Ich weiß das er recht hat, ich weiß es und dennoch bin ich nicht imstande irgendetwas zu sagen. Alles was ich tun kann ist diesen Mann anzusehen, eben jenen Mann der versucht all den anderen einzureden das sie nicht mehr von mir profitieren können und mich sterben zu lassen daher das beste ist das getan werden kann.

Wenn ich auf Jin höre und jetzt an ihm vorbei laufe, wird er mich wieder kriegen. Er wird mich wieder hier einsperren und meine Flucht als Begründung den anderen gegenüber nehmen mich tatsächlich hier sterben zu lassen. Ich kann das nicht riskieren. Wenn ich schon versuche zu fliehen, dann nur wenn meine Chance größer ist.

Als er den Kopf kurz zur Seite dreht um einen Blick auf den bereits übergelaufenen Eimer zu werfen, sehe ich eben diese Chance gekommen. Es ist eine spontane Reaktion, nicht geplant und um ehrlich zu sein überrascht es mich selber, dass ich so zielstrebig nach den Tablett greife, alles was da drauf liegt herunter fallen lasse und ihm mit all der Kraft, die ich noch besitze, damit eine über ziehe.

Der Effekt wäre wohl kein großer gewesen, wenn dieses Tablett nicht aus schwerem Metall gemacht wäre. Es ist mein Glück das der Schmerz stark genug ist um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn für einen kurzen Moment unaufmerksam zu machen. Er greift sich an die Stelle an seinem Kopf an der er getroffen wurde und kneift die Augen zusammen, sodass er nicht bemerkt wie ich aufspringen und an ihm vorbei aus der Tür heraus laufe.

Ich sehe noch, wie er sich wieder auf die Beine kämpft und kurz taumelt, aber er schafft es nicht mehr rechtzeitig. All das Adrenalin, das ausgeschüttet wird und das Verlangen zu überleben und hier heraus zu kommen geben mir in diesem Moment die Kraft die schwere Tür zu packen und zu schließen.

Er schreit, ruft die Namen seiner Kollegen und sagt das er mich umbringen wird wenn er mich in die Finger bekommt, aber seine Stimme verstummt vollkommen als ich das erlösende Geräusch der Tür wahrnehme, als dieses ins Schloss fällt.

Für einen kurzen Moment verspüre ich Freude und Erleichterung, aber diese Gefühle halten nur eine kleine Sekunde. In der nächsten ist es was vollkommen anderes das ich verspüre. Von der anfänglichen Euphorie ist plötzlich nichts mehr übrig, stattdessen fangen meine Hände an zu zittern, meine Beine drohen unter mir nachzugeben und die Sicht verschwimmt vor meinen Augen.

Dieser Mann hat mir zwar mit dem Tod gedroht, aber ich kann ihn doch nicht einfach genauso einsperren wie er es mit mir getan hat. Außerdem ist das hier nur der erste Teil meiner Flucht, was ist wenn sie mich tatsächlich wieder erwischen? Ich weiß nicht wo ich bin, sie kennen sich besser aus. Wenn sie mich kriegen, war Tag 1096 mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit mein letzter Tag.

Ich strecke meine zitternde Hand nach dem Schlüssel aus, der noch immer im Schloss steckt um die Tür wieder zu öffnen als ich spüre wie ein Ruck durch meinen ganzen Körper geht.

"Du wirst da nicht wieder hinein gehen", sagt er und bringt meinen Körper dazu nach hinten zu taumeln. Ich stolpere über einen Sack der hinter mir liegt und lande auf den Händen, aber der Schmerz ist für mich nicht länger spürbar. Stattdessen spüre ich wie ich langsam das Bewusstsein verliere und der Schmerz, der normalerweise bei einem Switch einsetzt, bleibt dieses mal weg. "Du bist so schwach, es wäre besser wenn du dich gar nicht an das alles erinnern würdest. Geh weg, Jungkook und lass mich die ganze Arbeit machen. Mein Hass ist groß genug für uns beide."

Faces |Vkook|Where stories live. Discover now