Mord

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Mord

Ich spähte um die Ecke. Vorsichtig setzte ich einen Schritt vor den anderen, als sie durch die dunkle Seitengasse huschte. Eine Dose rollte klappernd über den feuchten Asphalt. Abwartend hielt ich inne, während sie sich furchtsam umblickte. Ihr zarter Kopf drehte sich schnell nach rechts und links. Sie schien zu horchen. Geduld. Geduld. Geduldig kauerte ich mich näher an den Boden. Verbarg meinen Körper hinter einem Müllcontainer und besah mir ihre zierliche Gestalt in dem mageren Licht der Straßenlaterne am anderen Ende der Gasse. Sie zitterte, kaum merklich, blickte sich noch einmal um, ging ein paar schnelle Schritte, versuchte sich im Dunkelm zu verbergen. Ich horchte auf als etwas raschelte. Vorsichtig schlich ich näher. Verbarg mich im Schatten, als wäre das Licht mein tödlicher Erzfeind. Sie ließ sich langsam, immer wieder lauschend und sich umblickend hinter einer Mülltonne nieder, versuchte sich bedürftig abzudecken. Ich konnte ihren Geruch, gar Gestank bis hierher riechen. Ihr schmutziger löchriger Pelz zeugte von einer einst vielleicht schönen Vergangenheit. Ich leckte mir über die frierenden Lippen und stellte es mir vor. Ich legte mir meinen Plan zurecht, bevor ich aus dem Schatten auf sie zuspringen würde. Vorsichtig, zitternd nahmen ihre dünnen Finger ein Brotstück auf, welches in einer matschigen Pfütze etwas abseits gelegen hatte. Wieder ruckte ihr Kopf hoch, starrte ins Dunkel, doch ich war gut verborgen, eins mit dem Schatten. Genießerich fuhr ich mit meinen Waffen über den Boden, so sachte das es keine weitere Aufmerksamkeit auf mich ziehen würde. Wieder raschelte etwas und ich sah wie sie sich weiter zudeckte. Es war kalt. Genau richtig. Ich sprang aus dem Schatten. Ein kurzes Qietschen, ein Knacken und sie war tot. Langsam zog ich meine Krallen aus dem blutenden Fleisch und schnell huschte ich mit meiner Beute davon als der dunkel gekleidete Mann an die fast nackte Frau heran trat.

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