Kapitel 2

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Hermine saß weinend im dunklen Wald an einen Baum gelehnt. Sie kam sich so dumm vor, denn sie wusste nicht genau, warum sie weinte.
Sie sah zu dem noch verschlossenen Brief in ihren Händen herunter und hatte irgendwie Angst davor, was drin stand. Denn es könnte alles verändern. Aber was sollte schon drin stehen, es war schließlich 'nur' Fred. Er würde nie etwas böses schreiben.  Vielleicht etwas, dass ihr Leben für immer verändern würde, aber sonst...

Als sie sich schließlich entschloss, den Brief doch zu öffnen, spürte sie, dass sie beobachtet wurde. Hermine sah durch den Busch etwas rotes hervorstechen, was sich schnell nach unten duckte, beugte sich leicht nach vorn und fragte in die Dunkelheit hinein: "Ron, bist du das? Wenn ja, ist das nicht witzig."
Doch nichts. Es herrschte wieder vollkommene Stille. Hermine bekam es mit der Angst zu tun, zog ihren Zauberstab und sprach ein paar Schutzzauber über sich. Als sie sich endlich sicher fühlte, zog sie mit zittrigen Fingern den Brief heraus und begann zu lesen:

Liebe Hermine,
ich möchte, dass du weißt, dass ich dich immer geliebt habe. Ich hätte es dir gesagt, doch habe ich dich in meinem letzten Jahr vor unserer Flucht mit Ron gesehen und da hab ich mir gesagt: "Fred, du kannst es jetzt nicht machen. Er ist dein Bruder und war immer bei ihr." Also habe ich meine Liebe für dich unterdrückt, damit er dich lieben konnte. Ich weiß, dass es so sein sollte, aber ich werde immerauf dich aufpassen und dich vor Unheil bewahren.
Ich weiß nur, dass meine Liebe nicht mit mir gestorben ist. All meine Liebe.
Fred

Hermine hatte Tränen in den Augen. Fred war in sie verliebt und hatte seine Liebe nur wegen Ron unterdrückt. Ron, den sie kaum noch liebte. Sie fühlte sich so schlecht, weil sie nie bemerkt hatte, dass Fred sich in sie verliebt hatte.

Sie zuckte zusammen, als sie  hinter sich ein Knacken vernahm. Sie stand auf, ging in Richtung Busch, doch als sie fast da war, hörte sie ein ploppen und wusste in dem Moment, dass sie wirklich jemand beobachtet hatte und nur schnell disappariert war.
Erst jetzt merkte sie, dass es deutlich kühler und dunkler wurde und machte sich zurück auf den Weg zum Fuchsbau.


*Freds Sicht*

"Phu, das war knapp.", seufzte Fred und war jetzt bei einer kleinen Holzhütte angekommen. Als er hineingehen wollte, rief ihm jemand von hinten zu: "Hey. Fred. Auch wieder da?"
Der Angesprochene drehte sich um und sah einen kleinen Mann auf sich zu kommen. "Wo warst du denn?", fragte er wieder. "Ach Theo... ich... ich hab Sterne beobachtet. Ja, genau."
Beide Männer gingen ins Haus und setzten sich an den Tisch. "Sterne beobachtet? Am hellichten Tag? Dein Ernst, Fred?"  "Ja, gut. Hab ich nicht. Aber ich hab dir doch von Hermine erzählt, richtig?" "Ja? Und weiter?", fragte der Gegenüber argwöhnisch und lehnte sich näher zu ihm. "Sie hat im Wald gelesen, ich hab sie beobachtet." "Ah, daher deine Sterne.", schmunzelte der Andere und zog eine Braue nach oben. "Dann hat sie mich aber gesehen und ich bin schnell hierher appariert."  Theo sah ihn jetzt ernst an, und Fred wusste, wenn er ihn einmal so ansah, musste es wirklich ernst sein. "Fred, jetzt mal ehrlich. Kehr zu deiner Familie zurück, denn ich weiß, dass Hermine ihr letztes Schuljahr wiederholen will, richtig?" Fred sah ihn überrascht an und fragte: "Ja, das stimmt. Aber was ist daran so besonders?"  "Ach Fres, bist du wirklich so blöd oder tust du nur so?  Du wirst sie nämlich nur noch zwei Wochen sehen, dann beginnt die Schule wieder. Wenn du sie wirklich willst, solltest du gehen. Also überleg's dir."
Theo sah ihn noch ein letztes Mal ernst an und verschwand dann in seinem Zimmer.

Eine Weile später lag Fred in seinem Bett und konnte wieder Mal nicht einschlafen. Er musste die ganze Zeit an Hermine und seine womögliche Rückkehr denken. Wie würden sie reagieren, wenn er einfach wie aus dem Nichts auftauchen würde?




Love foreverWhere stories live. Discover now