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Etwa drei Stunden waren vergangen, als ich die Bar wieder verließ. Etwas angetrunken warf ich die Tür leicht hinter mir zu und stiefelte lächelnd weiter, um meine Erkundungstour fortzusetzen. Es war sehr lustig gewesen und ich hatte neue, interessante Bekanntschaften gemacht. Der grobe Gesell, der neben mir saß, hieß Shreek, und ist doch eigentlich recht freundlich. Seine Aufgabe ist es, die Mahlzeiten vorzubereiten und zu planen und selbstverständlich auch zu kochen; er war sozusagen der Küchenchef. Der andere Pirat war ein riesig großer Kerl namens Tracy, der mit seinem roten Haar und den langen Armen und Beinen doch sehr an einen Orang Utan erinnerte. Er war im Lager tätig, musste also die eingeheimste Beute katalogisieren und prüfen, ob sie denn auch richtig eingeräumt wurde. Zuletzt wäre da noch Alois, der Barmann. Er hatte sein Auge verloren, nachdem er und ein paar andere Piraten Schiffbruch erlitten hatten. Sie waren an einer unbekannten Insel gestrandet, ziemlich weit voneinander verstreut und vor allem sehr dehydriert und vollkommen erschöpft. Alois weiß nicht, wie lange er genau am Strand lag, bis die anderen ihn fanden, aber es muss länger als ein Tag gewesen sein. In dieser Zeit seiner Bewusstlosigkeit hatten sich üble parasitäre Würmer in seine Augenhöhle gefressen und das Auge komplett zerstört. Als Alois dann wieder von den anderen aufgepäppelt wurde, entfernten sie zuerst das Ungeziefer und hatten die Infektion mittels einer erhitzten Klinge ausgebrannt. Es dauerte weitere Tage, bis ein Piratensuchtrupp sie fand, jedoch überlebten alle. Seitdem lässt es Alois lieber ruhig angehen und macht einen guten Job als Barkeeper. Es war interessant gewesen, mehr über die Leute hier zu erfahren. Der Tag läuft also bis jetzt ganz gut, denke ich mir. Zufrieden erkunde ich noch ein wenig die Gegend, finde aber sonst nichts wirklich Spannendes und mache mich auf den Weg zu dieser Art Hauptplatz, wo vorher das große Lagerfeuer brannte. An der Feuerstelle stehen immernoch die paar Sofas und ich beanspruche eines davon für mich und lege mich bequem hin. Die warme Sonne tut gut auf meiner Haut und ich genieße die Wärme, bis ich einschlafe.

Ich erwache erst, als der Mond hoch oben am Himmel steht und mit den Sternen um die Wette strahlt. Es ist ziemlich ruhig, nur hier und da hört man ab und zu ein paar Stimmen. Ich richte mich auf und schaue mich um, als ich mir gegenüber auf einem anderen Sofa Vaas sitzen sehe. Er schaut mich wieder mal mit einem nicht deutbaren Blick an und ich muss irgendwie anfangen zu grinsen als ich ihn anschaue. “Dass ich dich heute nochmal sehe... Hab schon gar nicht mehr damit gerechnet“, sage ich und stehe auf, um mich neben ihn zu setzen. “Wo warst du nur den ganzen Tag?“ Verwundert über meine Neugierde, versuche ich aus ihm heraus zu bekommen, wieso er sich heute nicht hat blicken lassen. “War beschäftigt, hatten einige Probleme zu klären“, antwortete Vaas und lächelte mich leicht an. Ich schwang mich auf ihn, sodass meine Hände auf seinen Schultern lagen und ich auf ihm sitzend meine Stirn an seine lehne. “Warst du auch beschäftigt mit Bonnie?“, frage ich, wobei der Name mehr als ein Zischen aus meinem Munde kommt als ein deutliches Wort. Ich sehe wie Vaas kurz zusammen zuckt, dann aber wieder die Fassung erlangt. “Du hast sie also schon kennen gelernt. Tja, also wie sollte ich das am besten sagen mi amor.. Es ist sehr complicado.“ Meine Stirn legt sich in Falten und ich blicke ihn mit finsterer Miene an. “Sie hat mir gesagt, ich soll mich von dir fern halten. Seid ihr ein Paar? Denn wenn ja, möchte ich nicht mit in eure Beziehung hineingezogen werden. Oh nein, bei sowas mach ich nicht mit.“ Ich schaue ihn fragend an und mein Griff an seinen Schultern wird fester. Wut kochte in mir hoch bei dem Gedanken daran, dass er mich nur benutzt hat um das Vergnügen mit mir auszukosten, nur um sich dann wieder an sein Barbiepüppchen zu wenden. Vaas weicht meinem Blick aus, was ich bei ihm noch nie zuvor gesehen hatte. “Eigentlich sind wir schon so etwas wie ein Paar, aber sie ist oft unterwegs. Ich sehe sie selten.“ Das gibt mir dann den Rest. Ich springe auf und schreie ihn an: “So einen Aufstand mich zurück zu holen, mein Dorf hast du bedroht, meine Leute! Nun bin ich gegen meinen Willen hier und fange sogar an dich zu mögen, nur damit ich sehe, dass es dir gar nichts bedeutet und du schon jemanden hast! Wieso Vaas? Wieso erfüllt es dich so sehr, mich leiden zu sehen? Was zum Teufel willst du?“ Nun haben wir die Aufmerksamkeit aller Piraten, die sich noch in der Nähe befinden. Ich wurde gerade zum Tiger, oh ja, und ich hatte Blut geleckt. Wie wahnsinnig vor Wut schaue ich Vaas an, die Beine versetzt in Boxerstellung als würde ich gleich auf ihn zu springen. Ich bin so wütend und enttäuscht, vor allem enttäuscht von mir selbst, dass ich mich so sehr hab blenden lassen. Ich sehe, dass auch er wütend wird, doch diesmal habe ich keine Angst. Eher will ich mich dem Kampf stellen, als jetzt noch nette Worte zu sprechen oder zu flüchten. “Puta! Ich habe dich die größten Vorzüge meines Lagers genießen lassen, und du zeigst dich so undankbar? ICH habe hier verdammt nochmal das Sagen und ICH entscheide, welche Mädchen mit zu mir kommen und welche nicht! Schafft mir dieses Teufelsweib aus den Augen! De puta madre!“ Wütend packt er mich bei den Haaren und schleudert mich zu Boden, woraufhin seine Gefolgsleute mich schnappen und in Richtung der Gefängniszellen schleifen. Ich schreie pausenlos und zappele wie verrückt, doch es gibt keinen Ausweg. In der Ferne sehe ich noch, wie Barbie-Bonnie die ganze Zeit über in der Ecke stand und das ganze Spektakel mit angesehen hat. Ein siegessicheres Grinsen breitet sich auf ihren Lippen aus, was mir den Verstand noch mehr raubt. Ich schreie die halbe Nacht vor Wut und Verzweiflung, so unheimlich laut, dass alle Tiere im Umkreis von 10 Kilometern wahrscheinlich geflüchtet sind.

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Hey guys. Es ist eine sehr lange Weile seit dem letzten Update vergangen, aber das kennt man ja von mir hehe 😅
Aber jede Geschichte muss auch mal ein Ende haben, und auf dieses möchte ich demnächst gerne hin arbeiten. Und an dieser Stelle kommt Ihr ins Spiel!❤

Einige von euch Lesern haben ultra liebe Kommentare hinterlassen, was mir sehr geschmeichelt hat, deshalb möchte ich euch eine Chance geben, am Ende mitzuwirken :)

Also, Happy End für Toto und Vaas? Oder waghalsige Rettungsaktion durch Jason, mit der er Toto vielleicht endlich beeindrucken kann?

In einer Woche werde ich schauen, was ihr euch in den Kommis mehr wünscht und dann weiter an der Geschichte arbeiten; Ich finde, nach diesem Streit wegen Bonnie ist ein guter Punkt, sich dem Ende zu nähern.

Oder möchtet ihr vielleicht doch lieber alternative Enden? Für jeden etwas dabei, ein Jason-Ending und ein Vaas-Ending?

Alle eure Wünsche und Vorschläge in die Kommentare oder auch gern als private Nachricht! 😊🐢

Between two worldsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt