Kapitel 14 - Eine sonderbare Geschichte

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Hagrid, der noch immer in der Tür Richtung Garten stand, sah nervös zu Seidenschnabel „Ist schon gut Schnäbelchen...es wird alles gut." Er wandte sich wieder den vier Gryffindors zu „Geht jetzt! Und sputet euch!" Niemand rührte sich. „Hagrid, wir können doch nicht-" „Wir sagen ihnen was wirklich passiert ist!" „Sie dürfen ihn nicht umbringe-" „Das ist nicht fair!" Doch Hagrid unterbrach sie „Geht. Das ist so schon schlimm genug, da müsst ihr euch nicht noch Ärger einhandeln!" Ihnen blieb keine Wahl. Hermine warf den Umhang über sie alle drüber, da hörten sie auch schon Stimmen vor der Hütte. Hagrid starrte auf sie herab „Geht schnell" er klang seltsam heißer „und lauscht nicht..." er klopfte an der Vordertür und Hagrid verschwand schleppend langsam nach drinnen. Wie in einer langsamen Trance schlichen die vier um die Hütte herum. Die Tür fiel mit einem scharfen Knall ins Schloss „Beeilen wir uns bitte...ich kann das weder sehen, noch ertragen..." murmelte Hermine. Sie liefen den Hang hinauf zum Schloss und sahen zum Himmel. Die Sonne versank nun schnell, schon bald würde es dunkel sein. Ron blieb wie angewurzelt stehen „Ron, was ist?" fragte Celia. Ron griff an die Innentasche seines Umhangs „Es ist Krätze, er gibt einfach keine Ruhe!" der Weasley bückte sich und versuchte die Ratte in seiner Tasche zu halten. Doch Krätze war furchtbar panisch und wand sich quiekend umher. Schließlich versuchte er sogar, Ron in die Hand zu beißen. „Krätze! Ich bins, RON! Du alter Dummkopf!" zischte Ron wütend. Hermine sah sich nervös um „Oh Gott, bitte lasst uns weiter gehen! Sie tuns jetzt..." Ron antwortete zunächst nicht „Gut – Krätze, bleib hier-" sagte er schließlich heiser und sie liefen weiter. Hinter ihnen waren deutlich die Stimmen unten bei der Hütte zu hören, doch sie versuchten sie zu ignorieren. „Ich kann ihn nicht mehr festhalten – Krätze halts Maul! Die hören uns noch wegen dir!" die Ratte quiekte erneut spitz auf, jedoch nicht laut genug um die Geräusche zu überdecken, die von Hagrids Garten herüberwehten. Es gab ein undeutliches Gewirr von Männerstimmen, dann folgte eine schreckliche Stille. Und dann, ohne jegliche Vorwarnung, hörten sie das klare und deutliche Surren und den dumpfen Aufschlag einer Axt. Hermine wankte, Celia hielt sich halb an ihr fest halb stützte sie ihre Freundin. „Ich kanns nicht glauben...sie haben es getan!"

Sie alle waren gelähmt vor Schreck. Still standen sie da unter dem Tarnumhang, unfähig sich zu bewegen oder zu denken. Die langen Strahlen der Sonne tauchten das Gelände nun in ein blutrotes Licht, viel zu passend, dachte sich Celia. Sie hörten ein entsetzliches und wildes Heulen in der Ferne. „Hagrid..." Harry machte unwillkürlich einen Schritt zurück und wandte sich um, doch Hermine hielt ihn fest. „Wenn sie herausfinden, dass wir ihn besucht haben, kriegt er nur noch mehr Ärger! Wir können da jetzt nicht hin." Stellte Celia klar. Hermine war bleich wie Papier und atmete schwer ein und aus „Wie... wie konnten sie das nur tun?" „Gehen wir lieber." Sagte Ron zittrig. Sie liefen weiter und achteten sorgfältig auf ihre Schritte, um sich nicht zu verraten. Das letzte Sonnenlicht schwand nun rasch und legte sich wie ein dunkles Tuch über sie. Ron hatte noch immer Probleme mit Krätze „Gib endlich Ruhe!" seine Hand war fest an die Tasche gedrückt, in der die Ratte steckte. Plötzlich blieb er stehen und kämpfte regelrecht mit dem Tier „Was ist los mit dir, du dumme Ratte?! Ruhe jetzt – Aua! Er hat mich gebissen!" „Sei endlich leise Ron!" Hermines Stimme klang eindringlich „Fudge wird sicher gleich kommen..." hängte Celia nervös an den Satz ihrer Freundin an und sah hinter sich, doch die Dunkelheit war undurchdringlich. „Er – will – einfach – nicht – da drin – bleiben - " Die Ratte hatte offensichtlich eine Höllenangst und versuchte Rons Griff mit aller Gewalt zu entkommen. Celia beugte sich zu Ron „Was ist denn los mit ihm?" hauchte sie und sah Ron besorgt an. Hermine und Harry sahen sich kurz um, Hermine stöhnte auf „Krummbein!" Celia sah in dieselbe Richtung und entdeckte ein Paar gelb glühender Augen. „Nein Krummbein, hau ab! Los!" doch der Kater hörte nicht auf Hermine, er schlich weiter. Plötzlich schrie Ron auf „Krätze! Nein!" Doch es war zu spät - die Ratte flutschte zwischen seinen Fingern hindurch und landete auf dem Boden. Eilig huschte sie davon, der rostrote Kater folgte ihr mit einem gewaltigen Satz. Bevor irgendwer auch nur reagieren konnte, hatte Ron bereits den Tarnumhang herunter gezogen und rannte hinterher! „Ron!" stöhnte Hermine auf. Celia reagierte als Erste und warf den Umhang ebenfalls ab, um ihrem Freund eilig zu folgen. Harry und Hermine sahen sich kurz an und rannten dann los Nach wenigen Metern warfen sie den Umhang ebenfalls ab und ließen ihn hinter ihnen her wehen wie eine Fahne im Wind. Celia hörte Ron laut rufen „Lass ihn in Ruhe! Hau ab – Krätze komm her!" dann gab es einen dumpfen Aufschlag und Celia stolperte über Ron. „Hab ich dich! Hau endlich ab du stinkender Kater!" Fast wären Harry und Hermine über die beiden am Boden liegenden gestolpert. Eilig verfrachtete der Rothaarige die Ratte wieder in seine Tasche, während Celia von ihm runter kroch und sich aufsetzte. Hermine war schwer am keuchen „Ron, Celia – kommt endlich – unter den Umhang zurück...der Minister und Dumbledore kommen sicher bald hier lang-" Celia hatte sich inzwischen aufgerichtet und wollte Ron aufhelfen, doch da hörten sie das Trommeln gewaltiger Pfoten. Etwas dunkles schoss aus der Dunkelheit auf sie zu - es war ein riesiger, fahläugiger, rabenschwarzer Hund. Sie alle griffen nach ihren Zauberstäben, doch es war bereits zu spät. Der Hund machte einen gewaltigen Sprung und stieß Harry mit den Vorderpfoten um - Celia spürte einen dumpfen Druck auf ihren Brustkorb. Harry wurde kurz unter einem Berg von Haaren begraben, dann war der Hund durch die Kraft des Sprunges bereits ein ganzes Stück hinter ihm. Der Hund knurrte laut und Celia richtete ihren Zauberstab auf ihn. Er schien sich bereits zu einem erneuten Angriff bereits zu machen doch Celia zögerte. Irgendetwas stimmte doch nicht mit diesem Hund. Ron stand plötzlich wieder auf den Beinen und der Hund setzte zu einem erneuten Angriff auf Harry an, doch Ron schubste ihn beiseite. Er biss Ron in den Arm, Harry warf sich auf das schwarze Monstrum und riss an seinem Fell, doch vergebens! Das Untier riss sich problemlos los und zerrte Ron davon, Celia schleuderte noch einen Schockzauber hinterher doch er traf ins Leere. Plötzlich hörte Selia ein Knacken und einen lauten Aufschlag. Sofort zischte sie „Lumos!" Sie hörte Hermine vor Schmerz aufschreien und sah sich um. Harry und Hermine lagen vor ihr am Boden und stöhnten, Blut überströmte das Gesicht ihres Bruders. Sie hörte es gefährlich nah zischen und warf sich zu Boden, dann erst sah sie den Baumstamm. Hatten Harry und Ron nicht erzählt, dass sie Anfang vergangen Jahres in eine peitschende Weide gekracht waren? Offensichtlich war Krätze geradewegs zu eben diesem Baum geflohen und nun waren sie ihm ausgeliefert. Die Äste des Baumes rauschten und bewegten sich wie bei einem Sturm, dabei war es windstill. Celia fröstelte es und sie beobachtete den Hund, wie er außerhalb ihrer Reichweite Ron weiter zerrte und schließlich mit ihm zwischen den Wurzeln des Baumes verschwand. Harry rief noch einmal verzweifelt Rons Namen doch es brachte natürlich nichts. Die drei krochen aus der Reichweite der Äste heraus und rappelten sich auf. „Oh Harry wir sollten Hilfe holen!" Hermine stand vor ihm und sah ihn flehend an, Celia beobachtete abschätzend den Baum „Dieser Köter ist groß genug um Ron zu fressen, wir haben nicht die Zeit Hilfe zu holen!" Harry machte wieder einige Schritte in Richtung der Weide, Celia packte ihn am Arm „Das bringt doch nichts!" mahnte sie ihn, doch er hörte nicht „Wenn dieses Vieh da rein kommt, dann kommen wir erst Recht hinein!" sagte er zu ihr und wischte sich eilig etwas Blut aus dem Gesicht. Dann versuchte er an den Stamm heranzukommen, doch immer wieder entwich er nur knapp den Ästen. Hermine klammerte sich verzweifelt an Celias Arm „ Oh Hilfe...wir brauchen Hilfe..." murmelte sie. Plötzlich schoss ein rostrotes Fellknäuel an ihnen vorbei und wich geschickt den schlagenden Ästen der Weide aus „Krummbein!" rief Hermine erschrocken aus und ließ Celia los, als wolle sie hinter dem Kater her. Dieser schaffte es bis an den Stamm und drückte auf eine Art Knoten an den Wurzeln - sofort erstarrte der Baum, als sei er plötzlich Stein. „Aber woher wusste er das?" flüsterte es neben Celia und Hermine machte verwirrt einige Schritte nach vorn zu Harry. „Er ist mit diesem Köter befreundet..." murmelte Harry „...ich hab sie gemeinsam gesehen." Mit einigen wenigen Schritten waren sie bei dem Kater am Baumstamm, dieser sprang gekonnt in einen Spalt zwischen den Wurzeln und so schnell sie konnten, folgten sie ihm. Celia war nicht ganz wohl dabei, in einen unbekannten Tunnel zu kriechen. War es möglich, dass Black ihn benutzt hatte? Hermine war genauso wenig begeistert „Wo ist Ron?" hauchte sie ängstlich. Inzwischen hatte auch Harry Licht an der Spitze seines Zauberstabes leuchten „Keine Ahnung...ich glaube wir müssen hier lang." Er kroch voran, Hermine dicht hinter sich und Celia bildete den Schluss. Nach einigen Metern keuchte Hermine „Wo führt dieser Tunnel hin?" Celia war ratlos, doch ihr Bruder wusste mehr „Er ist auf der Karte des Rumtreibers...aber Fred und George glauben, dass hier noch nie jemand reingekommen sei...die Karte zeigt nicht, wo er endet." Sie krochen weiter „Es sah allerdings so aus, als ob er nach Hogsmeade führt." Dann schwiegen sie. Der Tunnel zog sich eine gefühlte Ewigkeit, ein Ende schien nicht in Sicht kommen zu wollen. Der Tunnel begann nach langer Zeit endlich anzusteigen, sie alle waren nervös und ängstlich. Was würde der Hund nur mit Ron anstellen? Sie erkannten langsam einen hellen Fleck und eine Öffnung, nach Atem ringend liefen sich noch schneller. Sie kletterten vorsichtig aus der Öffnung. Hinter ihr lag ein verwüstetes Zimmer, das von Staub so dicht wie Schnee eingedeckt war. Die Tapeten schälten sich bereits von den Wänden, die Fenster waren vernagelt und die Möbel wirkten als ob man sie mutwillig zertrümmert hätte. Sie warfen sich fragende Blicke zu und setzten schließlich langsam ihren Weg fort. „Wo sind wir?" hauchte Celia. Hermine sah sich um „Ich...ich glaube wir sind in der heulenden Hütte!" sagte sie dann. Celia warf ihrem Zwillingsbruder einen nervösen Blick zu, den er gleichsam nervös erwiderte. Er sah sich weiter um, sein Blick fiel auf einen Stuhl. Holzstücke waren herausgerissen worden und ein Stuhlbein war herausgerissen „Das waren bestimmt keine Geister..." murmelte er. Im selben Augenblick knarrte es über ihnen und Staub rieselte von der Decke. Im Stockwerk über ihnen hatte sich etwas bewegt! Hermine klammerte sich wie eine Wilde an Harrys Arm, dieser warf ihr einen bittenden Blick zu und sie ließ los, ruhiger war sie dennoch nicht. So leise sie konnten, schlichen sie weiter in den Flur und die morsche Treppe hinauf, diesmal lief Celia vorn. Wie aus einem Mund flüsterten die Zwillinge „Nox." Und die Lichter ihrer Zauberstäbe erloschen. Am oberen Ende der Treppe stand eine Tür offen, sie hörten leises Stöhnen aus dem Raum. Sie warfen sich einen letzten Blick zu, dann betrat Celia so leise wie möglich den Raum. Sie hielt ihren Zauberstab hoch und spürte, dass Harry und Hermine ihr folgten. Sie blieb hinter der Tür stehen, die beiden schlichen an ihr vorbei. Nervös sahen sie sich um, dann entdeckten sie Ron am Boden liegend. Neben ihm stand ein prächtiges Himmelbett, das reichlich fehl am Platz wirkte. „Ron!" sofort stürzten Harry und Hermine auf ihn zu, nur Celia blieb an Ort und Stelle. Etwas stimmte nicht, sie spürte es genau.

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