⊶78⊷

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Taehyung Pov

Mein Herz schlägt mir beinahe bis zum Hals als ich mich nach dem wilden herum tasten aufsetze. Immer noch im Halbschlaf lasse ich meinen Blick durch das ganze Zimmer wandern und sehe sogar mehrere Male auf den Fleck neben mir im Bett wo bis vor kurzem Jungkook noch lag, aber jetzt gibt es keine Spur mehr von ihm.

Eine schlimme Vermutung über seinen Aufenthaltsort beschleicht mich und bevor ich dieser überhaupt einen zweiten Gedanken widmen kann, habe ich die Decke bereits beiseite geschlagen, meine Hose vom Boden aufgehoben und sie mir über die Beine gezogen. Mein ganzer Körper fühlt sich Taub an, vielleicht noch von der Müdigkeit, weil es erst 5 Uhr in der früh ist, oder aber von den Aktivitäten der letzten Nacht. Was auch immer es ist, es ist vollkommen vergessen als ich zur Tür heraus in den Flur stolpere und den einzigen Ort ansteuere, an dem ich ihn vermuten würde.

Ich kenne Jungkook und er kennt mich gut genug um zu wissen, dass ich mir wie jetzt gerade schreckliche Sorgen mache wenn er verschwindet ohne etwas zu sagen. Er hätte mich geweckt oder mir wenigstens eine Notiz da gelassen, aber da war nichts dergleichen. Weder eine SMS, die Hinweise auf seinen Aufenthaltsort geben könnte, noch eine hinterlassene Nachricht auf der Mailbox. Wohin auch immer er verschwunden ist, es kann nicht Jungkook gewesen sein.

Zur Option stehen Jin, Yoongi, Jimin und Hoseok. Jimin würde ich wahrscheinlich in der Küche oder im Wohnzimmer finden, er ist niemand der Ärger machen würde oder der überhaupt einen speziellen Ort hat an den er kann. Wenn es Jin ist, der die Kontrolle über Jungkooks Verstand erlangt hat, dann kann ich mich wieder auf eine Suche quer durch alle Krankenhäuser der Stadt gefasst machen und Hoseok könnte überall sein. Alleine nach ihm zu suchen ist Hoffnungslos, aber zum Glück muss ich das erst gar nicht.

Mein Blick wandert sofort durch die gesamte Garage als ich dort ankomme und die Tür aufreiße. Meine Vermutung und meine größte Angst, dass es Yoongi sein könnte, bestätigt sich als ich ihn auf dem Boden sitzen sehe und eigentlich wäre ich sofort zu ihm gelaufen um ihn von dem abzuhalten was er tun möchte, was auch immer das sein soll, aber das muss ich gar nicht, denn er macht nichts.

Ich nutze die Chance um nach Luft zu schnappen, denn die ist nach meinem Marathon durch das riesige Haus deutlich knapp. Ich habe mit wirklich allem gerechnet, hatte sogar Angst das ich zu spät komme und er es dieses Mal durchgezogen hat, aber nichts von dem, was ich mir vorgestellt habe, ist eingetroffen.

Yoongi steht nicht mit dem Strick um seinen Hals auf einem Stuhl in der Mitte der Garage, er sitzt an das Tor gelehnt, die Knie an die Brust gezogen und die Arme darum geschlungen. Sein Blick war bis eben auf den Haken an der Decke gerichtet, an dem er bisher immer den Strick befestigt hat, aber jetzt sieht er mich an.

"So viel Furcht in einem Menschen." Sein Gesicht wirkt vollkommen Ausdruckslos während er spricht, aber zum ersten Mal seit ich ihn kenne, erkenne ich etwas anderes als Resignation, Verzweiflung und Angst in seinen Augen. Ich sehe Hoffnung. "Keine Sorge, ich tue mir nichts."

"Was machst du dann da?", frage ich sofort und nicke in seine Richtung. Ich sehe, dass er nichts gefährliches in der Hand hat, nichts womit er sich von der einen Sekunde auf die andere verletzen kann und eigentlich vertraue ich auch seinen Worten, aber ich mache mir dennoch Sorgen. Niemand würde sich einfach so in eine Garage setzen und den Haken anstarren, an dem man sich bereits so häufig versucht hat das Leben zu nehmen. Er denkt über etwas nach und ich glaube ich weiß bereits was es ist.

Er allerdings zuckt nur mit den Schultern und senkt den Blick. "Eine gute Frage, ich wünschte ich könnte sie dir beantworten."

Ich verschränke kurz die Arme vor der Brust, weil ich mich so nackt fühle. In all der Eile habe ich vollkommen vergessen mir obenherum etwas anzuziehen. Die Zeit hat nur für eine Hose gereicht, deswegen ist mir etwas kalt, aber ich ignoriere das und setze mich neben Yoongi auf den Boden. Kurz muss ich die Augen zusammen kneifen, weil das Tor, an das ich mich mit dem Rücken lehne, doch ziemlich kalt ist, aber es lässt sich ertragen.

Faces |Vkook|Where stories live. Discover now