Kapitel 23 - Das dunkle Mal und seine Folgen

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„Was war das denn für ein Auftrifft?" fragte Celia verwirrt und sah weiter in die Richtung, in der die Hauselfe namens Winky verschwunden war. „Vermutlich hat sie nicht gefragt, ob sie sich verstecken darf." Sinnierte Harry, ehe Hermine seufzte und etwas unverständliches murmelte. Plötzlich knallte es laut vom Waldrand her und die vier zuckten zusammen „Lasst uns lieber weitergehen." Sagte Ron und Celia entging nicht, dass er seine Angst krampfhaft zu unterdrücken versuchte. Die Freune folgten weiter dem dunklen Weg und hielten Ausschau nach Fred, George und Ginny. Dabei kamen sie an einer Gruppe Kobolde vorbei, die einen Sack mit Gold begutachteten und sich wohl von dem Chaos auf dem Zeltplatz wenig berührt fühlten. Als sie weiter liefen, sahen sie plötzlich einen silbrigen Schein auf den Weg fallen und entdeckten zwischen den Bäumen, auf einer kleinen Lichtung, eine kleine Gruppe Veela umringt von einer Schar junger Zauberer, die wohl krampfhaft versuchten die Veela zu beeindrucken. „Ich verdien rund hundert Sack Galleonen im Jahr!" brüllte gerade einer und wurde aber übertönt von einem Zauberer, der „Ich bin Drachentöter fürs Ministerium, in der Abteilung zur Beseitigung gefährlicher magischer Geschöpfe!" dröhnte. Doch ein anderer fuhr ihm wiederum dazwischen „Red doch keinen Mist! Du bist Tellerwäscher im Tropfenden Kessel! Ich aber, ich bin Vampirjäger! Hab schon an die Hundert erwischt!" Harry brach in leises Lachen aus, als ein weiterer Zauberer mit mehr Pickeln als Haut im Gesicht prahlte „Ich werde bald zum jüngsten Zaubereiminister aller Zeiten ernannt!" Harry wandte sich gerade zu Ron, um ihm etwas scheinbar sehr witziges zu erzählen, als Ron bereits schrie: „Ich habe nen Besen erfunden, der bis zum Jupiter fliegt, wisst ihr?" Celia zuckte zusammen, denn er stand direkt neben ihr und ihre Ohren waren nun wirklich keine Freunde von so starker Lautstärke. Hermine verdrehte die Augen „Also wirklich..." sie schüttelte den Kopf und machte Anstalten, Ron am Handgelenk zu packen, doch er entzog sich ihr und wollte auf die Gruppe zu laufen. Zu Dritt schafften sie es schließlich, den Rotschopf wegzuziehen und mit jedem Schritt wurde der Lärm der Gruppe leiser. Um sie herum wurde es still, langsam aber sicher wurde ihnen klar, dass sie nun im Herzen des Waldes waren – allein. „Ich schätze mal, dass wir hier bleiben können." Stellte Ron fest und Celia fiel auf, dass sein Blick endlich wieder geklärt war. „Ja, wir würden jeden hören, der sich innerhalb von rund einer Meile nähert." Pflichtete Harry bei und Celia sah sich um. Überall war nur Wald, bei dem Gedanken so allein und theoretisch auch ein wenig hilflos zu sein, lief es ihr kalt den Rücken herunter. Sie musste an Severus denken und hoffte, dass er sich keine all zu großen Sorgen um sie machte. Sie schnippte kurz den Schmetterling an ihrem Armband an, ehe sie sich ihren Freunden und ihrem Bruder zuwandte. Diese schienen ihre gedankliche Abwesenheit gar nicht bemerkt zu haben, sondern starrten erschrocken in Richtung eines großen Baumes, in dessen Nähe es im Dickicht laut raschelte und knackte. Ludo Bagman stolperte hinter dem Baum hervor und selbst im fahlen Licht der Zauberstäbe, konnte man seine veränderte Erscheinung erkennen: er wirkte weniger schwungvoll und die Farbe schien sein Gesicht schon seit längerem verlassen zu haben. Auch wirkte er recht angespannt und sein schwarz-gelber Quidditchumhang tat sein Übriges um seine Erscheinung noch mehr zu verzerren. „Wer da?" rief er und blinzelte verwirrt in das weiße Licht der drei Zauberstäbe. Die vier Freunde sahen sich verwirrt an, als er eine weitere Frage anhängte „Wer treibt sich hier ganz alleine im Wald herum?" Ron intervenierte „Es gab eine Art...Aufruhr." Bagman richtete seinen trüben Blick auf den Weasley „Was?" „Auf dem Zeltplatz! Ein paar Leute haben sich einige Muggel geschnappt und lassen sie durch die Luft fliegen!" sagte Celia ernst und warf dem Onkel ihrer Freundin einen ernsten, wenn auch irritierten, Blick zu. „Verdammtes Pack!" fluchte dieser noch, ehe er mit einem lauten Plopp! disapparierte. „Na der ist ja nicht gerade auf dem Laufenden!" bemerkte Hermine schnippisch und Ron seufzte „Immerhin war er mal ein großartiger Treiber!" „Na diese Zeiten müssen ja schon lange zurückliegen, bei dem Bauch." Bemerkte Celia daraufhin spitz und folgte Ron auf eine kleine Lichtung, wo er sich auf das ausgetrocknete Gras fallen ließ und gelangweilt seine Nachbildung von Krum auspackte. „Naja...sie haben drei Mal die Meisterschaft gewonnen, als er noch bei ihnen spielte." „Schätze mal dem haben ein paar Klatscher das Hirn geschädigt." Kicherte die rothaarige Potter und ließ sich neben Ron fallen. Hermine hatte derweil die Arme verschränkt und sah sich nervös um „Ich hoffe, dass es den anderen gut geht." Sie schwiegen alle, ehe Ron eher halbherzig „Wird schon wieder." erwiderte. Harry boxte Ron freundschaftlich gegen die Schulter „Stell dir nur mal vor, wenn dein Dad Lucius Malfoy festnimmt!" dann ließ er sich neben seinen Freund fallen und schnippte die Krum-Figur kurz an. Celia beobachtete ihren Bruder, als plötzlich ein brennender Schmerz durch ihren Oberarm zuckte. Reflexartig griff sie danach, doch der Schmerz war schon wieder verschwunden. Die Jungen hatten davon nichts mitbekommen, nur Hermine schien besorgt und sah ihre Freundin fragend an. Celia ignorierte den Blick und schloss sich stattdessen Harry an, Ron aufzumuntern „Bei Merlin! Stellt euch doch nur Dracos Visage vor, wenn sein lieber Daddy nach Askaban wandert!" das brachte Ron matt zum Lächeln und Harry warf seiner Zwillingsschwester einen dankbaren Blick zu. „Mir tun ja die armen Muggel leid!" kam es plötzlich leise von Hermine und Celia wurde klar, dass Hermine gewiss an ihre Eltern denken musste. „Was ist, wenn sie es nicht schaffen, sie herunter zu holen?" „Das werden sie gewiss schaffen! Das sind teilweise auch Auroren, die haben Erfahrung mit sowas!" Celia rückte an Hermine ran und nahm sie kurz beruhigend in den Arm, den erneut aufzuckenden Schmerz in ihrem eigenen Arm ignorierte sie mit Mühe. „Verrückt ist es ja schon, sowas abzuziehen, wo doch hier draußen das ganze Ministerium auf den Beinen ist." Sinnierte Hermine leise. Harry wollte gerade etwas erwidern, doch da hörten sie es rascheln. Unregelmäßige Schritte kamen näher, traten auf Stöcke und schienen an Wurzeln hängen zu bleiben. Doch plötzlich hielten die Schritte inne..."Hallo?" rief Harry zeitgleich mit seiner Schwester. Harry sprang auf, Celia richtete ihren Zauberstab wieder höher und sprang ebenfalls auf, um sich besser umsehen zu können. „Wer ist da?" rief Harry in die Stille, doch natürlich kam keine Antwort. Plötzlich, ohne jede Vorwarnung und ohne tieferen Sinn, zerriss eine verzerrte Stimme die Dunkelheit. Es klang nicht wie ein Wort oder ein Satz, nein. Es schien ein Zauberspruch zu sein: „Morsmordre!"

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