maria machte auch vor ihrer Halbschwester Elisabeth nicht halt. Sie beschuldigte diese, die Revolte unterstütz zu haben und sperrte sie ihn den Tower of London.
Mehrere Wochen saß Elisabeth im Tower, erst als sie sich offen zum Katholizismus bekannte, zeigte Maria Gnade und stellte sie unter Hausarrest.
Von ihrem Plan Philipp zu heiraten und so eine Allianz zwischen England und Spanien gegen Frankreich zu schmieden und einen starken katholischen Partner für ihre Re-Katholisierungspläne zu erhalten, gab Maria nicht auf und so heiratete sie am 25. Juli 1544 in der Kathedrale von Winchester.
Im Ehevertrag erhielt Philipp auch den Titel König von England.
Obwohl er mit Maria alle Dokumente und Abkommen des Parlaments unterzeichnete war Philipps Macht aber begrenzt.
Das wichtigste Ziel dieser dynastischen Ehe war aber die Geburt eines männlichen Thronfolgers, der eine Thronbesteigung Elisabeths verhindern sollte.
Philipp blieb zwar 14 Monate nach seiner Heirat mit Maria in England, schwanger wurde diese aber nicht. Als Maria unter einer von mehreren Phantomschwangerschaften litt, suchte Philipp im September 1555 einen Vorwand und verließ England. Als er 1577 nach England zurückkehrte war er, sein Vater Karl V. hatte als Kaiser und König abgedankt, König von Spanien.
Von März bis Juli blieb Philipp im Land und sicherte sich Marias und damit auch Englands Unterstützung im Krieg gegen Frankreich.
In England fand die Mobilmachung hingegen wenig Freunde und so kam es auch zu vereinzelte Ausschreitungen.
Für England endete der Krieg gegen Frankreich in einem Desaster.
Und so verlor England seinen letzten Besitz auf dem Kontinent, die Stadt Calais im Januar 1558 an Frankreich. Ein schwerer Schlag für England und auch für Königin Maria. 
Auch diesen Aufenthalt Philipps nutzte Maria schwanger zu werden. Ob ihr das gelang oder sie nur immer wieder unter Scheinschwangerschaften litt, sei dahin gestellt, diese taten ihrer Gesundheit gar nicht gut und schwächten die Königin zusehend. Der männliche Thronerbe blieb ihr versagt.
1558 dachte Maria erneut, sie sei schwanger.
Sie änderte ihr Testament und machte in diesem ihren Mann Philipp zum Regenten für ihr minderjähriges Kind.
Ihr Bauch schwoll so stark an, dass man die Geburt erwartete.
Aber auch diesmal war es keine Schwangerschaft, Maria war krank, man geht heute davon aus, dass die Königin an Eierstockkrebs litt.
Am 17. November 1558 starb Königin Maria im Alter von 42 Jahren im St. James's Park. 
Und das was Maria mit der von ihrem Volk so ungeliebten Heirat mit Philipp verhindern wollte, trat ein.
Da die Ehe von Maria und Philipp kinderlos geblieben war, bestieg nun ihre Halbschwester Elisabeth den englischen Thron.
Und das deren Bekenntnis zum Katholizismus im Tower von London nur ein Lippenbekenntnis und kein echter Übertritt gewesen war, das hatte wohl auch Maria geahnt. Königin Elisabeth I. von England.
Die Beerdigung von Maria verlief unspektakulär für eine verstorbene Königin.
Auch ihre Schwester nahm an dieser nicht teil, ebenso wenig ihr Ehemann, Philipp, der König von Spanien.
Nur ihre Allergetreuesten folgten dem Sarg.
Im Tod sind Maria und Elisabeth aber dann vereint worden.
Königin Maria und Königin Elisabeth liegen im Westminster Abbey begraben. 
Maria versuchte als Königin die Spaltung der englischen Kirche von der römisch-katholischen wieder rückgängig zu machen.
So widmete sie sich auch viel der Religionspolitik.
Allerdings stieß sie dabei auf Widerstände.
So hatte die katholische Kirche und die Klöster durch die Abspaltung der englischen Kirche all ihre Kirchengüter verloren, die davon begünstigten, der niedere englische Adel dachte nicht daran, das eben erst gewonnene wieder heraus zu geben und so scheiterte Maria am Widerstand ihres Parlaments.
Maria gab allerdings zahlreiche Ländereien an Franziskaner und Dominikaner zurück, die sich noch im Besitz der Krone befanden. 
Gegen die Protestanten ging Maria mit rücksichtsloser Härte auf.
Da sie weitere protestantische Aufstände fürchtete ließ sie Protestanten als Ketzer verurteilen und verbrennen, darunter auch einige protestantische Bischöfe.
Einer der ersten war Erzbischof Thomas Cranmer, derjenige, der damals auf Geheiß von König Heinrich VIII. dessen Ehe zu Marias Mutter für ungültig hatte erklären lassen.
Neben zahlreichen prominenten Protestanten fand die Ketzerjagd aber auch zahlreiche Opfer unter den einfachen Menschen aus dem Volk. 
Maria hatte sich von der öffentlichen Verbrennung der Ketzer auch Abschreckung erhofft.
Diese blieb nicht nur aus, die Bevölkerung solidarisierte sich mit den protestantischen Märtyrer.
Die Verfolgungen hielten an.
Die Zahl der Verurteilten und die Zahl der Verbrennungen stieg.
Drei Jahre wütete Maria so in England.
300 Menschen sollen wegen ihres Glaubens hingerichtet worden sein. Königin Maria brachte diese Gewalt aber den Vornamen Bloody Mary, die blutige Maria ein.
Eine Rückkehr Englands zum Katholizismus brachte das Vorgehen nicht.
Im Gegenteil, die Härte mit der gegen die Protestanten vorgegangen wurde, beschleunigte deren Abkehr vom Katholizismus weiter.

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