The Last

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The Last

Ich streifte durch die Nacht und beobachtete die Menschen durch die hell erleuchteten Fenster. Immer wieder floh ich vor den heran nahenden Bestien die Licht aus ihren Augen spiehen, um dann durch die nächste dunkle Gasse weiter ins Innere der Stadt getrieben zu werden. Sanft streifte ich eine Frau die eingehüllt in Zeitung in einer Gasse schlief und spürte kurz ihre Wärme und verschwand sogleich wieder über eine schmale Treppe auf eines der weit in den Himmel ragenden Gemäuer. Hier oben drang kaum Licht von den großen bunten Bildern, die überall zu sein schienen und dennoch brannte es in meinen Augen und auf meiner Haut. Aber die Neugier trieb mich näher zum Abgrund und vorsichtig mich setzend spähte ich hinunter in die erleuchtete Straße. Es war schön dieses Licht und immer wieder faszinierte es mich und wie es gewachsen ist über die Jahre. Vor vielen hundert Jahren war hier wo jetzt ein Meer aus Lichtern ist ein Wald in dem die Schatten wohnten. Dunkel, geheimnisvoll, düster, angsteinjagend, mystisch würden ihn die Menschen nennen, doch für uns war er lange ein Ort ohne Licht gewesen, in dem wir friedlich leben konnten. Doch dann kamen sie, von weit hinter der Lichtgrenze mit ihrer weiß strahlenden Haut, selbst wie Lichtgestalten und nahmen uns Stück für Stück unseren Wald. Bei Nacht, so nannten sie die Zeit wo Mutige von uns Schatten über die Lichtgrenze hinaus gingen, verkrochen sie sich in ihren Gemäuern und erschufen Licht darin. Oft beobachtete ich sie und sah wie groß ihre Macht war. Immer wieder wagten sich manche zu nah an sie heran und zerbarsten in kleinste Schatten die sich auf ewig vor dem Licht verstecken sollten. In ihren Überresten wandel ich heute, zumindest so kann ich es mir erklären. Damals versuchte ich die anderen zu warnen doch mit jedem Tag kamen mehr von ihnen und wir drängten uns bald auf kleinsten Raum zusammen. Der Entschluss wuchs zu kämpfen, doch bald waren nur noch wenige übrig. Wir versteckten uns in den ältesten verbliebenen Bäumen und verfielen in einen tiefen Schlaf. Als ich vor einiger Zeit erwachte war ich der letzte und ich fand mich an einem künstlich erschaffenen Ort auf, den die Menschen Park nannten. Einige Zeit beobachtete ich und testete wie weit ich gehen konnte und schließlich war ich mitten in der Stadt und fand die alte Eiche nicht mehr die mir so lange Schutz gegeben hatte. Und jetzt sitze ich hier lass meinen an ihren angepassten aus Schatten geformten Körper Schmerzen erleiden und bin dennoch fasziniert und finde das was mich hierher getrieben hat sogar schön. Ich zog mich zurück und lehnte mich an eine kühle Wand. Ob noch andere überlebt haben? Ob es eine zweite Heimat dort draußen gibt? Ich löste mich in Schatten auf und suchte weiter die Stadt ab, aber tief in mir drinnen fühlte ich es... Ich war der Letzte...

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