Die Tapete war in verschiedenen Braun-Tönen gehalten, mit undefinierbaren Mustern und die dunklen Holzmöbel, sowie der dunkle Parkettboden sorgten für eine geheimnisvolle Atmosphäre.

Schon jetzt hatte ich eine Million Ideen für die Umgestaltung. Ich wollte mich unbedingt künstlerisch ausleben und dafür würde ich mich recht bald an Skizzen für das Zimmer setzen müssen.

"Danke Dad. Das ist einfach großartig!"

"Gerne doch."

Er lächelte mich ebenso glücklich an, wie ich ihn.

"Wann kann ich mit der Umgestaltung anfangen?"

"Das ist dir überlassen. Jedoch solltest du frühestens morgen beginnen, weil wir noch einige Dinge zu besprechen haben."

Was für Dinge?

"Um die Frage zu beantworten, die in deinem Kopf schwirrt: Du benötigst einen Zeitplan für Veranstaltungen und diverse Tätigkeiten, die während deines Aufenthalts anfallen."

Verwirrt nickte ich in Zeitlupe. Ich hatte einfach mal null Plan, was mit diversen Tätigkeiten gemeint war.

Früher oder später würde ich es sowieso mitbekommen.

Zusammen mit Dad verließ ich mein zukünftiges Zimmer.
Er führte mich zu einer anderen Tür und öffnete diese.

Darin befanden sich riesige Holzregale und ein dunkler Mahagonischreibtisch mit einem protzigen Sessel im Zentrum des Raumes.

"Das ist mein Büro. Hier halte ich mich häufig auf, also wenn du mich einmal suchen solltest, besteht eine große Chance, dass ich mich in meinem Büro befinde."

Mit einer Geste wies er mich an einzutreten und mich auf einen der Stühle, am anderen Ende des Tisches zu setzen.

"Bekomme ich vielleicht noch einen Plan des Palastes? Ich denke, er würde mir das Leben retten."

Lautes Lachen kam von meinem Vater, während ich ihn schüchtern anlächelte. 

"Klar kannst du einen haben. Anfangs ist es wirklich nicht leicht, sich zurechtzufinden."

"Wie hast du das geschafft?"

"Jahrelange Übung.
Ich weiß noch, wie meine Eltern mir eine Geschichte erzählten, die sich abspielte, als ich begonnen habe zu laufen.
Einmal wollte ich den Palast erkunden, hab jedoch nicht zurückgefunden. Meine Eltern haben die Garde stundenlang herumgeschickt, um mich zu finden. Aber, mich auch noch vor ihnen zu verstecken war nicht gerade effektiv für mein Finden."

Bei der kleinen Geschichte schmunzelte ich.
Ich fand es schön, etwas von der Vergangenheit meines Vaters zu hören.
Das bewirkte etwas Vertrautes bei mir.

"Leben meine Großeltern noch?"

"Ja, glücklicherweise sogar beide. Es ist geplant, sie dir vorzustellen. Wir sind ja eine Familie."

Familie.

Das war wirklich ein schöner Begriff, der sich für mich nun endlich so anfühlte, wie ich es mir schon lange gewünscht hatte.

Ich lag in meinem Bett und schaute meine Serie weiter. Ich hatte einiges nachzuholen, da ich vorher eingeschlafen war und dementsprechend nichts mitgekriegte.

Ich war, nachdem Dad mir einen Plan des Palastes mit Markierungen der wichtigsten Räume gegeben hatte, noch circa eine Stunde bei ihm gewesen.

The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓Where stories live. Discover now