Kapitel 10

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"Guten Morgen Prinzessin." sagte er lächelnd.

Ich schaute ihn an und zuckte schlagartig zusammen. Sofort stand ich auf und setzte mich auf den kleinen Sessel im Zimmer.

"Was ist los?" fragte er geschockt.

"N-Nichts!" ich lächelte gezwungen.

Es fühlte sich zwar schön an und ich fühlte mich auch sicher und geborgen bei ihm, aber irgendwas in mir sagte trotzdem, dass ich Abstand halten soll.

"Ich muss zur Arbeit." sagte ich schnell, damit ich ihn los werde.

"Ganz ruhig, lass uns Frühstücken und dann fahr ich dich dahin, alles klar?" fragte er.

"Nein! Ehmm.. Ich meine ich muss bald los." sagte ich panisch.

"Du musst doch erst um 7 Uhr los." er machte eine komische Mimik.

Ich schaute auf die dekorative große Uhr an meiner Wand hang. Es war gerade mal 6 Uhr.

"Hmm.. nagut." sagte ich unüberzeugt.

Wir gingen gemeinsam in die Küche und er schlug vor, uns von seinen leckeren Omlettes vorzubereiten. Als ich dann zustimmte und sie dann fertig waren, saßen wir am Küchentisch und aßen zusammen.

"Es hat mir wirklich sehr gut getan mit dir über meine Probleme zu sprechen." sagte er ganz plötzlich.

Ich sah hoch zu ihn, er sah mich ebenfalls an. Diese grünen Smaragde, sie waren so toll, jedesmal verlor ich mich in sie. Es ist so als würden sie mich in eine andere Welt nehmen, wo es nur Frieden gab.

Plötzlich hustete Mert gelogen um mich aus meinen Träumen zu wecken. Ich zuckte leicht zusammen.

"Ja, mir hat es auch gut getan." lächelte ich.

"Stimmt etwas nicht? Du bist heute so komisch drauf." fragte er besorgt.

"Nein, alles bestens."

"Ich glaub heut' ist nicht so dein Tag oder? Lass uns lieber irgendwohin zusammen." schlug er vor.

"Sag mal spinnst du? Ich geh seit Tagen nicht zur Arbeit wegen dir! Wie soll ich denn mein Geld verdienen um die Wohnung zu bezahlen? Du weisst doch garnicht wie es ist, so zu leben, weil du alles in den Arsch gesteckt bekommst. Seit Tagen bin ich nur mit dir unterwegs, ich weiss auch nicht wieso! Wir haben gestern nebeneinander geschlafen und sind heute morgen zusammen nebeneinander aufgewacht. Was soll der Scheiss? Was mach ich nur?" schrie ich rum.

"Es tut mir leid, ich wollte eigentlich nur.. naja einfach mal befreundet sein mit dir, aber wenn du nicht willst, kann ich auch gehen." sagte er nachdem er kurz zusammenzuckte.

Oh nein! Was machte ich da nur? Ich hatte heftige Stimmungsschwankungen. Warum ging ich nur auf ihn los? Er hat doch garnichts gemacht außer, dass er mir ein wenig geholfen hat. Es war der reinste Gefühlschaos in mir.

Er wartete auf meine Antwort, doch ich konnte nichts rausbringen. Als er das merkte, stand er auf und lief raus aus der Küche. Ich folgte ihn vorsichtig. Ich sah wie er an der Garderobe stand und seine Jacke anzog. Sofort lief ich zu ihn, als er die Tür öffnen wollte. Ich hielt ihn am Arm und zog ihn zu mir. Sobald er sich zu mir wendete, nahm ich sein Gesicht zwischen meine Hände und presste meine Lippen an seine. Er erwiderte den Kuss zunächt nicht, doch als ich dann meine Lippen in einem langsamen rythmus bewegte, machte er langsam mit. Dann legte er seine Hände um meine Taille. Wir küssten uns zärtlich und langsam. Ich musste mich dabei auf die Zehenspitzen stellen um an ihn ranzukommen. Nach einigen Minuten Küssen, löste ich mich langsam von ihn und schaute ihn in die Augen. Er sah mich auch an. Wir standen im dunklen Flur, meine Hände um seinen Hals und seine an meine Taille.

"Mert? Es tut mir leid. Ich meinte das nicht so. Ich vermisse einfach mein Vater und lasse die Wut und den Trauer an anderen raus."sagte ich hingerissen.

"Nicht schlimm." sagte er immernoch in meine Augen schauend.

"Mert?..." sagte ich noch ruhiger "... ich liebe dich!" sagte ich fast flüsternd.

Ich fasste es nicht, dass ich diese Worte rausbringen konnte. Es war doch noch viel zu früh dafür. Aber, ich war süchtig nach ihn, er war wie eine Droge für mich. Ich brauchte ihn um den ganzen Stress zu vergessen.

Er lachte kurz auf.

"Ich liebe dich auch meine Prinzessin und das versuche ich dir schon die ganze Zeit zu erklären." sagte er mit seiner rauen Männerstimme.

Ich lachte ebenfalls. Dann hob er mich hoch und trug mich ins Wohnzimmer. Ich fing an laut zu kreischen und zu lachen. Er warf mich auf die Couch und kam zum mir. Ich hielt ihn am Kragen und zog ihn näher an mich. Dann küsste ich ihn auf die Nase.

"Ich zieh mich schnell an ja? Dann machen wir uns einen schönen Tag." flüsterte ich ihn in's Ohr. Er löste sich von mir und ich stand auf und ging ins Zimmer um mich fertig zu machen.

Ich sah in mein Schrank. Ich wusste echt nicht was ich anziehen sollte, also schnappte ich mir meine schwarze Dreivierteljeans, die gerissen war und mein Jeanshemd. Das ganze kombinierte ich mit mit meinen weißen Chucks und meiner Lederjacke. Meine schwarzen langen Haare machte ich lockig an den Spitzen. Als ich fertig war, und richtung Tür laufen wollte, hielt mich ein Handyklingeln auf. Ich schaute mich um und entdeckte Merts Handy auf der Nachttischkomode. Ich lief hin um sein Handy mitzunehen. Ich war sehr neugierig und konnte mich nicht mehr halten um die Nachricht zu lesen. Eigentlich macht man sowas nicht und es ist auch unhöflich, aber in dem Moment konnte meine Höflichkeit mich nicht daran hindern, auf das Display zu schauen, um zu sehen von wem

die Nachricht war. Ich nahm sein Handy in die Hand und drückte auf den Menü-Button. Das Display erhellte und ich erkannte das Nachrichten Fenster. Es war eine ungespeicherte Nummer die ihm die Nachricht schrieb.

'Deiner wartet schon den ganzen Tag auf dich. Ich würd mich an deiner Stelle bischen beeilen' las ich auf dem Display.

Ich wusste nicht was das zu bedeuten hatte, also schnappte ich mir das Handy und ging ins Flur, wo Mert schon angezogen auf mich wartete.

"Du hast 'ne Nachricht bekommen."

"Wie? Von wem?" wollte er etwas hektisch wissen.

"Ich weiss es nicht."

"Zeig mal her." sagte er und nahm mir das Handy aus der Hand.

Nachdem er die Nachricht las, kratzte er sich am Nacken und guckte überlegt.

"Ich muss kurz wohin Prinzessin."

"Wohin?" wollte ich wissen.

"Ich erzähls dir, wenn ich wieder da bin, einverstanden? Ich bin in etwa einer halben Stunde da. Dann machen wir uns einen schönen Tag." sagte er aufgeregt.

"Hm.. nagut, aber beeil dich." sagte ich verzweifelt.

Was hatte wohl die Nachricht zu bedeuten? Warum

hat er sich so hektisch verhalten, als er die Nachricht las? Ich verstand nichts, und ohne, dass ich mich von ihn verabschieden konnte, küsste er mich eilig auf die Wange und schlug die Tür hinter sich zu. Ich ging rein und setzte mich ins Wohnzimmer...

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt