Kapitel 20 - Madeleine

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Der Sonntag lag zwar erst hinter mir, na gut, auch der Montag, dennoch gab es erneut einen freien Tag. Grund dafür war 1.) der gestrige Schulbrand, der leider nichts Wichtiges vernichtet hatte, sondern nur die  Zimmer verwüstete, und 2.) das Football-Spiel des Football-Clubs. Ein Tag frei bedeutete aber nicht, dass man im Zimmer rumsitzen und faulenzen konnte! Man MUSSTE zu diesem Spiel und anfeuern! Ob Pflicht oder nicht: Ich wäre sowieso da gewesen. Schließlich spielten Isaac, Aron und Dave mit und Emily war Cheerleaderin!
Wenn das Spiel endete, dann hatte ich noch etwas Zeit, bis schliesslich um 16 Uhr die Clubs begannen. Da gab es zum Einen den Girlsworld-Club, den Foreversingles-Club, Streitschlichter-Club, "Wie-Kriege-Ich-Freunde"-Club und zum Anderen das Schwimmteam, welchem ich beiwohnte. Ich war schon öfter dort gewesen, doch meistens waren entweder die meisten Schwimmer oder der Trainer höchstpersönlich nicht erschienen, daher war ich ziemlich untrainiert in letzter Zeit...

Zurück zur Ausgangssituation. Ich hatte also einen Tag frei zum Anfeuern und deswegen kam ich auch ein wenig früher zum Feld. Ich wollte auf der Tribüne unbedingt in die erste Reihe! Schnell wurden meine Pläne verworfen, da mich Isaac runterpfiff. "Maddy, komm mal schnell runter!", rief er. Ich folgte dem Befehl. Mit Isaac hatte ich eher wenig zu tun. Er war ein guter Freund von Raphael, wenn nicht sogar der Beste und außerdem war er oft mit Emily unterwegs, ich war mit ihm noch im Sonntags-Club, aber ansonsten war es nichts Näheres. Ehrlich gesagt, wollte ich ihm auch nicht näher kommen. Zum Schluss würde ich noch von Britt filetiert werden! Man sah schon an Emily, dass das nicht gut ausgehen konnte!
Trotzdem folgte ich seiner Anweisung nach unten zu kommen.
"Maddy, wir bräuchten eine Managerin! Manager sind Pflicht in diesem Spiel, aber momentan haben wir noch keinen und da der Gegner gleich eintrifft, bist du die beste Wahl. Außerdem vertraue ich dir, dass du nichts verrätst, während du mit den Gegnern sprichst! Bitte!", flehte er mich schon fast an. Wie konnte man da schon <nein> sagen? Ich seufzte laut und nickte zustimmend. Mit neuer Freude klopfte mir Isaac auf die Schulter und rannte bereits wieder auf das Football-Feld.
Natürlich half ich nicht nur aus reiner Nächstenliebe. Meine Tat war ziemlich eigennützig, als Managerin saß ich nämlich beim Trainer auf der Bank. Stichwort: Beste Sicht überhaupt!
Und dafür musste ich nur die gegnerische Manschaft begrüßen!

10 Minuten später schüttelte ich schon die Hand des gegnerischen Managers. "Könnte ich mit dir etwas besprechen?", wollte er wissen. Zögernd nickte ich und tappte ihm nach. Ein wenig war ich besorgt über das bevorstehende Gespräch mit dem jungen Manager, dennoch: Isaac hatte mich gebeten kompetent zu sein und das wollte ich in die Tat umsetzen! "Also bist du die neue Managerin. Ich freue mich auf das Spiel!", nuschelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ich nickte stumm und wartete auf einen erneuten Gesprächsbeginn, doch zu meiner Überraschung reichte er mir seine Hand, die ich vorsichtig ergriff und schüttelte. "Auf ein faires Spiel", grummelte ich leise, woraufhin der Manager mir noch einen entschlossenen Blick schenkte, bevor er zum Spielfeld zurückkehrte. Ich tat es ihm gleich und setzte mich neben den Trainer.
Ich schaute Isaac zu, als er sich aufwärmte. Auch wenn ich Isaac nicht gut kannte und auch nur selten mit ihm zu tun hatte, konnte ich ihn trotzdem gut leiden. Er war durchaus sympathisch.

War dies vielleicht der Grund, weshalb Emily immer bei ihm sein wollte, sein sympathisches Wesen, oder empfand sie mehr für ihn?

~

Er sah gut aus, wenn er schwitzte. Er sah wirklich gut aus, wenn er schwitzte. Durfte ich auf diese Art denken?
Raphael sprintete über das Feld. Selbst von meinem Platz aus konnte ich ihn schwitzen sehen, wenn er nach einem erzielten Punkt seinen Helm vom Kopf zog. Und er sah dabei gut aus. Was fühlte ich da! Er war schwul! Und da gab es noch Josh. Ich wusste wirklich nicht, was ich wollte. Zum Einen gab es Josh, den ich ehrlich mochte, aber zum Anderen war da  noch Raphael, der als Attraktivität in Person durch diese Welt wandelte. Seit ich wusste, dass er schwul war, tat ich daran, mich mit ihm zu befreunden und ich musste zugeben, dass er äußerst charmant war. Ich mochte Raphael irgendwie und er war unwiderstehlich, doch bei Josh floss mein Blut rückwärts. Mein Herz pochte schneller, ein Blitz durchfuhr mich, wenn ich ihn berührte. Ich konnte nicht leugnen, dass ich Raphael durchaus angetan war, dennoch merkte ich, dass meine Gefühle zu Josh geneigt waren. Dennoch brachte mich Raphael ins Schwanken, was Josh betraf. Ich würde es die nächsten Tage herausfinden müssen! Ich würde meine Gefühle in den nächsten Tagen auf die Probe stellen!

McFlurry-Sweeter than ice creamOù les histoires vivent. Découvrez maintenant