Kapitel 2

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Seit August mir vor etwa fünf Stunden mitgeteilt hatte, dass Magie ihn heilen würde, schwieg ich. Ich hatte es aufgegeben ihn zur Vernunft bringen zu wollen und starrte stur geradeaus auf die Fahrbahn. Mittlerweile bereute ich es, dass ich zugesagt hatte ihn nach Maine zu fahren. Und überhaupt: Storybrooke?! Ich wartete praktisch darauf, dass er mir die Spritze mit den KO-Tropfen in den Hals rammte und mich entführte.

"Du musst die nächste Ausfahrt nehmen", teilte August mir abwesend mit, während er mit den Fingerspitzen über seine Wade strich.

"Tut es noch weh?", fragte ich ihn mit dem Anflug eines schlechten Gewissens, da ich ihn die letzten Stunden ignoriert hatte.

"Nein, aber das löst mein Problem nicht."

Ich ging nicht auf die Anspielung auf sein hölzernes Problem ein, sondern schwieg erneut.

"Können wir kurz an einer Tankstelle halten? Ich könnte einen Kaffee vertragen", brach ich die Stille nach ein paar Minuten.

"Du hast Recht, den könnte ich auch gebrauchen."

Gesagt getan, wir hielten an einem Rastplatz an der Straße und ich kaufte je einen Becher Kaffee für ihn und einen für mich. August bedankte sich, als ich ihm den dampfenden Becher hin hielt. Er stand am Rand der Straße und starrte in den gegenüberliegenden Wald. Ich reckte neugierig den Hals, aber ich konnte nichts ungewöhnliches entdecken.

"Gibt's da was zu sehen?", fragte ich deshalb leise. Über Augusts Gesicht huschte eim bitteres Lächeln: "Nichts, was du sehen könntest."

Ich verschränkte die Arme: "Na hör mal, wenn du mir nicht sagst warum du wie bescheuert Bäume anstarrst, kannst du den Rest gerne laufen. Viel Spaß dabei!"

Ich drehte mich um und lief zurück zu meinem Auto, nachdem ich mich auf den Fahrersitz gesetzt hatte, nahm ich einen Schluck aus meinem Becher und stellte ihn dann in die dafür vorgesehene Halterung. Ich startete den Wagen und sah einen Moment unschlüssig auf die Straße vor mir.

Fahr jetzt einfach los, er kann doch per Anhalter weiterfahren.

Ich zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und genau in diesem Moment öffnete August meine Tür: "Du wärst nicht wirklich ohne mich gefahren oder?"

"Also, was war jetzt so besonders an diesen Bäumen, dass du sie die ganze Zeit angesehen hast?", antwortete ich mit einer Gegenfrage. Er stellte sich mit einer Hand an der geöffneten Autotür gerade hin und hielt mir die andere hin: "Komm mit, dann zeig' ich's dir."

Kurz haderte ich mit mir, aber wenn er mich entführen, umbringen oder vergewaltigen wöllte, hätte er schon mehr als eine Gelegenheit gehabt. Ich ergriff seine Hand und er zog mich aus dem Auto. Er führte mich über die Straße und kletterte nicht wirklich elegant über die Leitplanke.

"Wo willst du hin?"

Er gab mir keine Antwort, sondern zog mich mit sich in den Wald. Ich stolperte immer wieder über Äste und Steine, aber er verhinderte, dass ich stürzte, indem er meine Hand ganz fest hielt. Schließlich kamen wir zum stehen und ich sah mich neugierig um. Mir fiel nichts besonderes an unserer Umgebung auf. Viel Laub und viele alte, knorrige Bäume. Nichts ungewöhnliches also.

Hau ab bevor er dir was antun kann.

"Was genau willst du mir hier jetzt zeigen?", fragte ich ihn, während ich eine ausladende Geste machte. August war näher an einen Baum heran getreten und strich nun mit den Fingerspitzen über die Rinde.

"Hier hat alles angefangen."

"Was hat hier angefangen?", ich trat neben ihn und besah mir den Baum genauer. Er war mehr oder weniger ausgehöhlt, wirkte aber ansonsten nicht interessanter als der Rest seiner beblätterten Freunde.

Once Upon A Time -Magic is coming- (Fanfiction)Where stories live. Discover now