Chapter 5

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Beep, beep, beep.....

Ich richtete mich ruckartig auf, um mein Handy zu suchen, das mich unsanft aus meinem Schlaf gerissen hatte. Es war acht Uhr in der Früh. Es klang komisch aber ich liebte es früh aufzustehen, obwohl acht gar nicht so früh war. Wie auch immer. Ich zog mir meine Ugg's an und ging die Treppe hinunter in die Küche, um mir Frühstück zu machen.

Die Küche war groß und modern. So etwas war ich gar nicht gewöhnt, da wir früher nicht viel Geld hatten. Das hat sich aber alles geändert. Alles dank Joe. Ich wusste nicht, ob meine Mutter ihn nur ausnutzte oder ob sie es mit ihm ernst meinte und er mit ihr auch. Eigentlich war mir das egal. Seit wir umgezogen sind, habe ich gar keinen so guten Kontakt mehr mit meiner Mutter. Ich redete kaum noch mit ihr und Joe ignorierte ich nur.

Ich beschloss mir Pancakes zu machen und holte mir die verschiedenen Zutaten aus den Regalen. Beim Anbraten verbrannte ich schon wieder mal die Hälfte meines Frühstücks, da mir das kochen einfach nicht lag. Ich kriegte höchstens Spiegeleier auf die Reihe oder Mikrowellengerichte. Dazu bereitete ich mir noch ein Glas frisch gepressten Orangensaft und einen Obstsalat, der aus Mango, Ananas, Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren bestand. Ich liebte es einfach mein lieblings-Obst als Obstsalat zu essen, da es mich glücklich machte. Ja, klingt komisch, ist aber so.

Nach dem Frühstück begab ich mich ins Bad und reinigte erstmals mein Gesicht, was mich gleich ein bisschen frischer wirken ließ. Ich zog mich aus und stieg unter die Dusche. Warmes Wasser prasselte auf meine nackte Haut. Meine Haare wurden nass und ich shampoonierte sie ein. Meinen Körper seifte ich auch noch ein und dann spülte ich alles ab. Ich liebte das Gefühl, wenn man sich so sauber fühlte, als wäre man gerade geboren worden. Ich stieg aus der Dusche und kalte Luft hüllte sich um mich. Schnell rieb ich mich trocken und zog eine Hotpants und einen Sweater an. (die Unterwäsche hatte ich natürlich nicht vergessen) Meine Haare ließ ich lufttrocknen, ich ging in mein Zimmer und setzte mich auf den Hocker gegenüber dem Schminktisch. Ich trug nur Concealer, Eyeliner und Wimperntusche auf, da ich nicht gerade die Art von Mädchen war, die Stunden vor dem Spiegel verbrachte.

Bin um 12 da. Mach dich fertig. Michael

Eine neue Nachricht von Michael, die auf meinem Handy aufleuchtete. Ich überlegte was wir wohl Unternehmen würden. Da es draußen bis zu 35 Grad hatte zog ich mich doch noch mal um. Meine Wahl fiel auf ein weißes Top, eine ausgewaschene Jean-Hotpants und meine schwarzen abgetragenen Converse. Ich ließ meine Haare wie sie waren, leicht wellig. Ich steckte noch meine Schlüssel und mein Handy in die Hosentasche und ging vor die Haustür.

Sein Auto stand schon da, er stieg aus und ging zu mir rüber. Ich lächelte ein wenig. Er trug das übliche schwarze Skinny-Jeans, ein Band Shirt und seine schwarzen Boots. Es sah alles so gut an ihm aus....

"Hast du Hunger?", er sah mich an und wartete auf eine Antwort. Es war ungefähr vier Stunden her das ich was gegessen habe also beschloss ich einfach zu nicken.

Wir stiegen in sein Auto ein und fuhren los. Es herrschte eine peinliche Stille also beschloss er das Radio anzuschalten und es erklang Adam's Song von Blink-182. Ich liebte dieses Lied, dennoch machte es mich fertig. Die letzten Tage sind zwar gut vergangen, aber ich konnte einfach nicht einsehen, dass ich noch mal neu anfangen sollte. Ich liebte England. Ich liebte es so sehr, dass ich nicht weg gehen wollte. Doch ich konnte nichts dagegen tun.

Ich starrte einfach aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft. Wir waren gar nicht mehr in der Stadt. Nein, wie waren ganz wo anders, als ich mir es erwartet hätte.

Wir waren auf einem Highway der gleich neben vielen Felsen, die zum Meer führten. Einige Kilometer vor uns konnte man einen langen, weißen Sandstrand sehen, auf dem noch ein paar Palmen zu sehen waren. Es sah wunderschön aus. Doch das Wetter verdarb die Aussicht ein bisschen.

Die Wolken zogen sich über uns zu und sie wurden langsam dunkelgrau. Ich bemerkte die ersten kleinen Tropfen auf der Windschutzscheibe. Es sah immer noch wunderschön aus. Der Regen machte es besonders. Keine Ahnung wieso ich so dachte. Die Wolken wurden dunkler, der Regen stärker und Michael fuhr viel schneller. Es gab mir einen Adrenalinschub, als ich die ersten Blitze erkennen konnte. A Love Like A War von All Time Low ertönte, das die Stimmung noch spannender machte. Michael fuhr schneller und noch schneller. Ich genoss die sogenannte Höllenfahrt und lehnte mich im Sitz zurück, um genau alles spüren zu können.

-

Michael bog in einer Waldeinfahrt ein. Wir fuhren durch einen wunderschönen Märchenwald, der wie aus einem Film aussah. Ich hatte keine Ahnung wo er hinwollte. Wollten wir nicht was essen gehen? Ich denke nicht, dass es im Wald etwas zum Essen gibt. Wie auch immer, ich warte einfach ab.

"Schon gespannt?", Michael brach die angenehme Stille und sah mich kurz an, jedoch nicht zu lange, da er sich natürlich auf die Straße konzentrierte.

"Ja schon... Wohin fahren wir?"

"Wirst du schon sehen"

Waren seine letzten Worte, als wieder das lange Schweigen da war. Ich sah aus dem Fenster und sah nur Bäume. So was sah man nicht einfach jeden Tag, deshalb sollte man diese Aussicht genießen, was ich auch tat...

"Wir sind da..."


Hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen, auch wenn es zu kurz ist....

Song: Adam's Song by Blink-182

Bild: Cat beim Frühstück

take me away.  m.c. |germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt