Chapter 3

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Sonnenstrahlen dringen in mein Zimmer. Meine Augenlider waren schwer und ich konnte sie kaum öffnen. Ich rieb mir die Augen mit meinen Fingern. Langsam drehte ich mich im Bett auf die Seite, um mein Handy zu checken, ob ich keine neuen Nachrichten bekommen hatte.

Ich hatte völlig vergessen Emily zu antworten. Mir schwirrten immer noch die Erlebnisse von gestern durch den Kopf, wie ich heulend am Boden lag mit Blut an den Armen.

Sie war eine gute Freundin, auch wenn ich sie nur einen Tag kannte. Emily war für mich da und so beschloss ich einfach mitzugehen, um ein wenig Spaß zu haben.

-

"Cat wir müssen dir was sagen", hörte ich aus der Küche dringen.

Meine Mutter und ihr Freund saßen nebeneinander beim Tisch und Frühstückten. Der Tisch war mit Brötchen, Marmeladen, Tee, Kaffee... bedeckt. Ich bekam einen riesen-Hunger, wenn ich all das gute Essen sah.

"Hmmm?", kam von mir.

"Wir möchten einen Monat Urlaub machen und wissen, ob es dir was aus machen würde..." sprach meine Mutter, als ich sie unterbrach.

"Wieder nach England zu ziehen, um mein altes schönes Leben wieder führen zu können? Ja, gern....." ich saß schon am Tisch und aß mein erstes Brötchen.

"Catherine wir wollten einfach nur wissen, ob du alleine für einen Monat zurechtkommst." sprach Mum's Freund Joe.

"Hmm. Ja, ok. Wann und wohin fahrt oder fliegt ihr?"

"Also es geht morgen los. Eigentlich schon heute am Abend. Wir fliegen nach Amerika und reisen dort ein bisschen. Aber schätzen, mach dir nichts draus. Du wirst das auch einmal alles machen können. Wir nehmen dir auch ganz viele Geschenke mit....", sie war schon wieder aufgeregt.

"Mhm schon ok. Ich bleib hier. Alleine. Macht nichts....", ich verschwand in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu.

Wie konnten sie mir das nur antun. Mich hier alleine lassen. In einer fremden Stadt, wo ich niemanden kenne. Alles nur wegen Joe. Wäre Mum doch nie mit ihm zusammen gekommen, würde ich mein schönes Leben in England weiterführen und irgendwann in Ruhe sterben.

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Nun war ich alleine. Sie haben mich verlassen, um Urlaub zu machen...

Es klingelte an der Tür und ich stürmte sofort hinunter, um auf zu machen.

Emily stand da mit ihrem typischen Lächeln. Sie war partymäßig angezogen.

Oh shit. Ich habe vergessen, dass heute die Party stattfand.

"Wow. Ist das dein Outfit? Ein OnePiece?", fragte sie mich verwundert.

"Sorry, ich hätte vergessen, dass heute Party angesagt war..."

"Schon ok. Hast du ein Outfit oder soll ich dir was leihen?"

"Ähm, ich glaub ich hab was. Komm rein."

Wir gingen die Stufen nach oben, die zu meinem Zimmer führten und betraten es.

Emily's POV

Wow. Sie hatte ein großes Zimmer mit einem riesengroßen Fenster und ein riesiges Bett. Ihr Zimmer war perfekt. Man könnte nur davon träumen, um so was besitzen zu dürfen.

Aber ich kapiere immer noch nicht, wieso sie sich selbst so hasste. Sie war wunderschön und hatte alles was sie brauchte. War ihr Leben wirklich so schrecklich, um sich zu ritzen?

Sie verschwand in einem riesigen begehbaren Kleiderschrank. Ich wartete einige Minuten und sie kam mit einem tollen schwarzen Kleid heraus. Es war kurz und sah sehr nach einem guten Partyoutfit aus und mit ihren schwarzen Converse sah es einfach nur süß aus. Dazu hatte sie noch ein paar Armbänder und eine schwarze Statement kette angezogen. Es sah so gut an ihr aus.

"Ich muss noch mein Makeup und meine Haare machen", sie sah mich aufgeregt an und lächelte.

"Soll ich helfen?", Cat nickte und wir bewegten uns zu ihrem Schminktisch.

Er war groß, schwarz, voller Schminksachen und Hairstyleprodukten und, nicht zu übersehen, der große Spiegel mit den vielen kleinen Lichtern Drumherum.

"Ich weiß genau was du denkst. Ich benutze ihn nie richtig. Ich trage maximal Mascara, Eyeliner und Concealer. Ich hab ihn zu Weihnachten von Joe, Mum's Freund, bekommen...", sie hockte sich auf den kleinen Hocker und schaltete die Lichter an.

"Ich wünschte ich hätte so was. Du wirst ihn auf jedenfalls jetzt öfter benutzen, da ich dich jetzt zu mehreren Partys mitschleppen werde", wir kicherten beide.

Nach einer halben Stunde waren wir fertig. Sie sah perfekt aus. Ihr Makeup bestand aus Smokeyeyes, Eyeliner, Mascara und einem dunkelroten Lippenstift, der sie älter aussehen ließ. Ihre langen blonden Haare waren offen und geglättet und mit Haarspray fixiert.

"Du siehst toll aus", sagte ich zu ihr, als sie rot wurde.

"Danke...", ihre roten Wangen verschwanden langsam, doch ihr lächeln blieb.

-

Cat's POV

Wir waren an der Party angekommen. Wir sind mit Emily's Auto hergefahren und haben am Weg zur Party laut zu All Time Low, einer meiner Lieblingsbands, gesungen, um Stimmung aufzubauen.

Das Haus vor mir war voller betrunkener tanzender Jugendlichen gefüllt. Ein paar standen mit ihren roten Bechern vor dem Haus und unterhielten sich. Man konnte die bunten Lichter aus den Fenstern sehen und die laute Musik war nicht zu überhören.

Wir betraten das Haus, das schon halb zerstört war und machten uns auf den Weg, um Sydney, Charly, Luke und Calum zu finden.
Wir schlängelten uns durch die Menge tanzender Teenager und begaben uns auf den Weg in den großen Garten. Meine Augen scannten den Garten und ich fand Sydney und Luke unter einem Baum, wie sie sich unterhielten und zusammen lachten.

"Hey, wer bist du?", ein großer Junge, der ein wenig betrunken war, stand vor mir mit einer Flasche Wodka und lächelte mich an. Seine Augen waren grünbraun, er hatte wellige braune Haare und ein nettes Lächeln auf den Lippen.

"Hi Ash, das ist Cat. Meine neue Nachbarin. Ich hab dir von ihr schon erzählt...", sprang Emily für mich ein.

"Hi Cat, ich bin Ashton. Hast ja jetzt gerade gehört. Viel Spaß noch.", er lächelte und verschwand gleich wieder in der tanzenden Menge.

Emily verschwand auch gleich danach und ich konnte sie nicht mehr finden. Also beschloss ich zu dem kleinen See, der gleich neben dem Haus war, zu gehen, um mich dort ein wenig auszuruhen.

Ich setzte mich auf eine Bank, die einem eine wunderschöne Aussicht auf den kleinen See gab...

"Auch schon genug von der Party?", hörte ich, eine tiefe Stimme, hinter meinem Rücken.

Ich drehte mich um und sah einen Jungen da stehen. Er war groß, hatte schwarzrote Haare, die in allen Richtungen standen und trug ein Ironmaiden T-Shirt mit schwarzen Skinny-Jeans und schwarzen Vans.

"Kann ich mich zu dir setzen oder lässt du mich noch länger da stehen?", ich hatte völlig vergessen, dass ich ihn anstarrte und nickte.

Er setzte sich neben mich. Er musterte genau die Umgebung und danach traf sein Blick auf mich.

"Wieso starrst du mich so an? Gefällt dir was du siehst?", fragte er und hob seine Augenbrauen.

Ich wurde rot und drehte mich um, so dass er nichts bemerkte. Ich kühlte langsam wieder ab und hockte mich normal hin.

"Hey, ich bin Micheal", kam von ihm.

"Cat", ich lächelt und er erwiderte es.


(a/n)

Bild von Michael

Song: I Feel Like Dancing by All Time Low

take me away.  m.c. |germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt