| 55. FIRST KILLS

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Und genau das schien sein Plan zu sein.

Als ich das realisierte, sog ich zischend die Luft ein, und machte geschwind einen Satz nach vorn, versuchte mich aufzurichten, um weiterzusprinten, doch Sam bekam meinen Fuß zu fassen, und zerrte mich zurück, sodass ich erneut der Länge nach hinschlug.

Meine Arme nutzlos in das feuchte Gras und die warme Erde grabend, machte ich Anstalten vor ihm wegzukrabbeln, doch mein Fuß steckte nach wie vor in einem eisernen Griff.

( Er hat nicht die Absicht, dich loszulassen, flüsterte eine Stimme in mir, während ich hektisch versuchte, mich zu befreien. Er hat die Absicht, dich zu töten. )

»Hab dich«, keuchte Sam in jenem Moment hinter mir, und ich wusste, ohne mich umzudrehen, dass er grinste, triumphierend und schadenfroh.

Ich schluchzte verzweifelt, meinen Körper auf dem Boden hin und herwerfend, um ihn abzuschütteln, doch es funktionierte nicht. Kaum, dass Sam genug von meinem sinnlosen Kampf hatte, warf er sich auf meinen Rücken, seine Finger grabschten nach meinem Hals, zogen an meinem Zopf.

Ich schrie auf - vor Schmerz, vor Angst, schrie um Hilfe, nach Cato, nach Glimmer, nach Marvel - doch ich glaubte kaum, dass sie mich hören konnten, bei dem stetigen Rauschen in meinen Ohren, dem Klirren von Metall auf Metall, und den Schreien der anderen Tribute.

Nur wenige Augenblicke später erklang erneut ein Schrei - diesmal jedoch Sams.

Ich wirbelte herum.

Ein silberner Pfeil hatte sich in sein Auge gebohrt.

Ein Zischen über mir, und ein zweiter landete in seinem Hals.

Sein Schmerzensgeheul verstummte.

Blut spuckend kam er auf dem Arenaboden zum Liegen, die rechte Hand auf das noch immer blutende Auge gepresst.

Von irgendwoher erklang mein Name.

Jemand rief nach mir, weit entfernt.

Mühsam setzte ich mich auf, und ließ meinen Blick über die Lichtung huschen.

( Glimmer. )

Sie stand dort neben dem Füllhorn, mehrere Meter entfernt, einen silbernen Bogen in Anschlag, und bereits einen neuen Pfeil in der Sehne.

Erleichterung überkam mich.

Glimmer nickte mir zu, ihr Gesicht hart und kalt, als sie Sams Leiche betrachtete, bevor sie sich umdrehte, und mit einer eleganten Bewegung den nächsten Tributen ins Visier nahm.

Ich hustete, und wischte mir die Tränen vom Gesicht, bevor mir bewusst wurde, in welcher Gefahr ich mich noch immer befand.

Fluchend beeilte ich mich, wieder auf die Beine zu kommen, und das Füllhorn zu erreichen.

»Clove, hier drüben!«, brüllte Cato und winkte mich zu sich.

Ich stürmte auf ihn zu, in der Hoffnung, er würde mir Rückendeckung geben, und war zehn Sekunden später bei dem Schlafsackset samt Messerbox angekommen.

born to die ✘ the hunger games [1]Where stories live. Discover now