After three weeks | Yoonseok

18. September

Willkommen zu diesem Monster von einem Kapitel ;D

PoV Yoongi

Bis jetzt haben wir es noch nicht bereut, Namjoon und Jin von unseren neuen Plänen erzählt zu haben. Entgegen meiner Erwartungen, hat Jin uns auch noch keine Wohnungen geschickt, obwohl er es jetzt schon seit über einer Woche weiß. Das kann aber auch daran liegen, dass er genauso erfolglos bei der Suche ist wie wir. Die Stadt und Umgebung sind so groß, aber es ist praktisch unmöglich, eine Wohnung mit vier Zimmern zu finden, die nicht erst komplett saniert werden muss oder in der letzten Ecke liegt. Wir haben vor allem nicht einmal eine Budgetbegrenzung, aber trotzdem finden wir nichts. Bisher haben wir hauptsächlich selbst im Internet und in Zeitungen gesucht, aber vielleicht sollten wir doch einen Makler dafür engagieren. Ich habe eigentlich nur keine Lust, ihn extra für einen Job zu bezahlen, den ich auch selbst machen könnte, aber wenn wir nicht bald etwas finden, dann werde ich wohl einen aufsuchen müssen. Mittlerweile bin ich genauso aufgeregt wie Hobi. Ich will unbedingt richtig "offiziell" zusammenziehen und alle unsere Sachen an einem gemeinsamen Ort haben. Wenn es nur nicht so schwer wäre, eine Wohnung zu finden.

Und abgesehen von der Wohnung ist da auch noch die Kindersache. Da bin ich auch nicht weitergekommen. Ich weiß einfach nicht. Ich würde Kinder nicht mehr so komplett ausschließen wie vor fast einem Jahr, aber ich schreie auch nicht sofort ja. Ich mag es, so wie es jetzt ist. Wir haben die drei Jungs jeden Freitag und nehmen sie zusätzlich immer noch dann, wenn Joon und Jin etwas für sich geplant haben oder die Jungs "Onkel-Zeit" verlangen. Sie sind wirklich niedlich und ich würde gegen die ganze Welt für sie kämpfen, aber ein eigenes Kind? Hobi und ich hätten dann nicht mehr so viel Zeit für uns, wie wir es jetzt haben und grundsätzlich würde sich alles ändern. Würde ich dann mehr von Zuhause aus arbeiten, besonders wenn es ein jüngeres Kind ist? Bei Joon war es auf jeden Fall so.

Was ist eigentlich die Altersspanne, die Hoseok adoptieren möchte? Hat er da bestimmte Vorstellungen oder ist es ihm egal? Darüber sollte ich definitiv mit ihm reden, aber gleichzeitig will ich ihm mit solchen Fragen auch keine Hoffnung machen für den Fall, dass ich feststelle, dass ich nie bereit sein werde. Ich weiß, dass ich meine Rolle als Onkel liebe, aber als Vater? Das ist dann doch eine gehörige Stufe höher. Bei Hobi habe ich da keine Angst. Er würde in der Rolle voll aufgehen. Es würde ihn so verdammt glücklich machen. Ich greife mir verzweifelt in die Haare und ziehe leicht an den Strähnen. Heck! Ein eigenes Kind würde ihn so verdammt glücklich machen!

Wieso ist das so schwer? Ich will ihn einfach nur glücklich machen, aber werde ich damit glücklich? Yoongi, versuch rational zu denken. Die drei Wochen letztes Jahr gehören zu den glücklichsten deines Lebens und in ihnen warst du praktisch ein Vater. Aber lag das an den Kindern oder an Hobi oder an beiden? War es das Leben als Familie? Mochte ich das so sehr? Ich weiß es nicht. Das Thema treibt mich in den Wahnsinn!

Das einzige, was ich zu 100% weiß ist, dass ich für immer an Hoseoks Seite bleiben will. Ich kann mir ein Leben ohne ihn absolut nicht mehr vorstellen. Wir konnte ich eigentlich so blind sein und nicht schon vor den drei Wochen realisieren, wie viel er mir bedeutet? Wir haben schon seit Jahren fast jede freie Minute miteinander verbracht und jetzt wo wir zusammen sind, ist es nicht viel anders als vorher. Abgesehen davon, dass ich ihn jetzt Küssen darf und es absolut keine emotionale Distanz mehr zwischen uns gibt. Die war vorher schon sehr gering, aber jetzt ist sie komplett verschwunden. Ich werde ihn absolut niemals gehen lassen. Außer er will gehen, dann muss ich ihn lassen, aber ich würde wahrscheinlich nicht darüber hinwegkommen. Und ehrlich gesagt, will ich über so ein Szenario nicht einmal nachdenken.

"Was treibt dich so in Verzweiflung, dass deine arme Kopfhaut darunter leiden muss?", fragt plötzlich eine weibliche Stimme. Erschrocken reiße ich meinen Kopf hoch. Im Türrahmen steht Hani. Sie klopft immer bevor sie reinkommt. Habe ich sie echt nicht klopfen gehört? Schnell richte ich mich auf und versuche nicht ganz so deutlich zu machen, dass ich gerade durch eine Krise gehe.