"Was ist los?", fragte ich sofort, denn er sah traurig aus. Kopfschüttelnd drehte er sich weg, und wir gingen in die Wohnung. Ardy schien es nicht bemerkt zu haben, aber ich sah es: Taddl sah schrecklich fertig aus. Und irgendwie war mir sofort klar, warum, als ich auf mein Handy sah: nicht nur fünf SMS von Lea, sondern auch hundertzwölf von verschiedenen unbekannten Nummern.
"Scheiße", fuhr ich Taddl an. Zwar nicht absichtlich, aber der harte Ton schien ihn zu treffen. Just in diesem Moment bekam ich eine SMS, ebenfalls von jemand unbekannten, aber ich öffnete sie nicht.
"Ich wusste es", seufzte Taddl. "Was?", fragte Ardy, der scheinbar keinen Check hatte, was los war. Ich dachte kurz nach, und wollte schon anfangen rumzubrüllen, aber es machte ja so oder so keinen Sinn.
Taddl sah mich entschuldigend an. "Das war bei Wiebke auch so. Du weißt noch, wir haben mal What The Fact zusammen aufgenommen, und plötzlich kannten total viele ihre Handynummer."
Leise seufzte ich, und gab mir Mühe, gefasst zu klingen. "Kein ... Problem. Ich werd' mich mal nach einem neuen Handy umsehen."
Es war eher als Scherz gedacht, aber Taddl nickte bekräftigend. "Mach das", sagte er leise. Ardy war immer noch der Nullchecker vor dem Herrn, und ich zuckte nur mit den Achseln, als ich seinen Gesichtsausdruck sah.
"Sie hat Anrufe und SMS von fremden Leuten gekriegt... irgendwer, der sie kennt, aus der Schule oder von sonstwo hat die Nummer ins Internet gestellt."
"Ist ja egal", antwortete ich, und grinste. "Ich lasse mir von sowas nicht die Ferien versauen. Ich hab' nur noch zwei Wochen, dann geht das Semester (?) wieder los."
Ardy nickte bekräftigend, als habe er verstanden, und mein Handy durchbrach die Stimme. Eine neue SMS, aber nicht von einer unbekannten Nummer, sondern von Wiebke.
