Kapitel 13

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Wir hatten länger gebraucht, als erwartet, um zu der Stelle zurück zu kommen, an der wir uns von Regina getrennt hatten, da wir einige Male falsch abgebogen waren und umkehren hatten müssen. Doch nun waren wir bereits seit etwa einer halben Stunde auf Reginas Seite unterwegs, allerdings hatten wir bis jetzt noch keine Spur von der Schwarzhaarigen entdeckt. Robin wurde von Schritt zu Schritt besorgter und auch ich wurde immer nervöser, je weiter wir voran kamen. August schien zu versuchen sich von seiner eigenen Nervosität nichts anmerken zu lassen, um Robin und mich, vor allem aber mich, nicht noch weiter zu beunruhigen. Vor uns gabelte sich der Weg, während neben uns der Fluss fröhlich vor sich hin plätscherte und einladend glitzerte.

"Also gut, wir haben zwei Möglichkeiten", erläuterte August, "entweder entscheiden wir uns für einen der Wege und riskieren den falschen zu wählen oder aber wir teilen uns wieder auf und suchen getrennt nach ihr."

Ich schwieg einen Augenblick, während ich nachdachte: "Wir teilen uns auf."

"Was ist aus deinem Horror-Film-Argument geworden?", fragte er belustigt, während Robin verständnislos zwischen uns hin und her sah. Ich hob eine Augenbraue.

"Okay, schon verstanden: Falscher Zeitpunkt, um Scherze zu machen", räumte er ein, seine blauen Augen blitzten dennoch.

"Dann gehe ich links und ihr zwei rechts", bestimmte ich. Natürlich protestierten beide.

"Das kommt gar nicht in Frage, ich dachte ich hätte oft genug klar gemacht, dass ich dich nicht allein gehen lasse. Allerdings wäre es vermutlich auch nicht wirklich klug, wenn wir Robin allein gehen lassen, da Regina uns die Hölle heiß macht, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn ihm etwas zu stößt."

"Ich stehe neben dir", mischte dieser sich ein, "und ich kann gut auf mich aufpassen."

August sah ihn entschuldigend an: "Tut mir leid, ich habe mehr Angst vor deiner Freundin, als ich Vertrauen in deine Fähigkeiten habe. Ihr geht links, ich gehe rechts."

Robin zögerte, nickte aber dann. Ich war noch nicht zufrieden: "Schön, aber wir gehen jeweils nur zehn Minuten in eine Richtung, wenn wir sie oder zumindest einen Hinweis dann noch nicht gefunden haben, treffen wir uns wieder hier und überlegen uns gemeinsam, was wir machen, verstanden?"

August nickte und auch Robin erklärte sich einverstanden, bevor sich unsere Wege trennten. Es widerstrebte mir, August allein gehen zu lassen, aber ich zwang mich meine Aufmerksamkeit auf unsere Suche zu lenken, schließlich war die Unterwelt auch wenn man vorsichtig war, gefährlich genug. Im Geist zählte ich die Sekunden, während Robin stumm neben mir herging. die zehn Minuten waren beinahe erreicht, als er doch zu sprechen begann: "Du erinnerst mich ein wenig an sie."

Ich sah ihn überrascht an: "An wen?"

Er schüttelte den Kopf: "Nicht so wichtig, ich mache mir nur Sorgen."

Mein Gesichtsausdruck wurde sanfter: "Nachdem es uns gelungen ist, dich zu finden, bin ich optimistisch, was die Suche nach ihr angeht."

Er wollte gerade etwas erwidern, als ein tiefes Grollen ertönte. Wir erstarrten mitten in der Bewegung und ich hielt automatisch den Atem an. Hatten die anderen vorhin nicht von einem Höllenhund erzählt? Einem Höllenhund der eigentlich tot sein sollte? 

"Nicht bewegen", flüsterte Robin, während meine Finger langsam zu der Waffe in meinem Hosenbund wanderten. Mein Herz pochte so laut in meiner Brust, dass ich sicher war, dass Robin es hörte. Ein heißer Windstoß erwischte uns von hinten, sodass meine Haare wirr in mein Gesicht geweht wurden und die Luft war mit einem Mal von Schwefelgestank und fauligem Atem erfüllt. Ich schloss für einen winzigen Augenblick meine Augen, um mich zu sammeln, bevor ich ganz langsam meinen Kopf drehte, um einen Blick über die Schulter zu werfen. Egal was ich erwartet hatte, das da mit Sicherheit nicht. Ich sog zischend die Luft zwischen meinen Zähnen hindurch, als ich den riesigen Hund erblickte, auf dessen Schultern drei gigantische Köpfe thronten, die mich aus sechs wütenden Augen und mit etwa Unterarmlangen Zähnen anfunkelten. Blickkontakt zu dieser Bestie aufzunehmen war vermutlich der letzte Fehler, den ich in meinem Leben machen würde, denn bereits im nächsten Augenblick sprang das Vieh mit einem tiefen Knurren auf uns zu. Aus einem Instinkt heraus, zog ich meine Waffe und eine Sekunde später krümmte sich mein Finger um den Abzug, um kurz hintereinander mehrere Schüsse abzugeben. Der Höllenhund schien die Kugeln zu meinem Erschrecken einfach so wegzustecken, jedenfalls schlitterte er wütend an mir vorbei und Robin konnte gerade noch zur Seite hechten, damit das Biest ihn nicht erwischte. Ich versuchte auf seine Augen zu zielen, aber da das Ding nicht dumm war, blieb es ständig in Bewegung, was mir das Zielen enorm erschwerte. Robin versuchte sich derweil mit einem Stein zu bewaffnen, aber eine der riesigen Pranken erwischte ihn und schleuderte ihn gegen eine Wand, vor der er nach einem beunruhigenden Knacken liegen blieb. 

Once Upon A Time -Magic is coming- (Fanfiction)Where stories live. Discover now