Kapitel 10

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Obwohl nun fest stand, dass Robin irgendwo hier in der Unterwelt sein musste, war das Lächeln auf Reginas Gesicht schnell wieder verschwunden, denn das bedeutete, dass auch Hades irgendwo noch sein Unwesen trieb. Sie hatte August und mich angewiesen vor der Gruft auf sie zu warten, während sie erneut in die Tiefen gestiegen war, um den Aufspührungszauber zu holen. Bereits wenige Minuten später trat sie aus der Tür und hielt den Handschuh in der einen und ein kleines Fläschchen mit leuchtendem Inhalt in der anderen. Sie wollte gerade etwas sagen, als eine mir fremde, männliche Stimme hinter und erklang. August und ich fuhren herum, während Regina den dunkelhaarigen Mann bereits anstarrte, der soeben von einem Pferd absaß.

"Also war die Information, dass jemand von euch hier unten ist, doch richtig", meinte er mit einem Gesichtsausdruck den ich nicht deuten konnte.

"Artus", erwiderte Regina monoton und ich riss die Augen auf. Abrupt drehte ich mich zu August und flüsterte: "Artus, wie der König Artus, der das magische Schwert aus dem Stein gezogen hat und dessen Freund Lancelot ihm seine Königin ausgespannt hat?"

"Eigentlich hat er das nicht geschafft... und Ihr versteht sicher, dass ich auch nicht gerne an seinen Versuch erinnert werde."

Kurz wandte ich mich ihm zu und meine Ohren wurden heiß, bevor ich in Augusts Richtung stumm formte: "Ihn gibt's auch?"

August lachte trocken: "Das fragst du, nachdem du mit Pinocchio geschlafen hast..."

Ich warf ihm einen bösen Blick zu, während Regina die Augen verdrehte, sie machte eine angedeutete Geste in meine Richtung: "Artus, das ist Kim. Kim, das ist Artus."

"Sehr erfreut", erwiderte der Mann, der in der Welt, aus der ich kam, eine Legende war und deutete eine Verbeugung an, "jetzt erzählt mir aber, was die böse Königin, Pinocchio und eine junge Frau, die eindeutig nicht aus unserer Welt stammt, hier unten machen. Seid ihr tot?"

Regina schüttelte nur den Kopf: "Ich muss zugeben, dass du den Aufenthalt für die Menschen hier unten anscheinend um einiges angenehmer gestaltet hast."

Er nickte und sonnte sich so in der Anerkennung: "Und jetzt überleg mal, zu welcher Größe ich Storybrooke hätte verhelfen können, wenn ich es sogar schaffe die Unterwelt zu regieren..."

"Und schon bedaure ich deinen Tod um einiges weniger", schnaubte die dunkelhaarige. Wieder deutete er eine Verbeugung an: "Trotzdem weichst du mir aus."

Sie nickte: "Stimmt, das tue ich. Wir sind hier, um Robin zurückzuholen." 

Er verschränkte die Arme und ich beobachtete jede seiner Bewegungen fasziniert, was August gar nicht zu gefallen schien: "Sollte ich beleidigt sein, dass ihr jedem in die Unterwelt folgt, nur mir nicht?"

"Dann hast du ihn also gesehen?", fragte August ihn misstrauisch. Er schüttelte den Kopf: "Nein, gesehen habe ich ihn nicht, aber ich hörte, dass er in der Stadt sein soll."

"Hast du auch gehört wo er sich aufhält?", fragte Regina und die aufgesetzte Arroganz konnte die Hoffnung in ihrer Stimme nicht ganz verdecken. Wieder verneinte der König: "Ich fürchte nicht, aber so wie es aussieht seid ihr in der Lage das herauszufinden."

Er nickte in Richtung des Fläschchens in Reginas Hand. Sie straffte die Schultern und entkorkte es mit einer eleganten Bewegung, bevor ihr Blick kurz zu mir huschte. Wie gebannt verfolgte ich, wie sie den Inhalt auf den Handschuh träufelte und dieser im nächsten Moment mit einem leisen Zischen in die Luft stieg. Ohne sich darum zu scheren, ob wir mitkamen, sauste er in Richtung Wald davon und wir verloren keine Zeit ihm zu folgen. Regina rannte voran, während Artus und ich ihr folgten und August das Schlusslicht bildete. Wir hielten uns an keinen Weg und ab und an quetschte sich der Handschuh durch dichtes Gestrüpp oder Unterholz, sodass es immer komplizierter wurde mit ihm mit zu halten. Einmal strauchelte ich und wäre beinahe gefallen, aber Artus griff nach meinem Arm und bewahrte mich so vor einem Sturz, was meine Ohren erneut zum Glühen brachte. Augenblicklich fühlte ich mich unwohl, als ich August auf Artus' Hand starren sah, die einen Moment zu lange auf meinem Arm liegen blieb. Als auch Artus sich dieses Blickes Gewahr wurde, beeilten wir uns, wieder zu Regina aufzuschließen, die schon einen guten Vorsprung hatte. Es dauerte noch ein paar Minuten, bis der Handschuh schließlich auf der Stelle schwebte und nicht mehr das Verlangen zu haben schien, uns ab  zu hängen. Erst beim zweiten Blick registrierte ich den riesigen Höhleneingang im Fels, der augenscheinlich der Grund für das Innehalten des Handschuhs war. Auch Regina war wie angewurzelt stehen geblieben.

Once Upon A Time -Magic is coming- (Fanfiction)Where stories live. Discover now