Kapitel 77

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Lied, dass ich beim Schreiben gehört habe: I Am No One... - Gemini Killer

Max - Vergangenheit
Und wir ließen das Thema.
Ich sagte nichts mehr dazu.
Sie sagte nichts mehr dazu.
Wir redeten über Belanglosigkeiten.
Unterbrochen wurden wir nur von dem Mädchen, von dem ich euch nichts erzählen möchte.
Das Mädchen schlief jedoch sehr schnell ein.
Meine Mama verschwand nach einer Weile, um etwas zu essen und ich lag da und starrte mit leerem Blick an die Decke.
Das war der Moment, bevor Leon kam.
Da fing es an. Mit den Lücken. Mit dem Nebel. Ich kann die Lücken nicht schließen, deswegen kann ich es nur so aufschreiben, wie ich es im Kopf habe.
Wenn es verwirrend ist oder ihr nicht mitkommt, dann tut es mir leid. Ich versuche es so ausführlich wie möglich zu berichten.
,,Max?"
Ein Klopfen.
Niemand war im Zimmer. Nur ich. Lee (Das Mädchen von dem ich nicht reden will) war wieder gegangen.
,,Was willst du?" fragte ich und schaute zu dem blassen Jungen, der zögernd an der Tür stand.
Plötzlich saß ich aufrecht im Bett und schaute in ein verletztes Gesicht. Ein Gesicht, dessen Anblick mir im Moment verhasster war als sonst irgendwas. Obwohl ich das Gefühl hatte irgendwas würde passieren. Als würde ich den Hass in mich aufsaugen und immer leerer werden.
,,Es tut mir doch leid!" rief Leon plötzlich aufgebracht und schlug mit der Hand auf den Rahmen des Bettes.
,,Ich weiß." erwiderte ich ruhig. Was hatte ich gesagt, dass er so aufgebracht war?
,,Wie geht es deinem Vater?" fragte er mit einem mal ganz leise und vorsichtig.
,,Oh das ist gut!" er strahlte. Fröhlich. Erleichtert. Verwirrt hielt ich inne. Leon saß mittlerweile auf meinem Bett. Ich hatte die Beine angezogen und starte ihn an, als wäre er eine Kuriosität.
Rasch durchforstete ich mein Hirn nach den Worten die ich ihm gesagt haben musste.
Da war nichts.
Nichts bestimmtes.
Ich hatte etwas über meinen Vater gesagt. Dass es ihm...gut ging...? Hä? Warum hatte ich Leon angelogen? Und warum war das alles so verschwommen?
,,Ist bei dir alles klar?"
Auf einmal stand Leon wieder. Sah aus als sei er kurz vorm gehen.
Nein. Nichts war klar. Ich schmeckte Panik auf meinen Lippen und spürte den Schweiß an mir herabrinnen.
Es fühlte sich falsch an.
Das vertraute Gesicht meines Freundes löste keinen Hass mehr aus. Aber ich sollte ihn hassen. Mein Verstand wusste das. Mein Herz kam nicht hinterher. Irgendein Teil fehlte. Irgendetwas entscheidendes. Ich wurde beraubt.
,,Ja. Alles klar. Nur müde."
Dieses Mal log ich ihn bewusst an. Ich wollte das er ging. Wollte mit meinen Gedanken alleine sein. Musste sortieren. Musste...ja was musste ich eigentlich?
Die Tür, die hinter Leon zuschlug ließ mich erschrocken aufschreien.
Meine Wangen waren nass. Tränen. Ich weinte. Ungläubig fasste ich an das Wasser und hielt es mir vor meine Augen. Ich weinte tatsächlich. Keine Einbildung.
Ich wollte zu meinem Papa. Dieser Wunsch war so stark wie schon lange nicht mehr. Wie ein kleines Kind rollte ich mich auf dem Bett zusammen und weinte stumm und ohne einen mir bekannten Grund.
Papa. Ich brauchte ihn. Sehr. Dringend. Unbedingt.
Denn ich verstand nicht. Gar nichts. Nie wieder.
Ende.
Ich räusperte mich und kehrte langsam wieder in die Gegenwart zurück.
Das Feld. Die Bank. Leon.
Keine Flammen. Kein Krankenhaus.
Nur Wind und leichtes Rauschen.
,,Ich habe das letzte Ereignis als das abgestempelt, was es für mich war. Etwas verwirrendes, wahrscheinlich hervorgerufen durch irgendwas medizinisches. Ich hoffe du kannst mich jetzt irgendwie besser verstehen."
Leon stand langsam auf, ging auf mich zu und schaute mit Tränen in den Augen in mein Gesicht.
,,Ich weiß nicht, ob ich dich besser verstehe. Ich hab noch immer so viele Fragen, aber ich bin dir dankbar, dass du mir das vorgelesen hast. Unendlich dankbar."
Er lächelte traurig. Wehmütig. Verloren.
,,Danke Max."
Er legte seine Hand für einen Moment an meine rechte Wange.
Blinzelte. Tränen lösten sich.
Irgendwie konnte ich lesen was er tun würde.
Ich hielt ihn nicht davon ab, sondern ließ zu, dass er sich vorbeugte und mich sanft auf die Lippen küsste.
Es war tröstlich. Unendlich tröstlich...

Cheers Mates!
Kissssss.
Und damit Hi! Ich hätte nicht, gedacht, dass ich heute noch das Kapitel fertig bekomme xD
Aber hier ist es!
Ich bin ja mal gespannt auf die Kommentare 🙈
In diesem Sinne
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt