Teil 9

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Natürlich war ich mehr als glücklich, dass Mia lebte. So glücklich, dass ich es nicht einmal in Worten ausdrücken konnte. Trotzdem konnte das natürlich nicht so weiter gehen. Wir schwammen alleine im offenen Meer herum ohne dass irgendeine Rettung in Sicht war. Ich sagte Mia sie solle sich erst einmal ausruhen, doch lange hatte sie dafür nicht Zeit, denn wenn wir nicht bald gerettet werden würden, würde das ganz übel ausgehen. Zwar hatten wir Glück, dass das Wasser in der Karibik ziemlich warm war, doch dass wir früher oder später sterben würden, das war irgendwie auch klar.

Und so wechselten wir immer zwischen den Zeiten, in denen wir auf gut Glück einfach losschwammen und in denen wir uns etwas ausruhten. Wir hatten Glück, dass wir diese magische Metallplatte gefunden hatte. Ich hatte schon früher keinen Plan von Physik und deswegen war ich davon ausgegangen, dass sie einfach sinken würde. Vielleicht war das aber auch extra so, weil das Flugzeug ja eigentlich ein Wasserflugzeug war. Ja naja, eigentlich. Ich hatte noch immer keinen Plan, wie es dazu kommen konnte, dass wir einfach untergegangen waren. Bei dem Gedanken musste ich an den Piloten denken. Natürlich war es keine Entschuldigung ihn nicht zu retten, dass er uns hat abstürzen lassen. Doch wie in aller Welt hätte ich zwei Menschen in diesem Zustand retten sollen, wenn ich es schon bei der einen nur gerade so geschafft hatte. Irgendwie tat mir der Pilot ja auch ein bisschen Leid, ich hatte Schuldgefühle, dass ich ihn hatte sterben lassen. Doch ich hätte ganz andere, unerträgliche Schuldgefühle gehabt, wenn ich es nicht geschafft hätte, Mia zu retten.

Und so schwammen wir immer weiter. Machten eine Pause auf unserer Metallluftmatratze und schwammen dann wieder weiter. So konnten wir sicherstellen, dass wir nicht sterben würden, weil wir zu wenig Kraft hatten, um uns über Wasser zu halten. Ich war noch nie so dankbar für ein kleines Stück Metall.

Während dieser Zeit hatte ich genug Zeit um nachzudenken. Ich versuchte zu realisieren, was hier gerade passierte, doch ich konnte nicht so richtig. Dass ich Mia erst heute Morgen mit auf dieses vermeintlich schöne Date mitgenommen hatte, kam mir schon wie eine Ewigkeit her vor. Im Nachhinein wäre ich doch lieber wie jeden Tag nur am Pool, doch wer hätte das schon ahnen können? Dass wir mit dem Flugzeug abstürzen würden. Dass wir fast ertrunken wären. Dass wir so kurz davor waren zu sterben. Dass ich Mia zurück ins Leben holen musste. Wer hätte das schon heute morgen ahnen können?

aloneOn viuen les histories. Descobreix ara