Kapitel 4

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Hermine saß gerade auf ihrem Bett  und sah sich erneut das Bild von Fred an, welches bei ihrem Brief dabei lag, als es an der Tür klopfte. Hermine wischte sich schnell die Tränen mit der Hand weg, bevor sie denjenigen hereinrief. Als die Tür geöffnet wurde, trat ein schwarzhaariger Junge mit Blitznarbe ins Zimmer. Hermine sprang auf und rannte auf ihn zu. "Harry.", rief sie freudig und umarmte ihn. "Überraschung.", grinste er und löste sich von ihr. Hermine versuchte schnell das Bild, welches sie immer noch in der Hand hielt, vor ihm zu verstecken, doch er hatte es bereits gesehen. "Was hast du da, Hermine?", fragte er, jetzt neugierig geworden und sie reichte ihm seufzend das Foto. "Du trauerst wohl immer noch um ihn.", stellte er fest und sie nickte zaghaft. "Bitte verurteile mich deswegen nicht. Aber ich habe da eine Vermutung." "Welche?" "Naja... also ich glaube... Fred ist nicht tot." "Was? Das ist vollkommen verrückt. Wie kommst du auf die Idee?" Und so erzählte sie ihm alles: Dass sie den Brief im Wald gelesen hatte; dass jemand sie beoachtet haben musste und schlussendlich, dass sie noch einmal mit George in den Wald wollte. Ihre und Freds Gefühle ließ sie dabei jedoch aus. Harry hörte ihr aufmerksam zu...

...bis plötzlich jemand ihren Namen von unten schrie. Es war Ron. Hermine verdrehte die Augen und Harry wollte schon den Mund aufmachen, um nach dem Grund zu fragen, doch sie sagte sofort: "Frag lieber nicht." Seufzend wandte sie Harry den Rücken zu und ging in Rons Zimmer. Als er sie bemerkte, zog er sie schnell ins Innere und schloss die Tür hintter ihr.
"Was ist denn los, Ron?", fragte sie halb genervt, halb überrascht. "Wie geht's dir? Stand irgendetwas beunruhigendes in dem Brief?" "Mir geht's gut, danke der Nachfrage und nein, mit dem Brief ist alles in Ordnung." "Ich will ihn lesen.", verlangte er plötzlich und sie erwiderte vielleicht etwas zu heftig: "Nein!" "Warum nicht?" "Weil er nur an mich gerichtet war und dich rein gar nichts angeht.", wiederholte Hermine scharf, langsam ungeduldig werdend, "War's das dann? Ich muss noch packen." Genervt verieß sie sein Zimmer und war sich jetzt einer Sache zu hundert Prozent sicher: Sie hatte keine Gefühle mehr für Ron.

Auf der Treppe nach unten begegnete sie George. Sofort fiel ihr seine Kette mit dem Zeiger von Fred, der nach seinem Tod einfach von der magischen Uhr im Wohnzimmer gefallen war, um seinen Hals auf. "Und? Bereit für den Wald?", fragte er sie leicht grinsend. "Na klar.", erwiederte sie sofort, ebenfalls grinsend und ging gefolgt von George, Harry, Ron und Ginny in die Küche.
Der Tisch war schon gedeckt, doch Molly war nirgends zu sehen. Nur die Haustür stand sperrangleweit offen. "Wo ist Mum?", fragte Ginny schließlich in die Runde, doch keiner hatte eine Antwort.

Plötzlich drang ein leises Schluchzen von draußen herein und sie hechteten sofort nach draußen. Dort sahen sie Molly weinend über einem menschlichen Etwas knien. Zuerst konnte Hermine nur rotes Haar durch das Gras aufblitzen sehen, doch als sie näher trat, erkannte sie, dass es Fred war. Im heißen brennenden Tränen in den Augen rannte sie auf die Beiden zu und ließ sich schluchzend neben ihm ins nasse Gras fallen. Erst jetzt merkte sie, dass er am Bauch blutete und sich seine Brust noch leicht hob und wieder senkte. George sah sie mit feuchten Augen an und schrie Harry und Ron verzweifelt zu: "Jetzt helft schon ihn reinzutragen."
Hermine hatte indes ihre Hand mit Freds verschränkt und ließ sie auch nicht los, als er von den beiden Jungs ins Haus getragen wurde. Sie legte ihn auf eines der Sofas im Wohnzimmer und Hermine kniete sich daneben, immer noch seine Hand haltend. Molly heilte derweil seine Wunden, ließ sich in den Sessel gegenüber dem Kamin fallen und murmelte, während sie ins Feuer starrte: "Er lebt. Mein Junge lebt." Und während Harry neben ihr versuchte, Ginny zu beruhigen, war Ron verschwunden.....

Love foreverWhere stories live. Discover now