Ach wer weiß wofür es gut ist...

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Diese Geschichte geistert schon seid vielen hundert und hundert Jahren durch die Welt ohne das jemals die originale Fassung nieder geschrieben wurde. Ich will dir Leser, diese Geschichte erzählen, wie einst auch mir mein Vater sie herangetragen hat.

Es war einmal ein Bauer, mit seiner Frau und einem gesunden Knaben, die zwar bescheiden aber glücklich lebten. Dann aber geschah es eines Tages, bei einem schrecklichen Sturm, das ein Blitz in die Scheune des Bauern einschlug und ihr ganzes gelagerte Getreide im Feuer unterging. Als die Nachricht das Dorf erreichte, kamen die Dorfbewohner den Bauern besuchen, brachten Essen für den alten Mann und seine Familie. Doch als sie begannen ihn zu bemitleiden, lächelte er nur und sagte mit ruhiger, nachdenklicher Stimme: "Ach wer weiß für was es gut ist." Das Leben ging weiter und als der Frühling kam erblühten die prächtigsten und schönsten Blumen, dort wo vorher die Scheune stand. Die Frau band sie zu Sträußen und verkaufte sie im ganzen Land, so war die Not bald überstanden. Doch eines Morgens war der Schrecken groß, das Blumenfeld war verwüstet und keine Spur von Hoffnung in Sicht. Wieder kamen die Dorfbewohner und bemitleideten den Bauern, doch wieder gab er nur zur Antwort: "Ach wer weiß für was es gut ist." Alsbald, als die Familie schon in höchster Not war, passierte aber das Unmögliche und eines Morgens als der Knabe nach draußen ging um zu spielen sah er einen wunderschönen, schwarzen Hengst der sich mit seinem Zaumzeug in den verdorrten Sträuchern auf dem Feld verfangen hatte. Da der Besitzer nicht auffindbar war, lehrten sie das schöne Tier den Pflug zu ziehen und die Felder konnten wieder bestellt werden. Doch eines Tages als der Junge im wilden Galopp über den Acker fegte, passierte es, das Pferd erschreckte sich vor einer Schlange, warf den Jungen ab und lief davon. Wieder kamen die Dorfbewohner und bemitleideten den Mann und seine Familie: "Ach du armer alter Bauer, jetzt hast du schon so ein Glück und dir läuft dieses Prachtpferd zu, da trampelt es deinen Sohn nieder und ist für immer fort. Ach du armer, armer Bauer." Doch der Bauer lächelte mild und sagte nur: "Ach wer weiß für was es gut ist." Und er sollte wieder Recht haben, denn mach 7 Tagen und 7 Nächten, kam der Hengst zurück mit drei wunderschönen weißen Stuten. Die Dorfbewohner beneideten ihn und rieten ihm die schönen Tiere doch zu züchten, doch der Bauer kümmerte sich weiter um sein Feld, band den Hengst vor den Pflug und kümmerte sich um seinen verkrüppelten Sohn. Doch schon bald brach Krieg aus und die Soldaten wurden ausgesandt, alle Pferde für die königliche Armee zusammen zu treiben. Wieder stand die Familie des Bauern vor dem Nichts, doch zu seiner Frau sagte er erneut: "Ach wer weiß für was es gut ist." Doch die Zeiten besseren sich nicht und der Krieg ging fort, bald ließ der König alle tüchtigen Männer einziehen, doch als sie zu dem Bauern kamen und seinen verkrüppelten Sohn sahen, zogen sie ohne ein Wort zu sagen weiter. Der Mann lächelte und nahm seinen Sohn in den Arm. "Ja ach wer weiß für was es gut ist." Nach einem Jahr war der Krieg vorbei, das Dorf fast komplett ausgelöscht, doch der Bauer lebte mit seiner Familie glücklich auf dem Hof. Und nach etlichen Jahren, kam über den Acker, der schon lange nicht mehr bebaubar war, ein schwarzer Hengst galoppiert, gefolgt von 3 weißen Stuten und Fohlen und der Mann staunte nicht schlecht und konnte nur sagen: "Ach wer weiß für was es gut ist."

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