Light x L

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Genervt drehte ich mich wieder um und schlug mir die Decke über den Kopf. Die Kette rasselte dabei und es war mir egal, ob ich Ryuzaki damit verletzte. Er ließ mich auch nicht schlafen. Immer wieder das Klacken vom Laptop, wenn er etwas Neues schrieb oder das Schmatzen, wenn er etwas von seinen Kuchen laut kaute. Er schlief nachts kaum, weshalb auch mein Schlafrythmus langsam zu Bruch ging. „Ryuzaki! Jetzt leg dich bitte hin und schlaf!", forderte ich ihn übermüdet auf. Das nervige Klicken stoppte kurz. „Entschuldigung, Light-kun. Ich bin aber nicht müde. Deshalb verbringe ich die Zeit sinnvoll und recherchiere noch ein bisschen. Wenn du nicht Kira wärst, wärest du sicher froh, wenn wir den Fall so schnell wie möglich lösen." Ich setzte mich auf und starrte ihn wütend an. „Erstens: Ich bin müde, weshalb ich schlafen will und der Laptop und deine Süßigkeiten nerven mich. Und zweitens: Es ist egal, was ich sage, du wirst immer noch denken, dass ich Kira bin. Ich bin es aber nicht.", giftete ich ihn an. Er überlegte kurz. „Du hast Recht. Ich aber auch. Du bist oder warst Kira. Dein Verhalten hat sich von den ein auf den anderen Moment komplett verändert. Und die Nahrung brauche ich zum Denken. Tut mir leid, Light-kun, aber ich werde weiter meine Arbeit erledigen." Er wollte mit seiner Gabel gerade ein weiteres Stück vom Kuchen abschneiden, als ihm auffiel, dass er ihn komplett aufgegessen hat. Er bückte sich zum Telefon, wodurch er mich auch ein bisschen mitzog, und drückte ein paar Knöpfe. „Ja, Ryuzaki?", ertönte Wataris wache Stimme aus den Hörer. „Ich bräuchte mehr Kuchen. Ich hätte diesmal gerne etwas mehr Zucker.", befahl er seinem Butler. „Ich habe verstanden.", erwiderte er. Ich rollte wieder mit den Augen. „Zu viel Zucker ist auch nicht gesund. Kein Wunder das du so nicht einschlafen kannst.", beschwerte ich mich. Ryuzaki blickte zu mir. „Misas Anschuldigen scheinen sich auf dich abzufärben. Obwohl... es ist kein Wunder, wenn ihr schon in einer Beziehung seid.", meinte er und drehte sich in seiner komischen Sitzposition zu mir. Ich kratzte mir nervös den Hinterkopf. „Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich sie liebe.", murmelte ich beschämt. „Und warum bist du dann mit ihr zusammen? Misa Amane ist Kira zwei. Light Yagami ist Kira. Misa liebt Kira, weil er den Mörder ihrer Eltern umgebracht hat. Sie wusste das Light Yagami Kira ist. Dieser hat sie dann benutzt, als L ihn verdächtigte, Kira zu sein.", sprach er laut seine Gedanken aus, „Ich habe mich nicht geirrt." Ich packte mir an meine Brust, genau da wo mein Herz war. Es tat weh. Jedesmal wenn er mir seine Theorien von mir und Misa erklärte. Auf einmal ging die Tür auf und Watari trat mit einen Teewagen herein. „Ich habe Ihnen beiden auch noch schwarzen Tee zubereitet.", informierte er uns, während er alles auf den riesigen Nachttisch stellte. „Danke, Watari.", sagte Ryuzaki, woraufhin Watari sich verbeugte und den Raum verließ. „Wer bewacht heute eigentlich die Räume?", fragte ich. Ryuzaki zuckte mit den Schultern. „Im Notfall wird sich Watari darum kümmern.", schmatzte er. Er arbeitete wieder weiter, wobei ich ihn beobachtete. Währenddessen stellte ich mir Fragen, die mir wahrscheinlich keiner beantworten konnte. Wie konnte er L werden? Wie sah wohl seine Kindheit aus? Wieso aß er soviel Süßes? Wie bekam er seine Haare nur so hin? Ging er nach draußen? Waren seine Haare weich? Sie sahen stachelig aus. „Ryuzaki. Komm mal bitte hierher.", bat ich ihn. Er sah mich an. „Wieso?", wollte er berechtigterweise wissen. „Mach bitte einfach mal.", wiederholte ich und klopfte neben mich. Skeptisch betrachtete er mich, tat aber, worum ich ihn bat. Er starrte mich an. Ich ignorierte es gekonnt und streckte meine Hand nach seinen Haaren aus. Ich strich vorsichtig darüber. Sie waren wirklich weich. Ich strich immer wieder über sie, bis ich an Ryuzakis Ohr kam. Ich strich dahinter, wodurch er sein eines Auge zudrückte. „D-das kitzelt.", stammelte er leicht grinsend. Er lehnte sich etwas mehr zu mir und schaute nach unten. „H-hör b-b-bitte auf.", flüsterte er kichernd. Er sah unglaublich niedlich aus. „Wirst du dann schlafen gehen?", neckend fing ich an ihn hinter seinen Ohr zu kitzeln. Anscheinend war das seine kitzlige Stelle. Er schlug sich die Hände vor den Mund, während er den Kopf schüttelte. Ich nahm jetzt auch noch meine andere Hand, um ihn endlich zu brechen. Es klappte. Man hörte erstickte Lacher hinter seinen Händen. „Du wirst schlafen gehen. Sonst stirbst du durch einen Lachanfall!", drohte ich spielerisch mit einer tiefen Stimme, die total lächerlich klang. Ich wusste, Ryuzaki war stark und könnte mich leicht außer Gefecht setzen, aber es schien ihn zu gefallen. Ich freute mich, den Detektiven auch mal so glücklich zu sehen. Er fiel zurück und versuchte mir irgendwie zu entkommen, was zwecklos war. Erstens waren wir aneinander gekettet und zweitens würde ich ihn nicht so leicht entkommen lassen. Ich beugte mich über ihn, obwohl es wehtat, als seine Knie gegen meinen Bauch drückten, und grinste fies. „Komm schon, Ry-u-za-ki. Mach doch einfach das, was ich will.", forderte ich ihn auf. Er nahm seine Hände weg und prustete zwischen Lachern:„I-ich verhandle n-n-nicht mit Terror-r-risten!" Seine Lache klang wunderschön. Ich hätte nie gedacht, dass ich Ryuzaki mal lachen hören würde. Seine Zähne waren überraschend weiß. Er hatte rote Wangen. Er sah verdammt süß aus. Ich überlegte nicht und nahm sanft sein Kinn. Ich stoppte das Kitzeln, wodurch Ryuzaki mich anstarrte. „Alles in Ordnung, Light-kun?", keuchte er verwirrt. Ich antwortete nicht, sondern beugte mich weiter zu ihn herunter, zog sein Kinn höher zu mir und presste unsere Lippen zusammen. Ich öffnete meine Augen und sah, wie er mich verletzt anschaute. Ich löste mich. „Du bist Kira.", stellte Ryuzaki sogleich fest. Verletzt blickte ich ihn an. „Warum sagst du sowas ausgerechnet jetzt?", flüsterte ich. „Wieso solltest du sonst so etwas machen?", erwiderte er enttäuscht. Ich seufzte. „Hier sehen sie den weltbesten Detektiven der Welt. Ryuzaki aka (also known as) L. Er hat nicht das einfachste Rätsel der Welt gelöst. Nämlich das Light Yagami in ihn verliebt ist!", scherzte ich herum und gestand ihn auch somit meine Liebe. Seine Augen weiteten sich kaum merkbar. Ich lächelte ihn an und beugte mich wieder runter, um ihn einen weiteren Kuss zu geben. Diesmal erwiderte er ihn, was mich ziemlich glücklich machte. Ich packte seine Hüfte und zog ihn mit mir hoch, damit wir uns ordentlich hinsetzten. Naja, bei Ryuzaki war es zwar nicht ordentlich, aber was soll's. Er vergrub seine Hände in meinen Haaren. Diesmal löste er sich. „Ich liebe dich auch, Light.", sagte er, wodurch ich ihn umarmte. Mein Magen drehte sich vor Freude. „... Light-kun? Mach das bitte nie wieder.", bat er mich. „Was meinst du?", fragte ich verwirrt. „Das mit den Küssen... Watari hat das alles mitbekommen."
...Mist.











(Authors Note: Ich kapiere einfach nicht, warum so viele wollen, dass L Seme ist. Ich meine, schau in dieses süße/ manchmal gruselige Gesicht und sag ihm:„Nein, L. Du kannst heute keine Uke sein. Du bist Seme." Und dann stopft er sich depressiv mit Kuchen voll.)

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