Kapitel 21 - Erste Vision

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Die Zeit vor dem großen Spiel verbrachte die Gruppe zumeist vor den Zelten, wo MrWeasley dauernd Leute aus dem Ministerium begrüßte und laufend kommentierte, um wen sie sich handelte. Nach einiger Zeit hatte Celia sich mit Felicitas davon gemacht, um den Zeltplatz auf eigene Faust zu erkunden. Dieser Umstand hatte schon bald zur Folge, dass Celia immer wieder von Leuten belagert wurde. Schließlich reichte es den beiden Mädchen und so machten sie sich auf den Weg zurück zu den Zelten, wobei sie auch dabei wieder die interessantesten Sachen bewundern konnten, zum Beispiel begegneten sie einer Gruppe Zauberer in langen, türkisenen Umhängen welche sich auf einer Sprache unterhielten, die Feli letzten Endes als Meerisch benannte. Allerdings glaubte sogar sie selbst das nicht so ganz. Lachend und kichernd kamen sie so schließlich wieder bei den Zelten an, wo man bereits mit essen beschäftigt war. „Hey Charlie!" rief Celia, als sie den zweitältesten der Weasley-Kinder entdeckte und ihm strahlend zuwinkte. Kurz darauf entdeckte sie auch Bill und Percy, welche mit den anderen aßen. „Ah Mädchen, da seid ihr ja wieder." Bemerkte nun auch MrWeasley und reichte Celia und Feli je einen Teller mit Eiern und Würstchen. „Ist das Frühstück?" fragte Feli etwas verwirrt und spießte etwas Ei auf, während sie sich im Zelt auf einen der vielen alten Sessel setzte. Ihre Freundin lachte bloß und ließ sich auf dem Sessel direkt daneben plumpsen, während sie den Teller balancierte. „Englisches Frühstück, man gewöhnt sich daran." Meinte sie dann auf Deutsch zu ihrer Freundin und diese nickte bloß nachdenklich, während sie etwas von dem Würstchen probierte „Schmeckt ganz gut, aber irgendwie ungewohnt um diese Uhrzeit." Nichts desto trotz aß die Blonde alles auf und wirkte danach zufrieden und satt. „Du musst mir unbedingt mehr aus Hogwarts erzählen!" forderte sie dann Celia auf, die leicht rot wurde. „Also...naja...Hogwarts ist viel größer als Silbertal. Und es gibt viel mehr Schüler." Die Deutsche hörte aufmerksam zu und nickte, ehe sie meinte „Aber ist das nicht logisch? Immerhin gibt es bei uns ja weniger magische Familien, als in England." Da musste Celia ihrer Freundin beipflichten. Tatsächlich gab es in Silbertal wesentlich weniger Schüler als in Hogwarts, was dem hellen Schloss hoch oben im Gebirge aber keinen Abbruch tat. „Aber eins sag ich dir: das Essen in Hogwarts ist mit Nichts auf der Welt vergleichbar!" meinte die Gryffindor und ihre Freundin lachte „Und lass mich raten: der Schokopudding ist nur das Beste?" Als Celia rot anlief, lachten beide leise. Nachdem sie gegessen hatten, und damit die ersten waren, die die Mahlzeit schon wieder beendet hatten, wollten sie einen zweiten Versuch starten und den Platz ein wenig unerkannter erkunden. Dazu kam es leider erst später, denn als sie aus dem Zelt traten, traf gerade Ludo Bagman ein, der von MrWeasley freudig begrüßt wurde, während Feli sich fast hinter Selia versteckte. Der Grund dafür war recht simpel: auf gebrochenem Deutsch rief der ehemalige Quidditchspieler ein knappes „Hallo Felicitas!" zu ihnen herüber und die Deutsche nuschelte ein peinlich berührtes „Hallo, Onkel Ludo." Celia sah leicht irritiert zwischen dem leicht rundlichen aber kräftig gebauten Mann in dem gelb-schwarzen Quidditchumhang und ihrer besten Freundin hin und her. „Onkel?" fragte die Gryffindor daher auch irritiert und Feli lief rot an „Großonkel oder so, aber meine Mama besteht darauf, dass ich ihn Onkel nenne. Sein Deutsch ist so miserabel wie mein Englisch." Celia runzelte die Stirn und kicherte dann aber, was ihr einen pampigen Blick ihrer seitens ihrer Freundin einbrachte. MrWeasley hatte den Leiter der Zentrale für magische Sportarten inzwischen in ein Gespräch verwickelt und angefangen alle vorzustellen „Gut äh...ja, das ist Percy, er hat gerade im Ministerium angefangen. Und das ist George...oh nein, das ist Fred und DAS ist George. Das ist Bill, Charlie und Ron – das hier ist meine Tochter Ginny, und ein paar von Rons Freunden – Hermine Granger, Harry und Celia Potter und äh..." sein Blick blieb kurz an Feli hängen ehe er fragte „Deine Großnichte?" Als Ludo nickte, wandte der Familienvater sich zu seinen Schützlingen um „Kinder, das ist Ludo Bagman. Ihm haben wir die guten Plätze zu verdanken!" Felicitas' Großonkel winkte ab, als ob das eine Selbstverständlichkeit sei und sprang daraufhin zu einem anderen Thema: Wetten. Das nutzten die beiden Mädchen, um sich zügig aus dem Staub zu machen - diesmal in eine andere Richtung als zuvor. Erneut kamen sie an dem großen Zelt aus Seide vorbei, vor dem der weiße Pfau angepflockt war. Eine Gestalt, die nur wenig größer war als Celia - welche genau wie Harry inzwischen recht hochgewachsen - war, trat aus dem Zelt und Celia sah aus dem Augenwinkel einen hellblonden Haarschopf, ehe sie ein lautes „He, Potter!" hörte. Die beiden Mädchen blieben stehen und Celia drehte sich um. Vor ihr stand kein geringer als Draco Malfoy. „Was willst du, Malfoy?" giftete sie zurück und fing einen verwirrten Blick von Felicitas auf. Er blieb wenige Meter vor ihr stehen und warf einen Blick auf den Pfau, ehe er meinte „Überrascht mich, dich hier zu sehen. Sollte dein Pate dich nicht unter Verschluss halten oder so?" Sie schnaubte abfällig bei seinen Worten „Er hat zu arbeiten." Sagte sie kalt und wollte sich bereits abwenden, doch der Slytherin schien nicht so schnell nachgeben zu wollen „Kein Wunder, immerhin steht in der Schule ja ziemlich viel an." Das machte sie hellhörig. Er wusste von dem Turnier? „Zumal es jetzt noch so gravierende Änderungen gab!" sprach er weiter und das weckte ihre Neugier. „Wieso? Was hat sich geändert?" Der Slytherin lächelte nur geheimnisvoll und meinte „Wenn dein Pate es dir noch nicht gesagt hat, dann werde ich dir diesen Moment nicht nehmen." Sie knirschte mit den Zähnen „Schön. Dann nerv nicht. Wir sehen uns in der Schule, Malfoy." Sie packte Feli am Arm und zog sie weiter, einige Meter weiter fragte ihre Freundin „Wer war das?" Celia zog sie noch ein wenig weiter, ehe sie zwischen zwei Zelten einen Halt machten, um nicht direkt gesehen zu werden.. „Draco Malfoy, ein Idiot aus Slytherin." „Also, so wie der dich angesehen hat, kann er ja kein so großer Idiot sein." „Was meinst du?" „Wie soll ich sagen?" Sie dachte kurz nach "Er sah nicht wirklich aus, als würde er dich nicht mögen." Selia kniff die Augen nachdenklich zusammen "Aber er ist ein Slytherin." "Ja...und? Was soll das überhaupt sein?" Celia dämmerte, dass ihre Freundin recht wenig mit den Hogwartshäusern anfangen konnte. Auf dem weiteren Weg über den Zeltplatz, ging es schließlich nicht ein einziges Mal noch um Malfoy sondern nur noch um Hogwarts.

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