Bewaffnet mit einer Pizza, Eiscreme und der Fernbedienung

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Sidney's Sicht

Ich bin total aufgeregt. Heute Abend... ich meine echt jetzt! Heute Abend passiert es. Ich werde mit Jess schlafen. Er hat mich tatsächlich umgestimmt... Ich weiß nicht ob ich das kann. Irgendwie habe ich regelrecht Angst davor. >Wird es weh tun? < meine Gedanken lassen mich einfach nicht in ruhe während ich mich im Spiegel betrachte. Ich habe mich eigentlich normal angezogen. Einfach wie immer. Top mit Jeans Hose- Nichts Besonderes. Ich schminke mich. Eher versuche ich dies. Meine Hände zittern so als hätte ich 24 Stunden mit einem Presslufthammer gearbeitet. Verdammt nochmal ich muss mich beruhigen. Ich höre eine Auto Hupe und weiß, dass das, das Signal dafür ist das ich rauskommen soll. (Noch mehr das XD) Ich begebe mich nach draußen und treffe auf Jess. „Hey Babe." Er gibt mir einen flüchtigen Kuss und fährt nun los. „Aufgeregt?" fragt er als wir am Kino ankommen. „Naja, wir machen es ja nicht gleich im Kino, nicht wahr?" entgegne ich lachend und doch etwas nervös. „Babe, kein Grund nervös zu sein." Er legt seinen Arm um mich und küsst mich auf die Stirn. Den ganzen Film über saß ich angespannt da und konnte mich kaum konzentrieren. Es fühlt sich so falsch an. Auf einmal schießt mir Miss. Pierce in den Kopf. Warum? Keine Ahnung. Ich bin gerade selbst von mir überrascht, wie schnell ich mich mit dem Gedanken an sie beruhigt habe. Wieso interessiert sie mich nun auf einmal so sehr? „Komm gehen wir, der Film ist langweilig." Raunt Jesse mir ins Ohr und zieht mich aus dem Saal.

Draußen angekommen steigen wir schon in sein Auto und langsam wurde mir warm. „Bist du bereit auf ein echt geiles Erlebnis Babe?" flüstert er und grinst dreckig. „Ich..." ich finde keine Worte und lasse es sein. ‚Nein'. Das hätte ich sagen sollen. ‚Nein bin ich nicht!'. Wir nähern uns seiner Wohnung. Dort angekommen schlägt mein Herz wie verrückt.

Er lässt die Tür ins schloss fallen und schon werde ich gegen die nächstbeste Wand gedrückt. Er küsst meinen Hals entlang und beißt ab und zu rein. Ich stöhne auf. Es fühlte sich falsch an. Und nicht nur das, es fühlte sich nicht einmal gut an. Er wandert mit seinen Händen unter Mein Top und umfasst meine Taille. Ich werde hochgehoben und ins Schlafzimmer getragen. Als ich auf das Bett geworfen wurde konnte ich erst kurz aufatmen. „Warte hier süße." Meint Jess und geht ins Badezimmer. Ich liege da. Zittere am ganzen Leib. Ich will hier weg. Ich will das nicht. Ich kann das nicht. Auf einmal klingelt Jesses Handy. Ich schaue drauf ‚Heißes-Girl' steht da. Wütend schnappe ich mir das Handy. >Aha, wer ist Bitte Heißes Girl? <. Ich hebe den Hörer ab. „Hey JD mein süßer. Gestern war echt unglaublich. Ich hätte gehofft wir könnten es wiederholen. Ich habe noch paar Kondome da und meine Mitbewohnerin ist nicht da. Lust?" ich werde so wütend wie ich es in meinem Leben noch nie war. Ich hörte die Stimme von Jane durch das Telefon. „Du dumme Hure." Platzt es aus mir raus. „Sid? Oh mein Gott es ist nicht so..." „Ich dachte wir wären Freunde!" ich stürme ins Badezimmer und werfe ohne aufzulegen das Handy auf Jess der gerade vor dem Spiegel rum posiert. „Was zum? Sid?!" Er schaut auf Handy und sein Blick war unbeschreiblich. Voller furcht und reue. Ich stürme aus dem Badezimmer und er eilt mir hinterher. „Babe warte." Er hält mich am Handgelenk fest und ich ziehe abrupt meine Hand von ihm. „Fass mich nicht an du Arsch!" „Bitte Babe, ich kanns erklären. Das war eine einmalige..." „Nein Jesse! Das wars! Ich will dich nicht mehr sehen! Wir sind fertig miteinander!". >Ich hätte auf Ben und Kate hören sollen... sie haben mich gewarnt aber ich war blind. < „Also willst du einfach so Schluss machen!" sagt er empört. „Du mit mir- Schluss machen? Weißt du was ich mache mit dir Schluss Kurt!" >Au... das saß. Er nannte mich Kurt... Kurt Cobain die Nirvana-Legende ... Der Name mit dem ich früher gehänselt wurde. Niedergemacht. Sidney Cobain war nur noch Kurt Cobain... < „Wie selbstsüchtig du doch bist Sid! Ich wollte dir einen gefallen tun! Mit dir schlafen, du hättest dein erstes Mal mit dem hier haben können!" er fährt mit seinen Händen über sein Sixpack. „Sonst will dich ja keiner Vögeln." Das tat noch mehr weh. Er wollte wirklich nur mit mir schlafen. Er hatte mich nie geliebt. Ich laufe mit Tränen in den Augen weiter. „Gut dann stirbst du halt als Jungfrau!" schrie er mir noch hinterher und ich hörte wie er seine Tür zugeknallt hatte. Ich lief weinend nach Hause und warf mich aufs Bett. Nachdem ich Kate und Ben angerufen habe waren sie auch gleich bei mir. Bewaffnet mit einer Pizza, Eiscreme und der Fernbedienung. Zusammen kuschelten wir uns in zwei großen Wolldecken ein und redeten. Ich erzählte ihnen alles und sie trösteten mich. Sie sind die besten Freunde die man sich wünschen konnte. Sie sagte es nicht einmal, dieses ‚Wir haben es dir gesagt.' Sie sagten es nicht, sie waren einfach nur da für mich und munterten mich auf. Sie übernachteten sogar bei mir damit ich nicht allein sein musste. Ich liebe die zwei einfach.

In der Schule setzten wir uns nach ganz vorne. Praktisch vor dem Lehretisch. Ich erntete von Jesse und seinen Freunden wütende und spöttische Blicke. Mir liefen paar Mal einzelne Tränen über die Wange die mir Kate dann weg wischte. Als dann Miss. Pierce eintrat. Meine Gedanken und Augen waren nur noch für sie da. Auf einmal lächelte sie mich an und einen Moment lang dachte ich das da... Andy schiebt meine ganzen Hefter und Stifte vom Tisch sodass sie alle auf dem Boden verstreut liegen. „Oh tut mir ja so leid Kurt Cobain. Dass solltest du mal lieber aufnehmen!" er lacht hinterlistig und läuft weiter zu Jesse, der ihm ein Fist bump dafür gibt und unsere ehemalige Gruppe lacht laut los. Traurig schaue ich zu Boden und fange an meine Sachen aufzusammeln.

Lauren's Sicht

Das ist ja nicht zu fassen! Ich bücke mich runter zu meiner Schülerin die mich erschrocken anschaut. Langsam helfe ich ihr die Sachen aufzuheben während sie mich ungläubig mustert. Ich lächle sie warm an und übereiche ihr, ihre Sachen. „D- Danke Miss. Pierce..." sie wird rot und das sah irgendwie unfassbar niedlich aus. „Das ist doch selbstverständlich." Sie schenkt mir ein schüchternes Lächeln und mein Herz macht Luftsprünge. Wow, so ein Lächeln hatte ich noch nie zuvor gesehen. Leider werden wir unterbrochen als ein Papier ball Sidney an den Kopf fliegt. „Wer war das!" schrie ich wütender als gewollt durch die Klasse und alle Augen sind auf mich gerichtet. Oh Gott ich hatte überreagiert. Ich schaute mich dennoch in der Klasse um und sah verängstigte und geschockte Gesichter. Außer eines. Jesse. Er grinste spielerisch und zwinkerte mir zu. Gott macht er mich aggressiv. Ich nahm den Papierball in die Hand und ganz groß in Rot stand ‚Sid Kurt Cobain ist eine Jungfrau'.

Ich schaute wieder zu Sidney die ihren Kopf gesenkt hielt und scheinbar beschämt von der ganzen Situation war. Was soll ich tun? Ich kann schlecht Jesse, einen Schüler, schlagen. Auch wenn ich Grundsätzlich gegen Gewalt bin, hätte dieser Idiot es verdient. Ebenso konnte ich Sidney nicht einfach in den Arm nehmen, schließlich war sie auch meine Schülerin. Ich legte langsam meine Hand auf ihre Schulter und bückte mich zu ihr. „Wenn du Hilfe brauchst sagst du mir Bescheid, okay?" flüstere ich. Mehr konnte ich nicht tun. „Ich ehm... Alles ist gut Sie müssen sich keine..." „Sidney... Du wirst mir bescheid sagen." Sagte ich nun in einem typischen Lehrerton, dem ein Schüler einfach nicht wiedersprechen kann. „J-Ja Miss. Pierce." Nickte sie. Ich warf den Zettel in den Mülleimer und wandte mich den Schülern zu. Ich musste nun Lächeln als ich merkte das Sidney mir direkt gegenüber sitzt.

Wir waren wirklich sehr nah, da die Klassenzimmer an dieser Schule ziemlich klein und eng waren. Ich schaute ihr heimlich beim Arbeiten zu. Unglaublich süß wie ihre Haarsträhne ihr immer wieder ins Gesicht viel und sie sie dann wieder zurück hinter ihr Ohr klemmte. Sie war zwar manchmal etwas abwesend, was ich daran merkte, dass sie den Stift ab und zu weglegte und auf den Boden starrte. Doch ich ließ sie abwesend sein. Sie sah wirklich entzückend aus so wie tief sie in den Gedanken versunken war und so dasaß. Ich weiß ich sollte nicht so über meine Schülerin denken, doch ich konnte es nicht unterdrücken. Ich weiß nicht was ich von diesen plötzlichen Gefühlen halten soll. Doch als ich sie wiedersah, in meiner neuen Klasse war mein Atem wie verschwunden. Ich habe sie am Samstag spät am Abend auf einem Parkplatz mit Jesse gesehen. Irgendwie war ich eifersüchtig auf ihn. Das ich sie nicht Küssen konnte, sie so berühren konnte... Ich schüttele meinen Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Scheiße, was dachte ich da nur? 

-If I Kissed The TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt