Kapitel 7

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"Kim... Kimberley Watson", meine Stimme zitterte. Der Feuerball in ihrer Hand verlosch mit einem leisen Zischen und sie sah mich ernst an: "Sie sind Kim?"

Ich nickte langsam.

"Dann hat Henry Sie also wirklich her gebracht", sie drehte sich von mir weg und blickte wieder auf das Grab, vor dem sie gehockt hatte. "Robin Locksley" stand in dunklen Lettern auf dem Grabstein und darunter wurde er von einem Wappen mit einem Löwen verziert.

"Dann sind Sie also in die Taverne gegangen", rutschte es mir heraus, ehe ich wusste, was ich da sagte. Sie drehte sich ruckartig wieder zu mir: "Was haben Sie gerade gesagt?"

Wieder wich ich einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände: "Ich... das... Ich habe Träume. Und darin habe ich Sie vor einer Taverne gesehen, als sie gerade zu einem Mann gehen wollten, der dieses Wappen auf den Arm tätowiert trug."

Ich deutete auf den Löwen auf dem Grabstein. Sie wandte das Gesicht ab: "Nein, ich bin nicht rein gegangen."

Ich verstand die Welt nicht mehr. Warum hatte Granny dann gesagt, dass die beiden zusammen gewesen waren. Ich schüttelte den Kopf, um meine wirren Gedanken zu vertreiben und wandte mich zum Gehen: "Es... es tut mir leid, dass ich Sie gestört habe..."

"Sind Sie hier um mich zu töten?", fragte sie unvermittelt. Jetzt war es an mir sie anzustarren: "Bitte?"

"Warum sollten Sie sonst hier sein", meinte sie halb an mich und halb an sich selbst gewandt.

"Ich... ich werde niemanden töten..."

"Aber ich möglicherweise. Und deshalb sollten Sie sich darauf vorbereiten, das Nötige zu tun."

Ich wich verstört ein paar weitere Schritte zurück: "Warum sollten Sie jemanden töten?"

Ihr Blick wurde traurig und sie biss sich auf die Unterlippe: "Emma hat es gesehen."

"Sie hat nicht Sie gesehen. Das hat sie mir gesagt."

"Sie wissen also bereits bescheid? Dann wissen Sie auch, dass ich die Person mit dem größten Potenzial zur Dunkelheit bin."

Ich suchte ihren Blick: "Selbst wenn ich glauben würde, dass ich Sie töten könnte, würde ich es nicht tun."

Sie sah mich überrascht an.

"Henry hat mir viel Gutes über Sie erzählt. So dunkel können Sie also nicht sein."

Ihr Gesichtsausdruck wurde ein bisschen weicher: "Henry sieht immer nur das Gute in den Menschen. Ich habe ihm eine Millionen Gründe geliefert mich zu hassen und trotzdem tut er es nicht."

Ich zog unsicher einen Mundwinkel hoch: "Das müssen Sie sich ja irgendwie verdient haben."

Auch sie hob kurz ihre Mundwinkel.

"Bis gestern dachte ich, dass ich verrückt werde", fuhr ich fort und sah sie dabei nachdenklich an, "oder dass das alles nur ein Traum ist, aber das ist es wohl nicht. Nachdem was die anderen mir erzählt haben, hatten Sie es nicht leicht, aber heißt das, dass Sie jetzt aufgeben sollten?"

Sie wich meinem Blick aus.

"Ihre Familie macht sich Sorgen... und ich meine nicht nur Henry."

Sie hob ihren Blick wieder und sah mich einen Moment lang an, bevor sie sich in einer lila Rauchwolke auflöste und einfach verschwunden war. Ich starrte verdattert auf die Stelle, wo sie einen Wimpernschlag zuvor noch gestanden hatte und schüttelte wieder den Kopf: "Hat mich auch gefreut Sie kennen zu lernen."

Nachdem ich einen Moment lang Robin Hoods Grab gemustert hatte, machte ich mich um einiges verwirrter, als vor meinem Spaziergang auf den Rückweg.

Once Upon A Time -Magic is coming- (Fanfiction)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن