"Ich hätte gerne den Schlüssel für mein Zimmer. 317.", sage ich und er mustert mich einmal. Eigentlich sieht er wirklich gut aus. Mein Alter, groß, blond und braune Augen.

"Wie ist ihr Name, das muss ich fragen Miss?", sagt er und lächelt freundlich.

"McCabe, Joanna McCabe, Sir." Ich sehe wie er schmunzelt und seine Augen belustigt funkeln. Ich erwiedere sein warmes Lächeln  und er sieht scheinbar etwas auf seinem Monitor, das ihm nicht wirklich gefällt. 

"Ihr Zimmerpartner hat bereits einen Schlüssel, der eine sollte hier hinterlegt werden. Sind Sie sich sicher das sie den hinterlegten Schlüssel haben möchten?", fragt er und sieht mich dabei ernst an.

"Mein Stiefbruder wollte mir den Schlüssel nicht geben, deswegen brauche ich jetzt unbedingt den. Er ist einfach zu unfähig zu allem, was scheinbar nicht jeder Mann ist." Dabei lächel ich ihn schief an und er versteht es.

"Danke Miss." Sein süßes, freches Lächeln ziert wieder seien Lippen und er überreicht mir den zweiten Schlüssel.

"Dankeschön. Will." Auf seinem Namensschild steht das er will heißt und sein Lächeln wird immer breiter. Als ich mich zu den Fahrstühlen bewege, drehe ich mich noch einmal um, um ihm ein freundliches Lächeln zu zuwerfen und begegne seinem Blick, der starr auf mich gerichtet ist.

Die Türen vom Aufzug öffnen sich und ich gehe rein. Kyle springt mit rein, aber macht nicht den anschein als würden wir uns kennen. Das jedoch ändert sich in dem Moment, als die Türen des Aufzugs sich geschlossen haben und wir in das Stockwerk fahren, in dem das Zimmer liegt.

"Warum musstest du denn so mit dem flirten? Sowas besonderes ist er nun auch nicht.", sagte Kyl und sieht mich dabei fragend an.

"Weiß nicht, hab es einfach getan. Ist Jake beim Essen?", frage ich stattdessen und zucke zu meiner Antwort nur einmal mit den Schultern.

Kyle fährt sich mit einem lauten Seufzer durch die Haare und antwortet dann; "Ja, ich hab das Färbemittel in meiner Tasche. Achso, morgen findet hier so ein Tanzabend statt zu dem deine Mutter und mein Vater mit euch wollen. Und reinzufällig werde ich auch da sein, wollen wir uns dann unser Werk zusammen mit den anderen Jungs angucken. Denn ich wette mit dir, das Jake dort morgen mit pinken Haaren auftauchen wird." Jake mit pinken Haaren im Anzug auf einer Galaveranstaltung.

"Kann man sich so etwas entgehen lassen?", fragt ich ihn keck und er sieht mich ebenso frech an, wie ich ihn. Die Vorstellung Jake mit pinken Haaren ist der Hammer.

"Nein. Dann komm. Sie waren eben bei dem Hauptgang, wir müssen uns beeilen." Damit zieht er mich am Handgelenk aus dem Fahrstuhl und wir laufen zur Zimmertür. Ich schließe sie auf und wir huschen rein. Das Zimmer ist total unordentlich, als hätte hier drinn ein Tornade geweht. Überall liegen Kleidungsstücke herum und sogar das Bett ist vollkommen zerwühlt. Das Bettlaken hängt an einer Seite des Bettes herunter. Es sieht einfach nur schrecklich aus. 

"Was ist hier denn passiert?!", fragt Kyle, den die Unordnung ebenfalls verwundert hat. Genau das hab ich auch gerade gedacht. Was ist hier denn passiert? Fragen wir doch einfach den lieben Gott und warten hier so lange bis er uns antwortet. Wohl kaum eine gute Idee, wenn man Jake nicht wirklich begegnen will.

"Ich hab keine Ahnung, aber eines weiß ich genau. Und zwar so schnell wie möglich hier raus. Schütte du mal schnell Jakes Haarkur aus und in der Zeit packe ich schnell ein paar Sachen in meine Tasche, die ich dann mit nehme." Er nickt und verschwindet dann im Badezimmer. Ich nehme mir eine meiner großen Handtaschen und stopfe ein paar Sachen rein. Unterwäsche, Hosen, Tops, Kleider und Jacken. Mehr brauche ich nicht, denke ich mal. Ich gehe zum Badezimmer rüber und sehe Kyle, der gerade die Tube mit dem Färbemittel kräftig durchschüttelt.

"Wenn du fertig bist, dann füllen wir das ganze Zeug um." Er schüttel es noch einmal kräftig udn öffnet dann den Deckel der Tube. 

Ich nehme die leer Tube Haarkur und er füllt das Färbemittel rein. Wollen wir hoffen das es funktioniert. Wir zucken zusammen, als das Handy von Kyle plötzlich klingelt. Ich werfe ihm einen Blick zu und wir schauen uns gegenseitig eine Moment an. Er zieht das Handy aus der Hosentasche, schaut auf den Display und nimmt dann an: "Lenk ihn ab. Wir brauchen noch zwei Minuten, um hier rauszukommen und uns zu verstecken, sodass er uns nicht sieht."

Dann schweigt er und im nächsten Moment sieht er mich gehetzt an. Er packt es weg und sagt an mich gewandt; "Er ist auf den Weg hierher. Wir müssen hier raus. Bist du fertig?"

"Ja, ich hab alles. Lass uns verschwinden."

Jake POV

Gott, wo verdammt nochmal steckt dieses Mädchen? Wenn ich sie finde, dann drehe ich ihr den Hals um. Ich ging wütend aus dem Speisesaal, weil ich einfach keine Bock hab mir länger an zuhören, welche Freunde Joanna hier wohl hat. Joanna hier. Joanna da. Ist die denn überall?! Mein Blick fiehl auf einen Jungen, der über den Rand der Zeitung die er angeblich lass immer in die Richtung des Speisesaals sah. Ich blieb stehen und musterte ihn. Irgendwas sagt mir das der hier nicht ist um zu Essen oder gar in diesem Hotel wohnt. Am besten ich frage einmal den Typen an der Rezeption, ob er den Kerl kennt oder vielleicht auch Joanna gesehen hat. 

Warum denke ich überhaupt darüber nach wo dieses Mädchen zum Teufel noch einmal steckt. Eigentlich kann mir das doch genauso egal sein. Wie als ob ich Putenbrust esse oder doch lieber ein schönes, saftiges Steak. Eigentich vollkommen Wurst, denn erstens ist beides Fleisch und zweitens ich kann beides Essen. Wo ist da der unterschied, naja vielleicht dadrinn das das eine Pute und das andere Schwein ist. Aber das ist doch vollkommen egal. Es ist und bleibt beides Fleisch. Ich gehe auf den Typen an der Rezeption zu und frage ihn: "Joanna McCabe. Habe Sie sie in den letzten Stunden einmal gesehen?"

Er mustert mich einmal von Kopf bis Fuß und überlegt dann. Er weiß was, das sehe ich allein an seinem Gesichtsausdruck. Er denkt darüber nach ob er es mir sagen soll oder nicht.

"Hallo. Ich rede mit ihnen?" Ich schnippse ihm einmal vor die Augen und sehen ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Gott Kerl red schon. Ich bin doch nicht blind und sehe das du etwas weißt.

"Kann sein das ich sie gesehen habe, aber ich kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern, wann das war. Einen Moment bitte... Ich denke ... Mal überlegen..." Gott, dieser Arsch weiß ganz genau etwas, aber sagt es nicht. Ich werde es schon noch herausfinden. Sein Blick wandert über meine Schulter hinweg, an meinem Gesicht dran vorbei. Er zieht fragend eine Augenbraue nach oben, dann sieht er zu mir und wieder hinter mich. Was hat der Kerl denn jetzt schon wieder?

Ich drehe mich um und sehe den Typen der eben noch immer über die Zeitung gespickt hatte. Er gestekulierte wild um sich und wollte dem Mann an der Rezeption klar machen, das er nichts sagen sollte. Der wusste also auch etwas. Den knüpfe ich mir jetzt einmal vor. Ich wollte gerade auf den Typen zu gehen, aber eine Stimme lässt mich inne halten: "Wenn das nicht der Jake ist. Lange nicht gesehen oder?"

Ich drehte mich um und sah Cameron vor mir stehen. Wenn er da ist dann ist Kyle bestimmt auch in der Nähe. Und wenn Kyle in der Nähe ist, dann heißt das meist nicht gutes, Irgendetwas geht hier vor sich. Die Frage ist allerdings was. 

"Cameron.", sagte ich mit kalter Stimme. Er hat sich kein bisschen verändert. Vielleicht an der Masse, aber das scheinen Muskeln zu sein. Der Typ der eben noch auf dem Sofa gesessen hatte steht plötzlich neben ihm und mustert mich einmal von Kopf bis Fuß.

Die sind nicht durch Zufall hier und sie scheinen auch nicht sonderlich überrascht von meiner Anwesendheit. Das heißt nichts gutes. Irgendetwas geht hier vor sich, kann ich nur noch einmal wiederholen.

"Wenn das nicht mein Lieblingszwillingsbruder Jake ist." Die Stimme erkenne ich sofort. Diese Stimme könnte ich unter tausenden wieder erkennen. 

"Kyle." Ich drehe mich zu meinem Ebenbild um und mustere ihn mit genauso kalter Miene wie er mich. 

"Was tust du hier Kyle? Und woher weißt du das ich hier bin?", frage ich ihn und balle die Hände zu Fäusten, um ihm zu zeigen, das er hier nicht tuen kann was er will. Ich bin der Boss. Zeige niemals deine Schwäceh vor anderen und erst recht nicht vor deinem Bruder.

"Ich hab da so meine Quellen und ich wolllte meinen kleinen Brüder einmal sehen. Das sind ja wirklich wahre Männer geworden. Grüß sie. Ich gehe jetzt. Bis bald und freue dich nicht zu früh, wir werden uns schon sehr bald wieder sehen. Das schwöre ich dir hoch und heilig.

Jake." 

My new bad boy brother *wird überarbeitet*Место, где живут истории. Откройте их для себя