Borderlands VIII - Seite 04

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A'kebur stand am nächsten Morgen im eigenen Feuer und fürchtete um seinen Verstand. Sein Blut kochte und er wusste noch, dass er eine Gefahr sein würde, wenn er blieb. Kein Mensch konnte ihn halten, wenn er in Rage geriet.

Mit den letzten Fetzen seiner Kontrollen verließ er das Duvalsche Anwesen in der Hoffnung, dass ihn niemand sah und ihn aufzuhalten versuchte. Falls Cindy ihn hörte, hielt sie ihn nicht auf. A'kebur wusste kaum, wohin er eigentlich ging; sein Gesichtsfeld war eingeschränkt und unscharf.

Am Shuttlehafen konnte er gerade noch die Anzeigetafeln erkennen, doch er wusste nicht, wohin er überhaupt fliegen sollte. Alles schien ins Nichts zu führen.

"Neffe?"

Eine bekannte Stimme ließ A'kebur aufblicken. Es war Lakon. Der Vulkanier trug Zivil und wirkte leicht angespannt. A'kebur wich vor ihm zurück und erwog einfach so zu tun, als hätte er ihn nicht erkannt. Er entschied jedoch sich dagegen. "Onkel", grüßte er.

"Langes Leben und Wohlergehen, wobei letzteres im Augenblick nicht sehr wahrscheinlich ist." Er kam auf A'kebur zu, hielt aber ausreichend Abstand. "Meine Mutter benachrichtigte mich, und es schien logisch, dass du zu deiner Tochter reisen würdest. Ich bin hier, um meine Unterstützung anzubieten. Du solltest in diesem Zustand nicht mehr unbeaufsichtigt sein."

A'kebur wich zögernd ein weiteres Stück zurück. "Nicht anfassen", murmelte er. "Müsstest du nicht auf deinem Schiff sein, Onkel?", fragte er, während er überlegte, wie er der angedrohten Aufsicht entgehen konnte.

"Ich habe meinen mir zustehenden Landurlaub seit 43,3 Jahren nicht mehr genutzt", gab Lakon zurück, "und falls du erwägst, dich meiner Anwesenheit zu entziehen, kann ich dir nur davon abraten. Außerdem wollte ich dir einen Vorschlag machen."

"Und der wäre?", fragte A'kebur eher widerwillig, während er um seine Kontrolle kämpfte.

"Du hast keinen adäquaten neuen Partner gefunden, also ist nur logisch, auf den bereits bestehenden zurückzugreifen", erklärte Lakon gnadenlos, "es mag nicht wünschenswert sein, aber es ist logisch und die einzige Möglichkeit, die im Augenblick noch bleibt."

A'kebur sah ihn für einen Moment nur stumm an, dann drehte er sich auf dem Absatz um. "Lasst mich mit Logik in Ruhe. Ich bin nicht logisch und ich werde nicht logisch sein", knurrte er. "Ich habe keinen Partner. Mr. Tanner ist doch auch gut ..."

"Dann kontaktiere ihn auf der Stelle, wenn du das für die richtige Entscheidung hältst. Ich werde nicht noch einmal mit dir kämpfen, Neffe", warnte Lakon. "Ich habe es einmal getan, nachdem Etienne tot war, aber ich bin nicht ein zweites Mal dazu bereit." A'kebur blieb stehen. "Ich werde nicht mit dir kämpfen, Onkel. Ich werde mit niemandem kämpfen. Und ich werde mich nicht mit Tiaren treffen. Es würde mich außerdem wundern, wenn er akzeptabel wäre. Außerdem", A'kebur wandte sich um, "ich werde schon jemanden finden. Du brauchst nicht auf mich aufzupassen."

"Was du brauchst oder nicht, bist du nicht mehr in der Lage, zu entscheiden. Nach meiner Einschätzung hast du noch maximal acht Stunden, ehe deine Körperfunktionen zusammenzubrechen beginnen."

A'kebur lächelte unheilvoll. "Hör auf, mich retten zu wollen, Onkel", flüsterte er. "Das hier ist ein Schachmatt."

"Ich werde nicht aufhören! Vergiss deinen klingonischen Stolz und denk an deine Familie!" Lakon trat auf ihn zu, und sein kühles Gesicht sah nahezu menschlich ärgerlich aus. "Ich weiß, dass du noch nicht so tief im Blutfieber bist, als dass du es nicht mehr begreifen würdest. Bitte, A'kebur. Wir wollen dich nicht so verlieren."

Für einen Moment war nur schweres Schweigen und es schien, als würde A'kebur auf Lakon hören. Doch dann schüttelte er den Kopf. "Ich werde nicht zu Tiaren gehen und Mr. Tanner ist Betrug. Ich werde niemanden wählen. Keiner soll mich mehr berühren. Entweder ich überlebe es oder nicht."

Borderlands *Buch 8 - Der SturmWhere stories live. Discover now