Kapitel 12 - Das Chaos geht weiter

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Der nächste Tag brachte viel Aufruhr mit sich. Vor allem den Gryffindors fielen die verschärften Sicherheitsvorkehrungen auf: Professor Flitwick brachte dem Schlossportal anhand eines Bildes bei, Black zu erkennen, Filch schlich durchs gesamte Schloss und gipste alles zu, was größer war als ein Stecknadelkopf und Sir Cadogan war endlich gefeuert worden. Stattdessen hing die fette Dame wieder vor dem Gryffindorturm. Sie war restauriert worden, war allerdings nur unter der Bedingung verschärfter Sicherheitsmaßnahmen wiedergekehrt, weshalb nun riesige Sicherheitstrolle durch die Gänge patrouillierten. Celia beunruhigte das alles nur noch mehr. Die Tatsache, dass nach dieser Sache man langsam wieder über den Artikel aus dem Tagespropheten nachzudenken begann war nicht gerade besser. Ron war inzwischen bei den Mädchen richtig beliebt geworden, immer wieder erzählte er kichernden Grüppchen die Geschichte wie Black in der Nacht über ihm aufgetaucht war. Zudem drängte sich eine große Frage in den Vordergrund: wieso war Black abgehauen? Diese Frage stellten sie, Harry und Ron sich, doch niemand vermochte eine Antwort darauf zu wissen. Richtig übel erging es unterdessen Neville Longbottom: Professor McGonagall war mehr als wütend auf ihn und hatte ihm jeden weiteren Besuch in Hogsmeade untersagt. Zudem hatte er auch noch eine Strafarbeit bekommen und jedem anderen Schüler war es untersagt, ihm das Passwort zum Gryffindorturm zu sagen. Nun stand er abends immer vor dem Gemeinschaftsraum und wartete darauf, dass ihn jemand herein ließ. Zwei Tage nach dem Vorfall passierte jedoch das Schlimmste: er bekam beim Frühstück einen Heuler seiner Großmutter, schlimmer hätte es wohl kaum werden können. Am selben Tag lud Hagrid Harry und Ron zum Tee in seine Hütte ein, was die beiden auf natürlich nichts ablehnten. Und da Hermine in der Bibliothek saß, verbrachte Celia den Nachmittag allein und las. Schließlich tauchte Hermine wieder auf, verbarg sich aber hinter einer regelrechten Wand von Büchern und schien weiter in ihre Arbeit vertieft. Celia verließ etwas geknickt den Turm schließlich und lief ein wenig durchs Schloss, bis sie Professor McGonagall über den Weg lief „Miss de LaCroix, da sind sie ja! Ich habe bereits überall nach ihnen gesucht. Der Schulleiter wünscht sie zu sprechen." „Oh, verzeihen Sie. In Ordnung Professor, ich mache mich sofort auf den Weg." Ihre Hauslehrerin widersprach ihr allerdings vehement und geleitete sie selbst zum Büro von Professor Dumbledore. Etwas nervös erklomm die Gryffindor die Stufen zum Büro hinauf. Wie bereits zuvor war Klopfen unnötig, die Tür schwang (diesmal ohne Kommentar seitens des Türklopfers) auf und legte den Blick auf das große Zimmer dahinter frei. Der Schulleiter saß wie gewohnt hinter seinem Schreibtisch, doch er war nicht allein. Severus stand neben dem Tisch und sah etwas schlecht gelaunt aus. Das schlechte Gewissen breitete sich in Celia aus, denn sie hatte einfach nicht Gelegenheit gehabt, mit ihm zu sprechen. Eine Frau mittleren Alters saß in einem Sessel vor dem Schreibtisch, Celia sah nur den Hinterkopf ihres hellblonden Haars. „Ah guten Tag Miss de LaCroix, schön, dass meine Nachricht sie erreicht hat." Zögernd trat Celia ein „ Guten Tag Professor Dumbledore, Professor Snape.Ich hoffe Sie verzeihen die Verspätung, Sir." Sie nickte ihrem Paten nur knapp zu. „Celia darf ich dir Mrs Sounders vorstellen? Sie leitet die Abteilung für Familienrechte und Geburtenkontrolle im Ministerium und würde gerne einige Dinge mit dir besprechen." Unsicher trat sie näher, der Schulleiter wies sie an, Platz zu nehmen. Nervös setzte sie sich in den Sessel neben Mrs Sounders und blickte ihr kurz ins Gesicht. Ihre Haut war blass, braune Augen schimmerten ihr nachdenklich entgegen und sie wirkte durchaus autoritär. Unsicher saß sie da und wusste nicht Recht, was man von ihr wollte. Zudem zerrten die Schuldgefühle ein wenig an ihr, da sie vor Severus Stillschweigen bewahrt hatte. Die Beamte erhob sich und legte eine Mappe auf den Schreibtisch des Schulleiters. Sie war von recht kleiner Gestalt und trug einen purpurnen Umhang. „Nun, Miss de LaCroix, wir müssen einiges besprechen. Zunächst einmal geht es um ihren Paten, welchem das Sorgerecht für sie übertragen werden wird." Celia nickte und blickte wieder zu Severus. „Das bedeutet, dass ihr Wohnsitz in den Ferienzeiten, sollten sie sich nicht hier in Hogwarts befinden, in London, Spinners End sein wird." Spinners End? Das klang nicht gerade sehr toll, Langeoog wäre ihr da bedeutend lieber. „Wir haben ihre Geburtsurkunden hier und haben die falschen aus Deutschland offiziell vernichten lassen. Wenn sie das hier" sie kramte einen Stapel Pergament hervor „unterschreiben, stimmen sie einer offiziellen Namensänderung zu, da sie derzeit noch als Celia Lily de LaCroix eingetragen sind, in den Unterlagen der Schule und in den Einreiseunterlagen des Ministeriums. Somit werden alle Dokumente geändert, ihr Erbanteil wird auf sie übertragen und sie stimmen außerdem einer offiziellen Bekanntmachung gegenüber der Öffentlichkeit zu." Sie musste schlucken. "Ist das mit der Öffentlichkeit denn nötig?" "Der Minister wünscht es so." knurrte Severus und sah kurz so aus, als hätte er diese Mrs Sounders gern aus dem Büro geworfen. "Exakt. Daher führt leider kein Weg drumherum fürchte ich." Die Beamte nickte eifrig. Wollte Celia wirklich vor allen Schülern und der ganzen magischen Welt zu Celia Potter werden, dem Mädchen das doch lebte und Harry Potters Zwilling war? Sie hatte den Stein ins Rollen gebracht, jetzt gab es kein Zurück mehr. „Geben sie mir eine Feder, ich unterschreibe." Augenblicklich ploppte eine grüne Schreibfeder vor ihr in der Luft auf, welche sie ergriff. Mrs Sounders schob ihr die Pergamente hin und wies auf die jeweiligen Stellen zur Unterzeichnung. „Soll ich mit Celia de LaCroix oder Potter unterschreiben?" fragte sie kleinlaut. „de LaCroix, wenn ich bitten darf." Celia nickte und unterschrieb fünf oder sechs Mal. Mrs Sounder nickte nachdenklich und ordnete die Dokumente, während sie versuchte höflich zu lächeln. Schließlich wandte sie sich an Severus „Professor Snape, für sie habe ich auch einige Dokumente und einiges zu besprechen, ich denke Miss Potter" sie betonte den Namen sehr scharf „kann nun gehen." Fast augenblicklich war Celia aufgesprungen, hatte sich eilig verabschiedet und war verschwunden. Ihr Kopf brummte von der massiven Geschwindigkeit, in der sie wieder zu Celia Potter geworden war.

Splitternde WahrheitWhere stories live. Discover now