Hass und Angst

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Die Besprechung verlief relativ schnell, allerdings war Alice nicht entgangen, dass eine gewisse Person sie öfters beobachtet hatte. Die Person, wieso sie dieser Mission erst zugestimmt hatte. Zudem musste sie den Soldaten, welche, bis auf Lieutenant Packard, alle ungefähr in ihrem Alter waren, erst einmal klar machen, dass sie nicht zu ihrem Vergnügen hier war. "Wir werden hier im Süden der Insel ein Basislager errichten unter der Leitung von James Conrad und Alice Sharpe", hatte Lieutenant Packard erklärt, "In einer Woche* wird dann ein Betankungsteam ans Nordende der Insel kommen. Dies wäre auch die einzige Möglichkeit, diese Mission abzubrechen." Mindestens eine Woche musste sie sich also mit diesen Soldaten und dem Mann, den sie am meisten hasste, herumschlagen. "Ich werd es überleben", sagte sie leise zu sich selbst und machte sich auf dem Weg in ihr Zimmer, um das Cocktailkleid und die Highheels endlich gegen praktische, passende Kleidung zu tauschen. Als sie den Gang zu ihrem Zimmer entlang lief, sah sie ihn schon von weitem neben ihrer Tür an der Wand lehnen. Als er ihre Schritte hörte, hob er den Blick und sah sie schweigend an, bis sie vor ihm stand. "Captain James Conrad...", sagte Alice und lehnte sich auf der anderen Seite der Tür gegen die Wand, "Dass wir uns noch einmal begegnen hätte ich nicht gedacht." "Das wir noch einmal zusammenarbeiten müssen hätte ich auch nicht gedacht", fügte James mit einem leichten Lächeln auf den Lippen hinzu und musterte Alice. "Sie sehen nicht so aus, als ob Sie noch eine Trackerin wären", meinte er dann. "Zeiten ändern sich und Menschen auch", sagte Alice nur und musterte ihn. Er hatte sich nicht sehr stark verändert, seine Gesichtszüge waren lediglich noch etwas kantiger und männlicher geworden und er hatte durchaus etwas Muskelmasse zugelegt, doch sonst sah er noch immer so aus wie damals bei der einen, verhängnisvollen Mission. "Auf Sie scheint das allerdings nicht zuzutreffen", meinte Alice, "Sie haben immer noch dasselbe dämliche Gesicht mit diesem abscheulichen Grinsen." James' Lächeln verschwand augenblicklich. Er stieß sich leicht von der Wand ab und stand nun komplett gerade vor ihr. "Ich bin eigentlich hier um mit Ihnen zu reden....über alles was damals passiert ist...", sagte er dann und sah sie bittend an. "Wir haben bereits alles dazu besprochen", entgegnete Alice, plötzlich gereizt, "Es gibt also nichts zu reden, Conrad!" Mit diesen Worten öffnete sie ihre Tür und wollte in ihrem Zimmer verschwinden. James hielt sie jedoch zurück, indem er sie am Arm festhielt. "Es gibt einige Dinge die Sie noch nicht wissen", versuchte er Alice zu überzeugen, "Dinge, die ich Ihnen verschwiegen habe..." "Zum letzten Mal!", zischte Alice wütend und riss sich von ihm los, "Es gibt nichts, absolut nichts, worüber wir noch reden müssten! Und jetzt verschwinden Sie endlich!!!" Sie schlug wütend die Tür zu. James wich gerade noch rechtzeitig zurück, sonst hätte er die Tür direkt ins Gesicht bekommen. Er seufzte leise, schüttelte den Kopf und ging.
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Alle Hubschrauber hatten es unbeschadet durch den Sturm geschafft. Nun bot sich uns ein atemberaubender Blick über die Insel. "Wow...", war alles was Alice hervorbrachte, während sie mit großen Augen die Aussicht über die Insel genoss. Neben ihr schoss Mason Weaver, die Anti-Kriegsfotografin wie sie sich Alice gestern vorgestellt hatte, ein paar Fotos. "Das sieht fast so aus wie...Con Dao (Insel im Südosten Vietnams)", hörte sie James' Stimme, der leider links von mir saß. Sie wandte sich ruckartig ihm zu. Auf Con Dao war ihre letzte Mission gewesen, bei welcher sie mit James und einer siebenköpfigen Gruppe amerikanischer Soldaten unterwegs gewesen war. Nur James und sie hatten überlebt und noch immer gab sie ihm die Schuld dafür. Ihre Augen blitzen ihn wütend und vorwurfsvoll an. James sah ebenfalls zu ihr. "Sollte es so ausgehen wie damals, hoffe ich, dass Sie zuerst verrecken!", zischte sie. James wollte etwas dazu sagen, doch da meldete sich Mason zu Wort: "Was zur Hölle ist das!?" Sofort sahen sowohl Alice, wie auch James, wieder nach draußen, wo sich gerade eine riesige Gestalt vor der untergehenden Sonne aufbäumte. "Das....ist ein Affe!?", stellte Alice halb fragend fest, während die Helikopter den hochhausgroßen Affen einkreisten. Keine Sekunde später wurde das Feuer auf das Tier eröffnet, soweit man dieses Monster überhaupt noch Tier nennen konnte. Allerdings machte das den Affen nur noch aggressiver und im nächsten Moment schleuderte er zwei Helikopter davon. "Heilige Scheiße....", war alles was Alice hervorbrachte, während sie sich krampfhaft versuchte, irgendwo festzuhalten. Der Helikopter flog ruckartig zur Seite, weshalb Alice' Kopf ziemlich unsanft gegen eine Kante der Rückwand geschleudert wurde. Ein Schmerz durchzuckte ihren Kopf bis in ihren Rücken, weshalb sie laut zischte, und ihr wurde schwindelig. "Alice?", hörte sie Masons Stimme besorgt. "Mir geht's gut", log sie und versuchte das Schwindelgefühl loszuwerden, weshalb sie nicht mehr viel vom restlichen 'Kampf' mitbekam. Erst als der riesige Affe den Helikopter packte und hin und her schleuderte, realisierte sie wieder was vor sich ging. Doch da verlor sie auch schon den Halt und wurde durch die Wucht, mit welcher der Affe den Helikopter schüttelte, auf den Abgrund zugeworfen. Gerade noch rechtzeitig schaffte es James, sie festzuhalten. Nun baumelte sie über dem tiefen Abgrund zur Erde hinunter und als Halt blieben ihr nur James' Hände. James umklammerte krampfhaft ihre Hand. Um nicht selbst aus den Helikopter zu fallen, hatte er seinen Fuß unter die provisorischen Sitze geklemmt. Der Monster-Affe schüttelte den Helikopter weiterhin hin und her, weshalb Alice Hand langsam aus James' Händen rutschte, obwohl dieser sie mit aller Kraft versuchte, festzuhalten. Alice selbst war panisch, denn sie wusste: Einen Sturz aus einer solchen Höhe würde sie niemals unverletzt überstehen. Wenn sie es überhaupt überstehen würde. Gerade als sie das zuende gedacht hatte, rutschte ihre Hand komplett aus James' und sie begann zu fallen. Sie schrie auf, während sie den immer kleiner werdenden Helikopter anstarrte. Sie hörte nichts, außer dem pfeifenden Wind in ihren Ohren, nicht einmal James' verzweifelten Ruf, als sie zu fallen begann, nahm sie wahr. Das sollte also ihr Ende sein: Von einem hochhausgroßen Monster-Affen aus dem Helikopter geschleudert. Wahrscheinlich würde man noch nicht einmal ihre Leiche finden, denn soweit sie es mitbekommen hatte, waren die Helikopter in alle Himmelsrichtungen geschleudert worden. Der Boden rückte immer näher und sie schloss die Augen, um sich mental auf unerträgliche Schmerzen vorzubereiten, doch zu ihrer Überraschung sollte es etwas anders kommen...

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