Treffen in Shanghai

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"Sieh an, sieh an. Was sucht Lieutenant Preston Packard in einem Nachtclub in Shanghai?", fragte Alice, als sie den dunkelhäutigen Lieutenant erkannte. "Dasselbe könnte ich Sie fragen, Miss Sharpe", entgegnete Packard. "Ich bin für einige Zeit hier in Shanghai", antwortete Alice eher etwas ausweichend, woraufhin Packard nickte. "Setzen wir uns", meinte Packard und setzte sich auf einen Barhocker. "Wollen Sie nicht auch einen Drink, Lieutenant?", fragte Alice, während sie sich auf den zweiten Barhocker setzte. "Nein danke. Ich bin im Dienst", entgegnete Lieutenant Packard, der neben ihr an der Bar Platz genommen hatte. "Ich dachte Sie wären zusammen mit einigen anderen aus Vietnam sozusagen entlassen worden", entgegnete Alice und nippte an ihrem Cocktail. "Wir werden für eine ganz spezielle Mission gebraucht", erklärte Packard, "Eine Mission bei der wir Sie auch gut gebrauchen könnten, Miss Sharpe." "Sie wissen, dass ich schon lange nicht mehr auf Missionen gehe, seit dieser Idiot von Captain und ich die einzigen Überlebenden meiner letzten Expedition waren, Packard", entgegnete Alice. Packard schwieg eine Weile. Dann holte er ein Bündel Geld hervor. "Das doppelte wenn sie mitkommen", sagte er. Alice betrachtete schweigend das Geld und lauschte Packards Worten. "Und das dreifache wenn Sie unsere Truppe sicher führen", fügte Packard noch hinzu. Alice wandte ihren Blick zu ihm. "Bestechen Sie mich etwa gerade?", fragte sie dann ein wenig amüsiert. "Ich nenne Ihnen den Lohn den Sie für Ihre Arbeit erhalten werden. Ist das etwa verboten?", entgegnete Packard trocken. Alice zog eine Augenbraue hoch und trank den Rest ihres Cocktails in einem Zug aus. "Mir geht es nicht ums Geld, Lieutenant", sagte sie dann, "Ich bin schließlich keine Söldnerin deren Dienste man sich erkauft." "Waren Sie das nicht einmal?", warf Packard dazwischen, doch im nächsten Moment wurde ihm schon ein Messer an die Kehle gehalten. "Ich war niemals eine Söldnerin! Bis zu dieser einen Mission war ich eine Trackerin und habe Ihre Männer in Vietnam ausgebildet!", zischte Alice bedrohlich und drückte das Messer noch ein klein wenig fester an Packards Kehle. "Und danach?", fragte Packard noch immer erstaunlich ruhig, "Ich hörte Sie wären in einige...schmutzige Geschäfte verwickelt gewesen, die Ihnen nicht nur Geld als Bezahlung abverlangten..." "Noch ein Wort und Ihre Mission braucht einen neuen Leiter!", sagte Alice und kniff Ihre Augen bedrohlich zusammen. Packard schwieg, woraufhin Alice das Messer von seinem Hals nahm und wieder wegsteckte. Einen kurzen Augenblick schwiegen beide. "Ich fürchte Sie müssen sich leider jemand anderes suchen, Lieutenant", meinte Alice dann, "Meine Zeit als Trackerin ist vorbei." Während sie sprach lrgte sie etwas Geld neben ihr geleertes Cocktailglas und erhob sich. "Viel Erfolg", sagte sie und wandte sich zum Gehen. Gerade als sie den Club verlassen wollte, wurde sie jedoch von Packard aufgehalten. "Was wollen Sie noch?", fragte sie und drehte sich zu ihm. "Er ist auch dabei", sagte Packard. Einen kurzen Moment starrte Alice ihn entgeistert an. "Er ist kein Söldner", meinte sie dann. "Offenbar schon", entgegnete Packard, "Also was sagen Sie jetzt?" "Wann legen Sie ab?", fragte Alice nach einem kurzen Moment des Überlegens zurück. Auf ihren Lippen lag ein leichtes Lächeln und ihre Augen funkelten voller Eifer. "Übermorgen bei Sonnenaufgang", antwortete Packard, "Ich wusste Sie würden mitmachen..." "Es wird meine letzte Mission, damit das klar ist. Und ich werde ihm beweisen, dass er mich niemals unterkriegen wird!", sagte Alice voller Entschlossenheit, "Ach ja und die Bezahlung für meine Arbeit nehme ich gerne an..." Mit diesen Worten verließ sie den Nachtclub, während Packard ihr kopfschüttelnd, allerdings mit einem leichten Lächeln auf den Lippen hinterher sah.
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Alice lief mit schnellen Schritten auf das riesige Schiff zu, was mit ihren hochhackigen Schuhen nicht wirklich einfach war. Glücklicherweise hatte sie ihr Gepäck schon gestern auf das Schiff bringen lassen, sonst wäre sie jetzt noch weitaus mehr gestresst. "Ich dachte schon Sie haben sich verirrt", sagte Lieutenant Packard, der als Einziger noch nicht auf dem Schiff war. "Mein Termin hat länger gedauert als ich geplant hatte", meinte Alice nur entschuldigend, während sie das Schiff betrat. Packard führte sie durch die Gänge im Bauch des Schiffes. Nur selten begegnete ihnen jemand und wenn, wurden Alice merkwürdige Blicke zugeworfen, denn schließlich trug niemand auf einem Militärschiff ein Cocktailkleid und Highheels. "Hier ist Ihr Zimmer", sagte Packard und blieb vor einer Tür stehen. "Wo ist seins?", fragte Alice. "Am Ende des Ganges", antwortete Packard und deutete nach hinten in den Gang. Alice nickte. "In einer halben Stunde treffen wir uns zu einer Besprechung. Der Raum befindet sich zwei Stockwerke über uns", sagte Packard und wandte sich zum Gehen. "Ach ja...er weiß noch gar nicht dass Sie mit dabei sind. Bitte lassen Sie ihn möglichst am Leben", fügte er noch hinzu. "Das kommt ganz auf ihn an", meinte Alice und verschwand in ihrem Zimmer.

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Was glaubt ihr, wer könnte 'er' sein? Schreibt's in die Kommis!
Das erste Kapitel ist ein bisschen kurz geworden. Hoffentlich gefällt es euch trotzdem.
Lg Anna Moony

Adventure 🔶️Kong: Skull Island Fanfiction🔶️Where stories live. Discover now