Kapitel 1

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Die Sonne ging am Horizont auf und färbte die Wolken rosarot. Sie ergaben einen wunderschönen Kontrast zu dem tiefblauen Himmel indem die leuchtende, gelbe Scheibe thronte. Zwei Augen, so schwarz wie Kohlenstücke waren die Einzigen, die das Naturschauspiel zu sehen bekamen.

Dann wurde der mystische Moment von einer panischen Stimme in ihrem Kopf unterbrochen:„Oh Gott, oh Gott, Nick! Bitte sei nicht verletzt, bitte sei nicht verletzt!" Dann schwoll die Stimme zu heftigem Gekreische an:„Niiiiick! Neeein, bitte sei nicht tot, bitte sei nicht tot!!!" Sie seufzte, nun war ihr zauberhafter Sonnenaufgangs-Betrachtungs-Moment wohl endgültig vorbei. Mit einem Seufzen und einem gemurmelten „Ist ja gut, ist ja gut, ich komme ja schon.", verlangsamte sie ihren Flug und ließ sich im Sturzflug durch die rosa Wolkendecke unter ihr fallen.

Schon bald kam unter ihr ein kleiner Ort in Sicht. Sie verstärkte ihren Sturzflug und genoss es, wie die Wolken zu Fetzen zerrissen, wenn sie durch sie hindurch flog. Erst kurz über den Dächern des Ortes bremste sie und setzte geräuschlos auf der gegenüberliegenden Straßenseite ihres Zieles auf. Unter einem Baum, der gegenüber im Vorgarten stand, hockte eine hysterische Frau neben der bewegungslosen Form eines Jungen im Schlafanzug.

Sie überquerte die unbefahrene Straße des Vororts und betrat vorsichtig das nicht eingezäunte Grundstück. „Entschuldigen Sie, kann ich Ihnen helfen?" Die Frau fuhr erschrocken aus ihrer Hysterie hoch. „Wo... Wo kommst du denn her?!", stotterte sie verwirrt. „Nun, ich kam gerade vorbei und dachte sie könnten Hilfe gebrauchen." Naja, nicht gelogen, nur dass ich das nicht gedacht, sondern sie mir ins Hirn gebrüllt haben, dachte sie zynisch.
„Ähm danke Kind, das ist lieb von dir, aber ich glaube nicht das du mir helfen kannst. Mein Sohn Nick ist mir nach einem Streit beim Frühstück abgehauen.", der Frau entschlüpfte ein leiser Schluchzer: „Anscheinend wollte er auf den Baum klettern, aber er muss runter gefallen sein." Die Frau konnte sich nicht länger beherrschen und fing hemmungslos an zu heulen „Da ist Blut im Gras unter seinem Kopf", -schluchz-: „und er ist bewusstlos, ich weiß nicht ob er nur verletzt oder tot ist!" Die Mutter wurde von weiteren Weinkrämpfen geschüttelt. Grundgütiger, jetzt heult die mir hier auch noch die Hucke voll, stöhnte sie in Gedanken. Und überhaupt, war die Gute schon so fertig mit den Nerven, dass sie nicht einmal mehr wusste wie man einen Puls fühlt?! „Ma'am, bitte beruhigen sie sich, ich glaube ich kann Ihnen helfen." Hoffnungsvoll sah die Frau zu ihr auf. „Wirklich?" „Ja,rücken Sie mal zur Seite, ich seh mir das mal an." Vorsichtig nahm sie den Kopf des Jungen hoch und schloss die Augen. Heftige Platzwunde, starke Gehirnerschütterung, Schädel angeknackst, schöner Scheiss, stellte sie für sich fest. Mal sehen ob wir das nicht weniger dramatisch gestalten können, nicht wahr Nick? Sie konzentrierte sich und willte den Schädelbruch sich zu schließen. Vorsichtig linderte sie die Gehirnerschütterung. Die Augen zusammenkneifend, stoppte sie die Blutung der Platzwunde und schloss sie teilweise, jedoch nicht komplett. Die Ärzte im Krankenhaus wurden schließlich auch für irgendwas bezahlt. „ Machen sie sich keine Sorgen, Ma'am. Die Verletzungen ihres Sohnes sind harmlos und in keinster Weise lebensbedrohlich. Er hat lediglich eine kleine Platzwunde und vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung, er sollte bald wieder zu sich kommen, Glück im Unglück würde ich sagen." „Woher...? Aber wie..?" „ Mum?", unterbrach Nick mit schwacher Stimme das verwirrte Gestotter seiner Mutter. Danke Kleiner, wie aufs Stichwort, sie verkniff sich ein Grinsen. „Oh Gott, keine Angst Schatz, ich bin hier." Mit einem zufrieden Lächeln erhob sie sich vom Rasen und klopfte sich ihr weißes, leicht durchsichtiges Kleid ab .

„ Ma'am, sie sollten ihn trotzdem nochmal im Krankenhaus durchchecken lassen." „ Was? Oh ja, natürlich. Oh, wo ist mein Anstand, ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt! Wie heißt du denn?" Samal,  des Engels Sünde. „Samal.", gab sie zögernd Preis. „Vielen, vielen Dank Samal! Hier nimm ein paar Dollar und kauf dir etwas schönes davon. Leb wohl Samal, du bist ein wahrer Engel." Damit nahm Nick's Mutter ihn auf den Arm und trug ihn ins Haus.
Samal entfuhr ein sarkastisches Kickern. Wahrer als sie erwarten würden, Ma'am. Als die Haustür ins Schloss fiehl, überquerte Samal erneut die Straße und warf noch einen Blick zurück, bevor sie die paar Dollar in den Ausschnitt ihres taschenlosen Kleids steckte. Dann drehte sie sich um, breitete ihre riesigen, leuchtendweissen Flügel aus und schwang sich wieder in die Luft.

So das war numero uno. Sollten euch irgendwelche Rechtschreibfehler angesprungen haben, lasst es mich wissen. Ich weiß dieses Kapitel ist nicht qualitativ hochwertig, bitte seht es mir nach, es ist schon zwei Jahre alt und ich hatte keine Zeit es neu aufzusetzen. Also bis zum nächsten Update- Wiwi

Samal: The Angels SinWhere stories live. Discover now