Kapitel 18

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Wir hörten uns einige Sekunden das laute Gelächter meiner Mutter an und waren ziemlich verwirrt, doch plötzlich hörte sie auf zu lachen.

"Ihr habt es aber sehr eilig, erzähl doch mal erst was von dir. Woher kommst du? Woher kennt ihr euch überhaupt?..." fragte sie lachend.

Mert lachte erleichtert auf. Ich und Umut lächelten uns auch an.

"Tut mir leid." lachte er und wurde rot.

"Ich bin Mert, das ist mein Cousin Umut. Ich habe Melek in dem Cafe getroffen, indem sie damals arbeitete und sie hat mir total gefallen, Masallah." sagte er während seine Wangen glühten.

"Das ist schön. Kennt ihr euch denn schon so gut, dass ihr diese wichtige Entscheidung trifft?" fragte meine Mutter.

"Hören Sie, ich liebe ihre Tochter wirklich sehr, ich bin nur mit ihr glücklich. Wir haben schon viel erlebt und sie hat mir jedes mal bewiesen, dass sie die richtige Frau für mein Leben ist." sagte er ganz offen.

Ich spürte wie meine Wangen ebenfalls rot wurden und ich senkte meine Blicke, weil ich ein leichtes lächeln auf die Mundwinkel bekam.

"Sobald ich weiss kommt man aber mit seinen Eltern." sagte meine Mutter.

Sofort änderte Mert sein Gesichtsausdruck.

"Meine Mutter ist verstorben und mit meinem Vater hab ich kein Kontakt." sagte er leise.

"Mein Beileid. Und warum hast du kein Kontakt zu deinem Vater?" fragte sie.

"Er will mich nicht." antwortete er ganz ohne nachdenken.

"Oh, tut mir leid." sagte sie.

Plötzlich herrschte eine unangenehme Stille.

"Und was sagst du dazu Kizim (Tochter)?" fragte meine Mutter um wieder Gesprächsthema reinzubringen.

"Anne (Mutter) ich liebe ihn wirklich sehr, er ist der jeniege mit den ich mein Leben verbringen möchte." sagte ich mit gesunkenen Blicken.

"Dann hab ich nichts weiter zu sagen. Verdim gitti (Ich gebe sie dir)." sagte sie und lachte laut auf.

Wir lachten alle kurz und freuten uns.

~ 1 Woche später ~

Ich half meiner Mutter beim fertigmachen des Essens. Die ganzen Gäste warteten schon hungrig im Wohmzimmer. Unter anderem Mert und Umut. Ich brachte das ganze Essen zum Esstisch im Wohnzimmer und servierte es Nachbarn, Freunden und Verwandten. Wir hatten uns alle versammelt, denn heute stand die Verlobung bevor. Der Imam saß auch schon im Wohnzimmer. Nachdem alle schön gegessen hatten und satt waren, war es soweit. Der Imam stand auf. Neben ihn standen ich und Mert. Meine Mutter brachte - mit einem fetten Grinsen im Gesicht - das Tablett mit den Ringen. Der Imam las etwas aus dem Koran vor, während meine Mutter uns die Ringe mit dem roten Bändchen an die Finger machte. Danach reichte sie dem Imam die Schere in die Hand. Dieser nahm es und schnitt das Bändchen durch. Jetzt waren wir offiziell Verlobt. Alle klatschten laut.
Nachdem der Imam ging, quatschten wir eine Weile mit den Leuten. Nachdem sie dann auch gingen, räumten wir alles auf und furhen nach Hause.
Dort angekommen gingen erstmal alle in seine Zimmer. Ich schmiss mich aufs Bett und Mert setzte sich auf den Sessel.

"Bald wirst du meine Frau." sagte Mert.

"Und du mein Mann." sagte ich.

"Hoffentlich wird unsere Tochter so hübsch wie du." sagte er.

"Hoffentlich wird unser Sohn so schöne Augen haben wie du." sagte ich.

Er schmiss sich ebenfalls auf das Bett und nahm mich in den Arm. Dann küsste er mein Hals und kam langsam höher. Dann drückte er seine schönen vollen Lippen auf meine. Wir küssten uns im gleichen Rythmus, bis der Kuss leidenschaftlicher wurde. Plötzlich klopfte es an der Tür und Umut öffnete sie. Wir zuckten beide zusammen und standen schnell auf.

"Oh, tut mir leid. Ich wollte nur mal gucken, ob ihr schon schläft." sagte Umut.

"Umut, verzieh' dich!" schrie Mert.

Da es mir unangenehm war, ging ich ins Badezimmer zum Duschen. Als ich fertig war, sah ich Mert auf den Bett schlafen. Ich setzte mich zu ihn, gab ihn ein Kuss auf die Stirn und deckte ihn zu. Nachdem auch ich angezogen war, legte ich mich hin und schlief ein.

Die Morgensonne strahlte mir schon ins Gesicht und ich wachte langsam auf, doch als ich mich umdrehte, sah ich Mert nicht. Ich setzte mich hin und plötzlich öffnete Mert mit fetten Grinsen die Tür. Er hatte ein Tablett in der Hand und das hieß Frühstück am Bett. Er schließte die Tür und setzte sich neben mich. Auf dem Tablett waren viele leckere Sachen, und eine rote Rose. Nachdem ich ihn als Dank einen Kuss auf die Wange gab, fingen wir an zu essen.

"Tut mir leid, dass meine Mutter dich gestern so ausgefragt hat." sagte ich und schluckte.

"Kein Problem, aber sie muss die Wahrheit erfahren und dann wird sie mich höchstwahrscheinlich nicht wollen." sagte er und sah mir tief in die Augen.

"Nein, sie muss nicht wirklich alles wissen. Das was sie weiss recht schon." sagte ich.

"Melek, das geht so nicht! Ich muss ihr die Wahrheit sagen, ich kann sie doch nicht einfach anlügen." sagte er.

"Hör mal zu, sie mag dich und so soll es auch bleiben. Ich möchte nicht, dass meine Mutter denjenigen, den ich liebe, hasst." sagte ich wütend.

"Sie wird mich mehr hassen wenn sie es eines Tages selber erfährt." sagte er in einem sanften Ton.

"Sie wird es nicht erfahren, wie denn auch?" sagte ich.

"Man weiss nie Melek. Es passieren immer irgendwelche Sachen, mit denen man nicht rechnet." sagte er und blickte zur Seite.

Mein Rücken überdeckte plötzlich ein schauer. Mir wurde kalt, wenn ich daran dachte, was in der letzten Zeit alles passierte. Unser Leben war zerstört und das wegen einer Person, aber ich wollte es nicht zulassen, dass er noch mehr zerstört. Ich nahm Merts Hand und er drehte sich wieder zu mir.

"Sie wird es nicht erfahren, glaub mir." sagte ich und gab ihn eine Erdbeere in den Mund.

Er grinste süß und gab mir einen Kuss auf die Wange. Wir aßen und räumten alles auf. Als wir fertig waren saßen wir mit unseren Jogginghosen auf der Couch im Wohnzimmer und guckten Fernseher. Er hatte den Arm um mich herum und ich hatte mein Kopf auf seiner Brust. Ich hörte wie sein Herz schneller gegen seine Brust schlug.

"Askim? Seni seviyorum (Ich liebe dich)." sagte ich fast flüsternd.

"Seni seviyorum." antwortete er.

Ich stand auf und lief zur Tür. Im Türrahmen blieb ich stehen und drehte mich um. Mert sah mich mit einem fragenden Blick an.

"Du hast für mich Frühstück gemacht und jetzt mach ich für dich Mittagessen. Du wirst nicht glauben wie gut ich koche." sagte ich lachend.

"Aber wir haben leider nichts da." sagte er laut lachend.

"Es gab doch unten einen Supermarkt oder nicht?" fragte ich.

"Ja klar, warte ich gib dir meine Karte. Beeil dich ja?" sagte er.

"Mach ich." sagte ich und nahm die Karte.

Nachdem er mir ein Kuss auf die wange gab, lief ich runter zum Supermarkt,dass sich gleich unter dem Appartment befand. Ich kaufte schnell ein Paar Sachen ein, die ich für das Mittagessen brauchte. Als ich rauslief, sah ich einen etwas breiter gebauten Mann an der Tür stehen. Ohne ihn zu beachten, lief ich weiter. Plötzlich hielt mir jemand den Mund mit ein Stück Stoff zu. Ich konnte mich nicht wehren, da derjenige hinter mir stand. Durch den gestank des Tuches wurde mir schwindelig, sodass ich nicht machen konnte und die Tüten fallen ließ. Meine Augen wurden schwerer und alles war plötzlich verschwommen. Ich schlief tief ein...

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Hallo meine lieben Leser. Ich hab mir eure Kommentare durchgelesen und ich finde es super, dass euch die Geschichte gefällt. Allerdings habe ich nicht wirklich viel Zeit zum Schreiben, denn wie ihr wisst ist es sehr stressig wenn man sein Abschluss grad macht. Ich versuche dennoch zu schreiben, wenn ich Zeit hab und bitte um Verständnis.
Wie findet ihr dieses Kapitel? Was meint ihr was als nächstes passiert?

Liebe mit HindernissenWhere stories live. Discover now