Aufbruch, Gefahr und Streit

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Am nächsten Tag verließen die Soldaten, James, Mason und Alice zusammen mit Marlow das Dorf der Eingeborenen und fuhren mit dem Boot in Richtung Norden. Zunächst herrschte Stille, doch plötzlich meldete sich jemand auf dem Funkgerät eines Soldaten und kurz darauf wurde ein Leuchtsignal einige Kilometer vor uns in die Luft geschlossen. Erfreute Rufe kamen von Seiten der Soldaten und auch Alice konnte sich ein leichtes, erleichtertes Lächeln nicht verkneifen. Wenig später, nachdem alle das Boot am Flussufer verankert und verlassen hatten, trafen sich die zwei Gruppen. Alice hielt sich im Hintergrund, während sich die Soldaten freudig begrüßten. James stellte dann Marlow vor und erklärte, Boot hatten, mit welchem wir auf dem Weg nach Norden waren. Packard meinte allerdings, er und seine Gruppe wollten nach Westen, da sich dort noch ein Soldat befand. "In ein bisschen mehr wie 24 Stunden kommt das Betankungsteam ans Nordende der Insel. Das schaffen wir niemals rechtzeitig, wenn wir jetzt nach Westen gehen", warf Alice schließlich in die Diskussion mit ein. "Wenn wir noch länger hier stehen und nichts tun, schaffen wir gar nichts", entgegnete Packard. Kurz herrschte Stille. "Na gut, wir machen es", sagte James schließlich, weshalb Alice ihn entgeistert ansah. "Sollten wir in acht Stunden allerdings keinen Erfolg gehabt haben, kehren wir um!", fügte James noch hinzu. "Dann los!", sagte Packard und maschierte voraus. Die Soldaten folgten ihm. "Vergiss nicht, mir zu sagen, dass das eine blöde Idee war", sagte James zu Alice. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, wirklich etwas zu sagen, ließ es aber dann doch bleiben. Stattdessen verpasste sie ihm eine ordentliche Nackenschelle, als sie an ihm vorbei lief. "Was zum...!?", stieß er hervor. "Ich bin eine Frau der Tat", rief Alice über ihre Schulter, "Worte sind nicht so mein Ding. Und jetzt beweg deinen Kadaver!"
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Nach einigen Stunfen Fußmarsch erreichte die Gruppe einen Talkessel. Darin lagen zwei riesige Skelette und weitere Knochenteile und grünlich gelbe Gase stiegen auf. "Das ist alles was von Kongs Eltern noch übrig ist", erklärte Marlow beinahe schon traurig. "Wir müssen da durch. Außenrum würde uns zu viel Zeit kosten", ordnete Packard an. "Das würde ich nicht riskieren", entgegnete Marlow, doch Packard und einige der Soldaten waren schon auf dem Weg in das Grab. "Merken Sie sich eins: Packard hört auf niemanden außer sich selbst und höhergestellte Kommandanten der US-Army", sagte Alice zu Marlow, bevor ich dem Rest der Gruppe folgte. Je näher die Gruppe sich dem riesigen Grab näherten, desto stärker wurde der Gestank nach Tod und Verwesung. Kurz darauf gab es neben ihnen eine Stichflamme, da einer der Soldaten eine Zigarette weggeworfen hatte. "Habt ihr eigentlich noch irgendwas im Hirn!?", fuhr Alice die Soldaten an, da sie nicht genau wusste, wer die Zigarette weggeworfen hatte, "Hier steigen teilweise hoch entzündliche Gase auf!" Eine Antwort bekam sie allerdings nicht, denn plötzlich war ein eigenartiges Geräusch zu hören. "Das hört sich an wie.... diese Echse die mich angegriffen hat, bevor Kong mich ins Dorf gebracht hat", stellte Alice fest. "Und genau das ist es auch. Ein Schädelbrecher!", sagte Marlow. "Los! Versteckt euch!", zischte Packard. Alle verteilten sich in kleine Gruppen und versteckten sich zwischen den Knochen oder Felsen, soweit man unterscheiden konnte, was was war. Alice versteckte sich hinter einem flachen, aus der Erde herausragenden Knochen und verhielt sich so still wie möglich, doch als sie kurz nach links blickte, stöhnte sie genervt auf. "War ja klar", murmelte sie, da James sich offensichtlich das gleiche Versteck ausgesucht hatte. Ob beabsichtigt oder nicht, konnte sie nicht sagen. "Kein Grund sich aufzuregen, ich wusste nicht, dass du hier bist", entgegnete James mit gesenkter Stimme. "Das sagen sie alle und am Ende wussten sie es doch", zischte Alice zurück. Es war gespenstisch still geworden, weshalb Alice einen vorsichtigen Blick aus ihrem Versteck wagte. Sie sah nichts außer den unzähligen Knochen. "Ich glaube, diese Echse ist doch nicht zu uns gekommen", meinte sie und wollte aufstehen, doch James zog sie zurück, die Hand auf ihren Mund gepresst. "Du bist wohl aus der Übung", flüsterte er in ihr Ohr. Alice wollte sich aus seinem festen Griff winden, doch er hielt sie fest an sich gedrückt, eine Hand immer noch auf ihrem Mund. "Pssst!", zischte er, "Die Echse ist noch da!" Und kaum hatte er das gesagt, hörte Alice die schweren Schritte der Echse und das leise Zwischeln, welches diese Wesen anscheinend ständig von sich gaben. Je näher die Schritte der Echse kamen, desto schneller schlug Alice Herz. Wenn dieses Monstrum sie jetzt entdeckte, waren sie geliefert. Doch plötzlich stoppten die Schritte der Echse und es hörte sich an, als würde sie würgen. Diese Vermutung bestätigte sich, als kurz darauf der Schädel eines Menschen neben Alice und James zu Boden fiel, zusammen mit einer silbernen Kette. Die Schritte der Echse entfernten sich wieder und schließlich ließ James Alice wieder los. "Wolltest du mich umbringen!? Ich wäre fast erstickt!", zischte sie. "Ich wollte dich nicht umbringen, ich hab dir dein Leben gerettet!", entgegnete James, "Ein Dankeschön wäre vielleicht mal angebracht, zumal das nicht das erste Mal war, dass ich dein Leben gerettet habe!" "Wenn das eine Anspielung auf Don Cao sein soll, kannst du das vergessen!", fuhr Alice ihn an und stand auf, als Packard nachfragte, ob alle wohlauf seien. James seufzte und erhob sich ebenfalls.
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Zum Glück hatte die Mehrheit den Angriff der Echsen im Grab von Kongs Eltern überlebt. Nachdem sich alle beruhigt hatten, wollte Packard weiter gehen. "Die acht Stunden sind bald um", sagte James, "Und außerdem ist der Mann den wir suchen tot." Er hielt die silberne Kette hoch, die eine der Echsen mit einem Menschenschädel ausgewürgt hatte. Auf einem silbernen Plättchen an der Kette stand der Name des Soldaten, den die Truppe suchte. Kurz herrschte Stille. "Wir gehen trotzdem weiter, denn der Helikopter mit den Waffen ist auch hier irgendwo", meinte Packard schließlich. Daraufhin entbrannte ein Streit zwischen Packard und James. "Diesen Krieg werden wir nicht verlieren", meinte Packard nach einer Weile. "Das hier ist doch kein Krieg!", entgegnete James aufgebracht. "Dennoch müssen wir dieses Biest töten, um zu überleben!", gab Packard zurück. "Wenn Sie Kong töten, dann sterben wir erst recht. Denn dann kommt Der Große!", warf Marlow dazwischen. "Dummes Gerede!", meinte Packard nur. "Kong ist der einzige, der diese Schädelbrecher in Schach halten und Den Großen bekämpfen kann!", versuchte Marlow es noch einmal, doch als Packard eine Pistole auf ihn richtete, verstummte er sofort. James richtete daraufhin sein Gewehr auf Packard, doch damit hatte er die Soldaten dazu gebracht, ihre Waffen auf ihn zu richten. Mason wollte sich zwischen die 'Fronten' stellen, doch James hielt sie zurück, allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass  Alice dasselbe vorhatte und so stand nun Alice zwischen den 'Fronten', von allen Seiten mit Waffen bedroht. "Wenn ihr euch erschießt bringt das nichts, denn dann sind wir auf jeden Fall tot", sagte sie ruhig. "Ich gebe hier die Befehle! Und jetzt gehen Sie aus dem Weg!", entgegnete Packard. "Wenn Sie mich erschießen, haben sie einen Tracker weniger und den zweiten verloren", meinte Alice, "Wodurch sie im Grunde gar keinen Tracker mehr haben." "Warum sollten wir Mr Conrad verlieren, wenn wir Sie erschießen", fragte einer der Soldaten. "Wir Tracker halten immer zusammen, das ist alles", antwortete Alice und ging ein paar Schritte zurück. Dann drückte sie James Hände mit dem Gewehr langsam nach unten und erstaunlicherweise ließ er es sogar zu. "Meine Gruppe hat es auch ohne Tracker geschafft, zu überleben", meinte Packard schließlich. "Lassen Sie uns wenigstens diese Zivilisten zurück zum Fluss bringen", meinte James und deutete auf die Biologin und den Geologen, die uns noch immer begleiteten. "Wir warten am Boot auf Sie und ihre Truppe", fügte James noch hinzu. "Gut, tun Sie das", sagte Packard schließlich, "Folgt mir Soldaten!" Mit diesen Worten maschierten Packard und die Soldaten weiter Richtung Westen. Alice, James, Mason, Marlow und die beiden Wissenschaftler schlugen den Weg zurück ein. Alice sprach die ganze Zeit über kein Wort, denn sie wurde von ihrem schlechten Gewissen geplagt. Kong hatte ihr das Leben gerettet, doch sie ließ ihn einfach im Stich. Er mochte zwar ein riesiges Tier sein, aber dennoch fühlte Alice sich schlecht deswegen. Sie hatten den Fluss fast erreicht, man hörte schon das leise Rauschen des Wassers, als Alice plötzlich stehen blieb. "Alice?", fragte Mason verwirrt. "Ich muss ihm helfen!", sagte Alice entschlossen. "Kong?", fragte James. "Ja. Er hat mein Leben gerettet, als ich nach dem Sturz alleine war und von einem dieser Schädelbrecher angegriffen wurde", erklärte Alice, "Ich habe die ganze Zeit schon ein schlechtes Gewissen, weil ich Packard nicht aufhalten konnte." Kurz herrschte Stille. "Mir hat er auch geholfen, als ich ein Tier, welches unter einem unserer Helikopter eingeklemmt war, befreien wollte", sagte Mason und stellte sich neben mich. James schien noch zu zögern, stellte sich aber schließlich doch zu Mason und Alice. "Gehen Sie zurück zum Boot und warten sie dort auf uns. Sollten wir bis Sonnenaufgang nicht zurück sein, fahren Sie ohne uns weiter", sagte er zu Marlow und den Wissenschaftlern. Alice rannte daraufhin los. Eigentlich wusste sie gar nicht wirklich, wohin sie laufen mussten, doch kurz darauf zerriss Kongs Brüllen die Stille der Nacht. "Hier entlang!", rief sie über ihre Schulter zu James und Mason. Das Brüllen wurde immer lauter und nach einer Weile sahen sie den orangenen Schein von Feuer. Sie erreichten das Ende des Waldes und sahen Kong reglos auf dem Boden liegen. Packard gab den Befehl, Bomben an dem Tier anzubringen. "NEIN!!!", schrie Alice außer Atem, rannte zu Kong und stellte sich schützend vor ihn. James und Mason folgten ihr, allerdings richteten die Soldaten ihre Waffen auf die drei. "Hört auf mit dem Wahnsinn!", sagte Alice aufgebracht, "Kong ist nicht gefährlich. Er hat mir das Leben gerettet!" Wieder entstand ein Streit, welcher jedoch von einem riesigen Schädelbrecher unterbrochen wurde, der mit lautem Brüllen aus dem nahen See auftauchte. "Der Große!", sagte Marlow, als der Schädelbrecher die Truppe entdeckte und auf sie zu rannte. Sofort rannten alle weg, nur Packard blieb stehen und wurde von der Echse niedergetrampelt. "Zum Boot! Zum Boot!", rief James, der mit. Alice das Ende der Gruppe bildete.

Adventure 🔶️Kong: Skull Island Fanfiction🔶️Where stories live. Discover now