Kapitel 17

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Ich sah mich um. Meine Unterwäsche lag auf dem Boden. Ich versuchte mich langsam aus dem Bett zu schleichen doch das Geräusch der leichten Decke ließ Mert aufwecken. Ich saß immernoch mit der Decke an der Brust dort und sah ihn an. Er stand auf und guckte ausdruckslos. Ich beachtete ihn nicht, stand mit der Decke zusammen auf und ging in die Dusche. Nachdem ich die Tür abschloss ließ ich die Decke fallen und ging heulend in die Dusche. Ich stellte das Wasser so heiß ein, dass meine Haut rot wurde, doch ich bemerkte den Schmerz nicht, da ich unter dem Schock stand. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Hatten wir miteinander geschlafen? Das ist doch unmöglich. Wir beide wollten es erst nach der Ehe. Doch wir hatten uns gestern so vollgetrunken, dass ich mich nicht mehr erinnerte.
Nachdem ich fertig war, schnappte ich mir mein Bademantel und ging ins Zimmer zurück. Mert stand dort und machte grad sein Gürtel. Sein Oberkörper war frei und ich bekam die Augen von seinen Six-Pack nicht weg.

"Melek..." sagte er ausdrückslos.

"Mert, kannst du dich erinnern was gestern passiert ist?" fragte ich nachdem ich ihn wieder in die Augen schaute.

"Nein, kann ich nicht, aber das sagt glaub ich schon alles." sagte er und hob die zweite Decke vom Bett.

Mir rutschte mein Herz in die Hose. Ich sah ein roten Blutfleck auf dem Bettlacken. Mir kamen die Tränen. Mert nahm mich sofort in den Arm.

"Wieso weinst du denn? Ich fand es wunderschön. Du gehörst jetzt nur mir Prinzessin." versuchte er mich zu trösten.

"Mert, es ist nicht schön, dass wir das vor der Ehe getan haben. Was soll meine Mutter von mir denken?" sagte ich während mir die Tränen von der Wange kullerten.

"Wir werden sowieso bald heiraten, schon vergessen? Deshalb spielt es nicht so eine große Rolle ob vor oder nach der Ehe." sagte er etwas gezwungen.

"Du sagst das nur um mich zu trösten." sagte ich verzweifelt, setzte mich aufs Bett und stütze mein Gesicht in meine Hände.

Er setzte sich neben mich, nahm meine Hand zwischen seine Hände und sah mich an.

"Hör mal, mach dich schick, wir fahren heute mit Umut zusammen zu deiner Mutter und dann werde ich bei ihr um deine Hand bitten, einverstanden? Und später gehen wir zum Standesamt und machen ein Termin." sagte er fürsorglich.

Ich sah in seine wunderschönen Augen. Er war der perfekte Mann für mich. Er war so verständnisvoll und kümmerte sich um mich. Anders als die anderen, die ihre Freundin nach dem Sex einfach sitzen lassen würden. Ich vertraute Mert sehr, deshalb war ich fest davon überzeugt, dass ich nur mit ihn glücklich werde.

"Einverstanden." sagte ich lächelnd.

Ich stand auf, ging in mein begehbaren Kleiderschrank und suchte mir ein schickes Kleid und ein paar schöne Heels. Nachdem ich sie an hatte, lief ich ins Badezimmer und machte meine langen schwarzen Haare glatt. Dann schminkte ich mich dezent.
Als wir dann mit Umut zusammen im Auto saßen, schwiegen alle. Ich nahm mein Handy raus und rief meine Mutter an.

"Anne?..."

"... Wie geht's dir?..."

"... Mir geht es auch gut..."

"... Anne ich komme bei euch vorbei, bin grad im Auto und ich bring dir jemanden mit..." sagte ich ihr und sah Mert dabei voller Hoffnung in die Augen.

"... Bis dann." sagte ich und legte auf.

Es wurde wieder still und da Mert das bemerkte, machte er das Radio an, um dieser seltsamen Stille aus dem Weg zu gehen.
Wir fuhren etwas länger, doch nach etwa einer Stunde kamen wir an. Wir stiegen mit Schokolade und Blumen in den Händen aus und liefen ins Gebäude rein. Ich klingelte mit zittriger Hand. Die Tür ging auf und meine Mutter stand mit einen verwirrten und frohen Blick dort. Sie nahm uns alles aus der Hand,packte es auf die Komode im Flur und begrüßte uns einzeln. Als wir das Wohnzimmer betraten sah ich meinen kleinen Bruder auf mich zurennen und ich nahm ihn in die Arme und unarmte ihn sehr fest. Ich hatte ihn sehr vermisst. Wir saßen uns hin und meine Mutter servierte uns was süßes und etwas zu trinken.

"Nasilsin Kizim?" fragte sie mich.

"Sagol Annecim..." sagte ich lächelnd, doch bevor ich meinen Satz vollenden konnte sprang mir Mert ins Wort.

"Merhaba, ich heiße Mert und das ist mein Cousin Umut." sagte er, stand auf und küsste meine Mutter die Hand.

"Merhaba, hosgeldiniz." sagte meine Mutter mit einem verwirrten Blich und sah dabei unauffällig zu mir.

"Ich und ihre Tochter haben uns vor ein paar Monaten kennengelernt und ich mag ihre Tochter wirklich sehr, also etwas mehr als mögen..." dabei wurden seine Wangen etwas rötlich, was ich total süß fand.

"... es tut mir leid, wenn ich etwas voreilig bin, aber wir sind aus ein bestimmten Grund hier..." sagte er fest entschlossen.

"Allah'in izni, Peygamberin kavliyle, kiziniz Melegi kendime istiyorum." sagte er aufgeregt.

Meine Mutter sah uns ausdruckslos eine nach der anderen an. Sie war zu überfordert mit der Situation, das sah man ihr an. Sie wusste nichts und kannte Mert und Umut garnicht. Und sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Doch dann passierte etwas unerwartetes. Sie brach in einem lauten Gelächter aus. Mert, Umut und ich guckten uns an. Was war nur los?

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Hallo meine lieben Leser, ich bin's Merve. Ich wollte euch mal fragen wie ihr meine Geschichte bisher so findet, oder ob ihr vielleicht Tipps oder Verbesserungsvorschläge habt. Ansonsten wollte ich mich mal bei den vielen Lesern bedanken, es freut mich zu sehen, dass euch die Geschichte gefällt.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt