Kapitel 9

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*Freds PoV*


Geschockt sah er, wie sie langsam in sich zusammen sank und schließlich als leblose Puppe am Boden liegen blieb. Der Klopß, der urplötzlich in seinem Hals festsaß, löste sich auch nicht, als er versuchte zu schlucken. Er schnürte ihm die Kehle zu und Tränen, die er erst bemerkte, als sie heiß seine Wange hinunterrannen, traten ihm in die Augen.

Mit stockenden Schritten ging er auf die leblose Gestalt wenige Meter von ihm entfernt zu und kniete sich daneben. Er schluchzte. Wusste nicht wohin mit seinem Leid und versuchte, die Tränen unter Kontrolle zu bekommen. Wann war sie ihm so wichtig geworden?
Er strich ihr die braunen Strähnen aus ihrem Gesicht, auf dem noch der Hauch eines Lächelns erkennbar war. "Warum hast du sie umgebracht?", fragte er die Person im dunklen Mantel hinter ihm schluchzend und hob den Kopf, während er weiterhin die Hand Hermines umklammerte.  "Warum?" Die Person hob fragend die Augenbraue. "Weil sie nutzlos war. Sie hat gestört." Sie kam auf ihn zu und er legte schützend seine Arme um Hermines Körper. "Sie hat uns gestört, Freddie.", sprach sie weiter und kniete sich zu ihm, nahm sein Kinn in die Hände und presste einen harten Kuss auf seine Lippen. Er versuchte sich zu wehren, doch ihr Griff war zu fest.

Als sie sich von ihm löste, schmeckte er Blut und atmete stockend. Er schluckte. "Ich liebe dich, Fred. Und sie hat gestört." "Das nennst du Liebe, wenn du mich herumkommandierst?", fauchte er und schweifte mit seinem Blick immer zwischen Hermine und Iris hin und her. Vielleicht würde sie doch noch aufstehen. Genauso wie sein Bruder. Sie konnten doch nicht einfach beide tot sein. Das ging nicht. Das durfte nicht sein. 

Als er die Person vor ihm wieder anstarrte, brannte nur eine Frage auf seiner Zunge: "Warum hast du meinen Bruder nicht leben lassen? Er wäre mit Hermine zusammen gekommen und ich wäre zu dir gekommen." "Ach, wärst du das?", kichert sie und erhebt sich, seine Hand fest in ihrer, zieht ihn nach oben, sodass er ihr folgen muss. Widerstand zwecklos. "Wärst du nicht.", sagt sie enttäuscht und sieht auf den leblosen Körper Hermines im Gras, "Irgendwann wärst du zu ihr zurückgekrochen. Zu dem Schlammblut." Als er sie wieder zurechtweisen wollte, sprach sie einen Schweigezauber. Er starrte sie hasserfüllt an und spürte das kochende Blut in seinen Adern. Wie er sie hasste. Wieder versuchte er etwas zu sagen, brachte aber wieder kein Wort zustande. Immer noch dieser blöde Zauber. Wie gern er sich jetzt wieder zu ihr begeben würde. Zu Hermine. Sie küssen würde, wünschte, dass sie noch lebte. Doch das tat sie nicht. Warum auch? Sie würde nicht den Todesfluch überleben. Sie war nicht so wie Harry.

Plötzlich knackte es im Unterholz nur wenige Meter von ihnen entfernt. Wenn er jetzt Schreien könnte, vielleicht würde die Person, die sich gerade ihren eg durch das Gestrüpp suchte, ihn hören und retten. Er schrie. Doch es hörte ihn niemand. Der Schrei hallte nur in seinem Kopf wieder. Unerhört.

Es knackte erneut und ein roter Haarschopf blitzte durch das Dickicht hindurch, doch bevor die Person auch nur den Platz betreten konnte, schnappte die Todesserin seine Hand und nur einen Moment später, wo er seine Schwester bereits erkannt hatte, spürte er den Sog hinter seinem Bauchnabel und verschwand ducrh einen Schlauch zusammengequetscht im Nichts...

Love foreverWhere stories live. Discover now