Taehyung - 20. Mai, Jahr 22

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Ich starrte meine Hände an. Da klebte Blut an meinen Händen. Plötzlich verlor ich die Kraft in meinen Beinen. Ich wollte mich zusammenkauern, aber jemand umarmte mich von hinten. Durch die Fenster schien ein verschwommener Sonnenstrahl hindurch. Meine große Schwester weinte und Hoseok stand nur da ohne etwas zu sagen. Dreckige Haushaltsgegenstände und Decken waren, wie immer, überall im Raum verteilt. Da, wo mein Vater stand, war keiner mehr. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wie er aus dem Raum entkommen ist.
Die Wut und die Trauer, die ich nicht kontrollieren konnte als ich zu meinem Vater rannte, waren immer noch da. Ich persönlich weiß nicht, was es war, was mich dazu gebracht das Verlangen zu spüren meinen Vater zu erstechen. Ich wusste auch nicht, wie ich mein unruhiges Herz wieder beruhigen sollte. Es war nicht so, dass ich meinen Vater umbringen wollte; ich wollte mich selber umbringen. Wenn ich doch nur in der Lage dazu war, es zu tun, würde ich sofort sterben. Ich weinte nicht einmal. Ich wollte weinen, schreien, um mich kicken und alles um mich herum zerstören, ich wollte, dass alles zerstört ist, aber ich konnte keiner dieser Dinge tun.
„Hoseok. Es tut mir leid, mir geht's gut. Geh weg." Im Kontrast zu meinem unruhigen Herzen, war meine Stimme ziemlich heiser. Es hörte sich nicht an wie meine Stimme. Ich schickte Hoseok weg, auch wenn er sich dagegen sträubte zu gehen und ich starrte wieder nur meine Hände an. Blut sickerte durch die weißen Verbände. Anstatt meinen Vater zu erstechen, schlug ich die Bierflasche zu Boden. Als die Flasche zu Boden fiel, schnitt ich mir dabei aus Versehen die Hände auf. Als ich meine Augen schloss drehte sich die Welt. Was sollte ich denken, was sollte ich tun, wie sollte ich damit leben? Als ich wieder zu mir kam starrte ich herunter zu Namjoons Handynummer. Auch in so einer Situation, nein, genau weil es so eine Situation war, wollte ich ihn unbedingt bei mir haben. Ich wollte ihm folgendes sagen:
Namjoon. Ich...-
Mein Vater, der mich erschaffen hat, der, der mich jeden Tag geschlagen hat, ich war kurz davor ihn umzubringen. Ich war wirklich kurz davor ihn umzubringen. Nein, eigentlich, habe ich ihn schon getötet. Ich habe ihn etliche Male getötet. In meinem Herzen habe ich ihn immer und immer wieder getötet. Ich wollte ihn töten. Ich wollte sterben. Was soll ich nun machen? Ich weiß es nicht. Namjoon. Ich will dich jetzt einfach nur sehen.
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A/N:
Denkt an Euphoria!

HYYH (花樣年華) The Notes: TEAR [German/Deutsch] Where stories live. Discover now