Part 37

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"Ja wir sind fast fertig" antworte ich meinem Bruder am Telefon mit einem Grinsen, denn PowerPoint ist immer noch auf meinem Laptop aufgerufen wenn man es öffnet wird man jedoch nur das Deckblatt entdecken. Lukas muss sich auf die Aussage hin wirklich anstrengen nicht laut los zu lachen, wahrscheinlich weil er beeindruckt ist wie mühelos ich meinen Bruder anlügen kann, vorallem in diesem Zustand. Es ist jetzt eine gute Stunde her seit wir beide jeweils zwei von den vier brownies gegessen haben, Lukas hat erklärt dass es circa eine halbe Stunde braucht bis sie wirken und er hatte natürlich recht. Obwohl es momentan noch in Ordnung ist und es sicher eher anfühlt als hätten wir einfach nur zwei joints geraucht, nimmt der Zustand des Highseins immer weiter zu. Hoffentlich komme ich noch klar wenn Basti kommt. "Joyce? Hallo?" Oh fuck ich telefonier ja immer noch mit ihm "Wie bitte?" Frage ich und tue so als wäre die Verbindung einfach schlecht gewesen "Ich hab gesagt dass ihr noch anderthalb Stunden habt" wiederholt er sich skeptisch "Ja bis dahin sind wir fertig" gebe ich wieder, Lukas bricht gerade in einem Lachflash aus, oh Gott ist das anstrengend! „Wars das Basti?" Frage ich um endlich auflegen zu können „Ja, Ciao" sagt er es knapp und das Gespräch ist beendet. Seufzend lasse ich mich auf mein Bett neben Lukas fallen „Boah ich dachte der hört nie auf zu quatschen!" Äußere ich mich „Joyce das waren höchstens 2 Minuten!" lacht Lukas wieder laut los „Echt?! Krass.. Mir kams vor wie ne halbe Stunde oder so" lache nun auch ich.
Die Zeit vergeht und vergeht, ich weiß nicht mal genau worüber wir alles reden, manchmal weiß ich nicht mal genau ob ich was sage oder nur denke. Lukas scheint es ein bisschen besser zu vertragen als ich, denn mir wird es allmählich zu viel und ich wünschte ich könnte diesen Zustand ein wenig abmildern. „Ey Joyce.. du hast Mega die roten Augen!" Merkt Lukas an, die Worte brauchen einen Moment bis ich sie ganz verarbeitet habe „Fuck... echt?" spreche ich es endlich aus, daraufhin sagt er wieder was aber ich bin zu sehr mit dem Gedanken beschäftigt dass Ich vor Basti auffliegen könnte. Ein Blick auf mein Handy sagt mir dass es 19.26 ist, er wird also gleich wieder anrufen und ich fühle mich wirklich nicht bereit dazu mit ihm zu reden denn ich bekomme kaum einen vollständigen Satz raus. Ich will eigentlich einfach nur schlafen, alles andere ist so anstrengend. Gerade als ich Lukas fragen will ob es okay ist wenn er jetzt geht, klopft es an der Tür. Sofort läuft mir ein kalter Schauer den Rücken runter. Wer ist das?! Basti?! Ein Nachbar der das Gras gerochen hat?! Einen Moment, wir haben Brownies gegessen und keinen Joint geraucht..
es klopft erneut und ich weiß nicht wie, aber ich schaffe es mich aufzurichten und zur Tür zu gehen. „Wer ist das?" fragt Lukas, wow er ist wohl doch auch ziemlich high dass er erst jetzt fragt. „Keine Ahnung" antworte ich während ich die Tür öffne und mir Yuri gegenüber steht. Ich krieg es nicht gebacken zu realisieren dass er gerade wirklich da ist, es fühlt sich an als wäre das gerade nur irgendein willkürlicher Traum. „Was machst du hier?" höre ich es mich dann sagen, Yuri mustert mich skeptisch „Du hast mir geschrieben" sagt er es trocken, sein Ernst? Ich hab ihm vielleicht vor einer halben Stunde über mein Handy geschrieben und jetzt steht er direkt vor meiner Tür „Ja, ich hab dir aber auch geschrieben dass ich am lernen bin und... wir VIELLEICHT später quatschen können... also telefonieren.. du solltest nicht her kommen!" Stammel ich es so gut es geht, Worte sind momentan sehr schwer! Er mustert mich immer noch mit diesem Gesichtsausdruck, als würde er irgendwas in meinen Augen lesen können. Dann blickt er plötzlich hinter Mich und betritt mit schnellem Schritt die Wohnung „Was hast du ihr gegeben?!" Schnauzt er Lukas an der sich anscheinend gerade auch in den Flur gestellt hat. „Was willst du von mir?!" Keift Dieser zurück, Yuri schubst ihn daraufhin hart gegen die Schultern so dass Er 2 Schritte nach hinten stolpert „Ich hab dir gesagt du sollst dich von meiner Freundin fern halten!" Yuris Augen verdunkeln sich während er das sagt, ich weiß ich sollte eigentlich dazwischen gehen aber die Wirkung der Brownies wird immer heftiger, das mir immer wieder schwarz vor Augen wird. Ich halte mir den Kopf „Yuri hör bitte auf" Sage ich mit geschlossenen Augen, als ich sie wieder öffne blickt mich Yuri an „Was hast du genommen?" Fragt er mich, er scheint irgendwo besorgt zu sein, oder sauer? Keine Ahnung, es kommt alles nur verschwommen und verzehrt bei mir an. „Hör einfach auf rumzustressen, bitte!" Stoße ich es aus, ich muss mich hinlegen sonst kippe ich hier noch um! Ich drücke mich an beiden Typen in mein Zimmer vorbei und lege mich aufs Bett, wenn ich die Augen auf habe fühlt es sich an als müsste ich mich übergeben aber wenn ich sie schließe dreht sich die ganze Welt gefühlt tausend Mal schneller. Ich hatte noch nie einen Abkacker von Grass und ich hätte auch nie gedacht dass es sich anfühlt als würde man sterben.. Aus der Ferne höre ich die beiden immer noch diskutieren „Es waren nur vier!" „Wie viel hast du rein getan?!" „Keine Ahnung, 8 Gramm oder so.." „Bist du behindert?!" ....... "Joyce?!" Die Stimme fühlt sich nun näher an „Mir gehts gut, ich muss nur kurz chillen!" Sage ich es zu wem auch immer, ich kann mir gerade nicht die Mühe machen auch nur aufzublicken. „Ist dir schlecht?" Jetzt ist die Stimme genau neben mir, ich spüre eine Hand auf meiner Stirn. Fühlt sich nach Yuri an, ist das nicht komisch dass ich seine Hand erkennen kann? Ich öffne ein Auge und erkenne dass es tatsächlich er ist der seine Hand auf meine Stirn legt „Ich wusste es!" Lache ich los „Was?" Fragt er sanft mit einem unsicherem Lachen „Das ist deine Hand" Lache ich erneut „Ist Lukas noch da?" Lalle ich mehr als sagen „Ja" Wird mir knapp geantwortet und die Hand weggezogen „Wir haben nur ein Deckblatt gemacht" Lache ich wieder los „Soll er gehen?" „Ich glaub schon, es wird sonst zu voll hier" Stoße ich es aus, ich kann garnicht einschätzen wie die Zeit vergeht seit dem ich das gesagt hab und ich hab Angst meine Augen zu öffnen um nach zu sehen, was ist wenn ich kotzen muss? "Willst du dich nicht richtig hinlegen?" Fragt mich nun Jemand „Ist Lukas schon weg?" Frage ich „Was hast du nur mit diesem Typen... Ja, er ist weg!" Das kann nach Ausschlussverfahren nur Yuri sein der mit mir redet. "Tut mir leid!" Entschuldige ich mich, wofür? Keine Ahnung ich hab's schon wieder vergessen aber Yuri hörte sich irgendwie sauer an.. "Was hast du dir dabei gedacht Mädchen?? Der hätte da sonst was rein tun können!" Will er jetzt wirklich anfangen mich fertig zu machen? Sieht er nicht dass ich schon genug leide? Ich richte mich leicht auf, Großer Fehler!! Mir ist schwindelig wie noch nie zuvor und die Farben in meinem Zimmer verschmelzen in einander dass es mich krank macht "Yuri, du kannst morgen so sauer auf mich sein wie du willst aber du musst mir gerade einfach helfen!" Flehe ich beinahe, dieser Zustand ist unerträglich. Ich habe das Gefühl als würde ich nie wieder hieraus kommen. "Komm" sagt er es dann plötzlich, als würde er genau wissen was nun zu tun ist. Er hilft mir komplett aufzustehen, ich muss mich dabei an ihn anlehnen da ich ansonsten wohl einfach nach vorne kippen würde. Wir gehen gerade sonst wohin, kurz bin ich davon überzeugt dass wir nur im Kreis gehen. Plötzlich bleiben wir stehen und er streift mir meine Klamotten vom Körper, wortlos, ich traue mich meine Augen zu öffnen. Wir befinden uns also im Badezimmer, ehe ich irgendwas sagen kann bin ich vollkommen entkleidete und werde unter eine kalte Dusche gestellt. Also, ich merke dass sie kalt ist aber ich erschrecke mich nicht davor wie ich es wahrscheinlich im normalen Zustand tuen würde. Yuri steht nicht unter der Dusche, sondern hält mich nur von draußen mit beiden Armen fest „Du wirst ganz nass" Lache ich, wieso lache ich? Ich würde am liebsten heulen, aber das einzige was ich heraus bekomme ist lachen. „Passt schon" Gibt Yuri knapp darauf zurück. Nach einer Weile holt er mich wieder aus der Dusche, trocknet mich ab und streift seinen Hoodie ab, unter welchem er noch ein Shirt trägt, und zieht ihn mir über. Ich liebe seine Pullis, sie sind immer so warm und duften gut! Ich fühle mich tatsächlich etwas besser, bis wir uns wieder Richtung mein Zimmer begeben und ich einfach nur kotzen will. Bewegung tut mir momentan garnicht gut,  Yuri bemerkt mein Unwohlsein offenbar nicht und steckt mich einfach ins Bett. „Versuch zu pennen" ordnet er an und ich nicke bejahend. „Bleibst du hier?" frage ich hoffnungsvoll als er sich neben mich auf die Bettdecke legt. „Denkst du ich würde dich so alleine lassen?" Gibt er zurück, ich zucke mit den Schultern und kuschel mich an seine Seite.
Gerade wo Ruhe eingekehrt ist und ich kurz vorm einschlafen bin, vernehme ich ein Vibrieren. Mein Handy. Fuck, Basti!! Bevor ich irgendwas machen kann, nimmt Yuri den Anruf an.

You Can't Always Get What You WantWhere stories live. Discover now