Craig x Tweek

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Hektisch blickte ich mich in meinen Zimmer um. Ich zitterte sehr stark, weshalb mein Kaffee wackelte.
Es war gerade mal ein Uhr morgens, doch ich habe sie schon gehört. Die Zwerge, die meine Unterhosen stehlen wollten. Ich hatte panische Angst, versuchte jedoch meinen Atem einigermaßen ruhig zu halten, damit sie mich nicht hörten.
„G-Gaah!", schrie ich, als ich eine rote Mütze um die Ecke gehen sah. Ohne groß nachzudenken, schnappte ich mir mein Handy und schrieb panisch meinem Fake-Beziehungs-Freund Craig.
Wir waren für das Wohl von South Park zusammen, doch auch so verstanden wir uns ganz gut. Er war mein bester Freund, auch wenn er seine Launen hatte.
»SIE SIND DA!!!!!!!!! SIE WOLLEN MEINE UNTERHOSEN UND DANN MEIN BLUT!!!!!!!!! HILFE!!!!!!!!!!« Ich schrieb in Großbuchstaben und mit ganz vielen Ausrufezeichen, damit er erkannte, dass es dringend war. Ich schickte ihm solange Ausrufezeichen, bis ich eine Antwort bekam. »Es ist ein Uhr nachts. Was willst du?« Er schien mürrisch zu sein, was ich gar nicht nachvollziehen konnte, weil ich hier in Lebensgefahr schwebte.
Ich kopierte meine erste Nachricht und schickte sie ihm, während ich meinen Schrank im Auge behielt, falls die Zwerge meine Unterhosen jetzt klauten. »Und?« erwiderte er desinteressiert. Ich verzweifelte langsam. »Bitte! Ich habe Angst!« schrieb ich. Ich hoffte, dass er endlich diese Diebe von hier verscheuchte. Eine längere Pause entstand und ich war schon kurz davor zusammenzubrechen, als er mir antwortete:»Gut. Mir is grad sowieso langweilig.« Erleichtert starrte ich die Nachricht an und verkrümmelte mich unter meine Decke.
Etliche Geräusche waren zu hören, die mir noch mehr Angst einjagten, während ich auf Craig wartete. Ich machte mir keine Sorgen darum, wie er hier reinkam, da er entweder seine eigenen etwas kriminelleren Methoden einsetzen würde oder er einfach den Ersatzschlüssel benutzen würde, den mein Vater ihm mal gegeben hatte für »bestimmte Dinge« bei denen wir nicht gestört werden wollten. Ich wusste zwar nicht, was für Dinge er meinte, doch es beunruhigte mich ein wenig.
Ich zuckte zusammen und unterdrückte ein weiteres Schreien, als ich Schritte im Flur hörte. Ich krallte mich noch mehr in meine Decke und kniff die Augen zusammen.
Wahrscheinlich haben sie Verstärkung geholt und wollten jetzt mein Blut! Ich zitterte noch viel stärker und gab ab und zu auch ein paar komische Geräusche von mir. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf, als die Tür aufging. Was werden meine Eltern ohne mich machen? Werden sie je meine Leiche finden? Wenn nicht, werden sie sich dann eine andere suchen? Werden sie gar jemanden umbringen?! „NEIN! MEINE ELTERN WERDEN MÖRDER! ZU VIEL DRUCK!", schrie ich in meine Matratze in der Hoffnung, dass man mich nicht hören würde.
„Tweek.", hörte ich eine emotionslose Stimme neben mir. „G-GAAH!", kreischte ich und sprang mit der Decke über meinen Kopf an die Wand. Das Bett knarrte, da sich jemand darauf setzte.
Sie wollten mein Blut! Lieber Gott, bitte lass meine Eltern keine Mörder werden.
Die Decke wurde leicht angehoben und ich sah direkt in wunderschöne, dunkelblaue Augen. „B-bist du.. ngh.. es, Craig?", fragte ich und beruhigte mich langsam wieder. Natürlich blieben meine Zuckungen, doch sie ließen allmählich ab. „Nein, ich bin der heilige Geist.", er rollte mit den Augen, „Ich bin Craig, okay?"
Skeptisch nahm ich mir die Decke vom Kopf, um mich zu versichern, dass er es auch wirklich war. Zum Glück war er es.
Er hatte wie immer seine blaue Mütze auf, dazu trug er seine blaue Jacke, eine braune Hose und, da er seine Schuhe ausgezogen hatte, schwarze Socken. „Du zitterst heute ziemlich stark.", stellte er fest, während er sich neben mich setzte, „Sag, wie viel Kaffee hast du heute schon getrunken?" „Ngh... n-nachts nur so-o um die z-z-zehn... viel-leicht auch m-mehr.", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Du solltest dir das wirklich abgewöhnen.", seufzte er. Ich rollte mit den Augen, was wahrscheinlich ziemlich komisch aussah, weil ich auch mit meinen Augen wild zuckte.
„D-dann gewöhn dir das R-r-rauchen a-ab.", konterte ich. Eine kurze Stille legte sich, in der ich bemerkte, dass das Licht an war. „W-wieso bist d-du überhaupt noch... ngh... wach?", fragte ich leicht verwundert. Er verschränkte die Arme hinter den Kopf und lehnte sich gegen die Wand. „Meine Eltern sind so stark am Ficken, dass man es bis in mein Zimmer hört. Da geh ich lieber nach draußen und rauche ein paar, um am Schluss meinen Freund vor komischen Zwergen zu retten.", erklärte er mir, wobei der letzte Teil ihn ein klein wenig zu amüsieren schien, „Wirst du heute Nacht noch einschlafen können?"
Er schaute mich fragend an, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. Er wühlte in seinen Jackentaschen herum und zog eine Packung Zigaretten und ein Feuerzeug. Er zündete sich eine seiner Zigaretten an und fing an sie zu rauchen. „H-hey! D-du darfst hier n-nicht rauchen!", beschwerte ich mich. Er ignorierte mich und sah den Rauch dabei zu wie er nach oben stieg.
Plötzlich schlang er seinen rechten Arm um meine Hüfte und zog mich auf seinen Schoß. „H-he-!", bevor ich mich beschweren konnte, presste Craig seine Lippen auf die meine. Wir hatten uns schon ein paar mal vorher geküsst, aber es war nur in der Öffentlichkeit. Er schmeckte ziemlich stark nach Rauch, weshalb ich mich auch ziemlich schnell wieder von ihm löste. Doch bevor ich irgendetwas sagen konnte, küsste er mich einfach wieder. „Mmph!", kam ein überraschtes Geräusch von mir. Ich drückte gegen seine Brust und zuckte stärker. Will er mich hier vergewaltigen? Oder ist er vielleicht ein Zuhälter? Wird er mich weiter verkaufen? Werde ich dann in einer Abstellkammer leben bis ans Ende meiner Tage?! Ich entriss mich ihn und schrie: „ZU VIEL DRUCK!" Es war mir egal, ob meine Eltern mich hören könnten. Ich atmete schneller und lauter als sonst. „Tweek.", sagte Craig, als ich wieder meine Thermoskanne nahm. Kurz bevor ich mir etwas einschütten konnte, spürte ich wie er mir den Kopf tätschelte. Das tat er immer, wenn ich an der Grenze des Wahnnsinns stand. „Es ist doch alles gut.", versicherte er mir und vergrub seinen Kopf in meinen Haaren. „Ngh...", war alles, was ich zu Stande brachte. „Du riechst nach Kaffee...", nuschelte Craig. „Und du nach Z-Zigaretten.", erwiderte ich etwas beruhigter. Ich fummelte nervös mit meinen Händen herum. „T-tut mir l-l-leid.", stotterte ich schuldbewusst. Er gab nur ein fragendes Geräusch von sich. „D-du m-m-musstest für mich e-extra hierh-h-herkommen. Ich b-bin ein sch-schlechter f-f-falscher Freund.", erklärte ich meine Entschuldigung. Ich schaute beschämt auf meine Hände, die die Thermoskanne fest umklammert haben. Statt irgendetwas zu erwidern, legte er sich mit mir hin. Dadurch viel die Thermoskanne nicht gerade leise auf den Boden. Nervöser als je zuvor fing ich an zu zucken, als er seine Arme um mich schlang. „W-was wenn m-meine.. ngh... Eltern uns so sehen?", sorgte ich mich. „Keine Sorge. Die wissen, dass ich da bin.", teilte er mir gelangweilt mit. „W-woher?", wollte ich erstaunt wissen. „Ich bin durch euer Fenster hier reingekommen und deine Eltern waren am Fernsehen.", grinste er belustigt. „WARUM ZUR HÖLLE KOMMST DU D-", ich wurde unterbrochen, als Craig schon wieder seine Lippen auf meine presste. Ich errötete und zitterte, während ich den Kuss langsam erwiderte. Ich krallte mich in die Ärmel seiner Jacke und kniff die Augen zusammen. Vielleicht meinte er es nicht so böse, wenn er mich küssen wollte. Er wollte mich womöglich nur etwas beruhigen. Plötzlich drückte er mich gegen die Wand, wodurch ich ein erschrockenes Quieken von mir gab. Craig schaute mich erst verwundert an und lächelte dann. Ja, selbst er lächelte ab und zu. Er lehnte seinen Kopf gegen meine Brust. „Ich bin froh, dass du mein Freund bist.", flüsterte er. Ich wurde noch röter als zuvor und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „F-Freund?..Ngh... i-in w-w-welcher Art-t?", fragte ich, ohne nachzudenken. Nachdem ich realisierte, was ich gesagt habe, schüttelte ich den Kopf und meinte:„Äh... Ich m-meine... ähm... I-i-ich... du-u..." Ich versuchte mich irgendwie aus der Situation zu retten, doch es war erfolglos. Craig schaute wieder zu mir herauf und gab mir einen weiteren Kuss. Ich zuckte zusammen, obwohl man es mir nicht anmerken konnte, da ich schon die ganze Zeit am Zittern war. Ich schmeckte nach wie vor diesen komischen Geschmack von der Zigarette, doch diesmal war er nicht so stark, weshalb ich auch einen leicht süßlichen Geschmack wahrnehmen konnte. Ich schaute ihm in die Augen und er erwiderte den Blick. Es war schon komisch seinem gegenüber direkt in die Augen zu sehen, während man ihn küsste. Er löste sich und fragte: „Ist dir noch nie in den Sinn gekommen, dass ich mich in der Zeit, die wir zusammen hatten, wirklich in dich verliebt habe?" Ich schüttelte den Kopf. Ich machte mir keine Gedanken über unsere Beziehung. „Nun ja...", er holte noch einmal tief Luft, „es ist aber so. Ich liebe dich." Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, als Craig beschämt und rotwerdend wegschaute. „W-willst du vielleicht mit mir gehen? Also jetzt im E-ernst jetzt?", stotterte er. Ich nahm sein Gesicht liebevoll in meine Hände und drehte seinen Kopf zu mir, sodass er mich ansehen musste. „Ja.", antwortete ich ohne zu stottern oder auch nur zu zucken, was eine echte Überraschung war. Craig brachte unsere Lippen nochmal zusammen, bevor er die Decke über unsere Köpfe zog, damit wir vom Licht geschützt waren. „W-wir m-m-müssen, abe-er noch das Li-i-icht ausmachen.", warf ich ein, doch mein Freund schüttelte den Kopf. „Zu müde.", war seine knappe Antwort. Er umarmte mich feste und bevor ich bis drei zählen konnte, hörte ich sein ruhiges, regelmäßiges Atmen. Er war eingeschlafen. Ich versuchte, so wenig wie möglich zu zucken und strich ihm ein paar Haarsträhnen, die wirr aus seiner Mütze herauskamen, aus dem Gesicht. Er war echt unberechenbar und steckte voller Überraschungen. Aber so war Craig. So war mein Craig.

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