66.

1.1K 30 7
                                    

Als ich diese Namen höre, beginne ich zu lächeln.
Sie mag genau solche besonderen Namen, wie ihre Mutter.
Wenn ich daran denke, dass sie morgen schon älter aussehen wird.
"Ich konnte mich nicht zwischen den beiden entscheiden. Also heißt mein kleiner Schatz nun Rena-Alea", sagt Renesmee und gibt ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn, welche nun versucht, einen Finger ihrer Mutter zu erhaschen.
"Ich werde sie mal ins Bett bringen", langsam steht sie auf und verlässt den Raum.
Kurz sind alle Streitigkeiten vergessen.
So ruhig, wie es jetzt ist, war es schon lange nicht mehr.

Inzwischen

"Wo bist du?", höre ich Leah fragen.
"Hier hinten", sage ich und versuche weiter, die Bretter weg zu schieben. Sie sollen ja schließlich nicht sofort mitbekommen.
"Beeil dich!", sagt sie, worauf ich genervt mit den Augen rolle.
"Sei endlich still", sage ich nur.
"Wird das heute noch was?", fragt Seth von der anderen Seite der Wand aus. Ich konnte in seinen Gedanken hören, dass er diese Vampirin vermisst.
"Zum letzten Mal. Sie heißt Carissa!", sagt er.
Ich höre nur noch Leah und Seth in meinem Kopf. Zum Rudel gehöre ich ja nicht mehr.
Eigentlich ist das auch gut so.

Wir versuchen noch immer aus der Hütte heraus zu kommen. Sie halten uns schon eine Weile hier fest. Sie wollen nicht, dass wir zu den Cullens gehen.
Sie können mich aber nicht daran hindern, Renesmee zu sehen. Es ist schon Monate her, dass ich sie gesehen habe.
Normalerweise stehen immer zwei Wachen vor der Tür, es gab aber einen Zwischenfall mit ein paar Nomaden, die im Revier des Reservates jagten.
Ich höre ein Knarren, gefolgt vom Knacken des nachgebenden Holzes. Leah hat es geschafft.
Als ich mich durch das Loch in der Wand zwänge, warten Leah und Seth bereits auf mich.
"Kommt schon", sage ich und ignoriere die genervten Blicke.
Wir laufen los, durch den Wald.
Ich will Renesmee sehen!
Irgendwann kommen wir am Haus an. Sofort kommen Bella und Edward heraus, gefolgt von den anderen. Nur Renesmee ist nicht hier.
"Was willst du hier?", fragt Bella ernst.
"Wow, ich dachte, du würdest dich freuen", sage ich nur und gehe ein Stück näher. Doch durch ihre Körperhaltung merke ich, dass ich mich auf dünnem Eis bewege.
Es ist gerade kurz davor, zu eskalieren, als ich ihre Stimme höre.
"Was ist denn los?", fragt Renesmee gähnend und hält etwas im Arm.
Ein Kind.
Unser Kind?
Erst jetzt bemerkt sie mich, sie sieht mich eher kühl an. Was ist los?
Sie legt das Baby dieser Amber in die Arme und kommt auf mich zu.

Amber's Pov.

Plötzlich liegt dieser bekannte unangenehme Geruch wieder in der Luft. Schnell laufen wir nach draußen. Es ist der Hund. Wo war er denn?
"Was willst du hier?", fragt Bella und man hört die Wut in ihrer Stimme.
"Wow, ich dachte, du würdest dich freuen", sagt er und kommt näher.
Plötzlich steht Renesmee hinter uns,
"Was ist denn los?", fragt sie gähnend und hält Rena-Alea im Arm.
Nachdem sie den Hund erblickt hat, gibt sie mir plötzlich das Baby. Ich sehe in ihre Reh-braunen Augen und halte sie vorsichtig, ich will ihr ja nicht weh tun.
Renesmee läuft die Treppe hinunter, auf ihn zu.
Was sie jetzt wohl tun wird?
"Nessie, ich hab dich so verm-", sie schlägt ihm ins Gesicht.
Edwards Gedanken bringen mich zum schmunzeln.

Er ist kurz erschrocken, doch bleibt ruhig. Sie dreht sich um und marschiert wieder die Treppe hinauf. Kurz schaut sie mich an, worauf ich ihr folge. Sie geht in die Küche und holt ein Fläschchen für die Kleine.
"Sorry für das gerade", sagt sie entschuldigend und nimmt ihre Tochter wieder zu sich.
"Eigentlich hatte ich gehofft, dass das mal passiert", sage ich, worauf sie lacht. Sie ist wohl doch endlich erwachsen geworden.
"Du solltest aber trotzdem mit ihm reden", sage ich, auch wenn ich ihn hasse.
"Naja, lieber noch nicht jetzt", sagt sie nun bedrückt.

Eine Weile unterhalten wir uns noch, bis sie wieder ins Bett geht. Dann suche ich wieder nach Grayson, doch er findet mich zuerst und umarmt mich lächelnd.
"Das erinnert mich daran, als ich dich in Alaska wieder gesehen habe. Da hast du mir doch auch eine rein gehauen", sagt er leise.
"Ich hatte auch einen Grund dafür. Du bist einfach gegangen und hast uns verraten. Ich und Carissa hätten dir helfen können", sage ich und sehe ihn an.
"Ich weiß, aber man kann daran nun nichts mehr ändern", sagt er leise und erwidert meinen Blick.
Ich nicke und gehe mit ihm zu den anderen.
Nun kehrt erstmal wieder Ruhe ein.
Zum Glück.

After Dark - Bis(s) zur Unendlichkeit (BEENDET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt