Kapitel 12 ➳ Wehren

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"Astrid?"

"Astrid?"

"Astrid?"

"As-"

"Was?"

Ihr blick war leer. Wortwörtlich. Seth konnte keine einzige Emotion erkennen. "Bist du sauer?" Fragte er. "Nein." Sagte sie. Astrid nahm ihren Blick vom Schnee und schaute ihn ehrlich an. "Hm... Glücklich scheinst du aber auch nicht." Er verzog den Mund in einer nachdenklichen Art und weise. Astrid ließ ein bitteres lachen raus. "Nein, offensichtlich nicht. Ich meine wie würdest du dich fühlen wenn ich dir sagen das ich übernatürlich wäre." Sagte sie und drehte sich zu ihm. Seine Augen wurden feucht und er sah traurig aus. "Du hast die Wahrheit verdient... und ich wollte nicht mehr warten, Astrid. Ich lie-" Er schaute sie mit Tränen in den Augen an als sie ihn unterbrach. Die salzige Flüssigkeit balancierte auf seinem unterem Wimpernkranz, eine Träne begann sich zu formen, wartete nur so darauf sich ihren Weg auf seinem Wunderschönem Gesicht runter zu machen.
"Sag es nicht." Bat sie. "Sag nicht das du mich liebst."
"Aber... Ich tue es. Ich habe mich auf dich geprägt."
"Dein Werwolf dasein hat dich dazu gezwungen etwas für mich zu empfinden. Etwas wie liebe auf den ersten Blick gibt es nicht." Hauchte sie.
"Werwölfe auch nicht..." murmelte er.
Astrid schnaupte unglaubwürdig. "Denkst du das ganze ist ein Witz? Was erwartest du von mir? Soll ich so tun als würde es mir nichts ausmachen? Soll ich Recherchieren wie ich deine Fellpflege auf trapp bringe." Sie wurde mit jedem Wort lauter, ihr Temprament zum Leben erweckt. Ihre Gesichtszüge wurden jedoch sanfter als sie in sein verletztes Gesicht sah. Er sagte nichts mehr, sondern stand auf und drehte sich zu ihr. Seine Hand fuhr gestresst durch sein Haar und er wischte sich schnell eine Träne weg die seinem Auge entkommen ist. "Ich bin nicht da um dein Fester Freund zu sein sondern um dich zu beschützen und sicher zu gehen das es dir gut geht. Das ist alles was ich will." Astrid schaute ihn mit Glasigen Augen an und nickte langsam. "Komm, ich bringe dich nach Hause." Sagte Seth. Er klang, als würde er jeden Moment anfangen zu brechen. "Okay" sagte Astrid nur leise.
Sie stand auf und folgte Seth. Sie folgtem den Weg, auf dem sie hergekommen sind. Sie liefen in Stille, Seth durchgehen ein Auge auf Astrid, vor der Furcht, sie würde sich verletzten. Und, nun ja, er hatte recht.

"Seth es ist nur ein Splitter!" Sagte Astrid. Seth jedoch, ignorierte sie. "Hier, setzt dich hier hin."  Er schluckte hard. Er wollte nicht panisch wirken, aber er war es. Gott, war er in Panik. Astrid setzte sich auf einen Hohen Stein, so wie Seth es wollte. Er hockte sich vor sie und infizierte den Splitter an ihrem Knöchel genau. Als seine Kalte Fingerspitze an ihr entlang fuhr, zuckte sie kurz zusammen. "Oh mein gott, tut mir leid!" Sagte er und schaute sie besorgt an. "Seth. Es ist nur ein Splitter." Sagte sie und schaute ihm in seine Augen. Er atmete tief durch und nickte. Er stand auf und gerade als Astrid es auch tun wollte, nahm er sie hoch, als wäre es das normalste der Welt. "Du musst mich nicht nach Hause tragen." Versicherte sie ihm. Er jedoch ignierte es und lief konzentriert weiter. Nach einigen Minuten Stille, fing er an zu sprechen.

"Ich verstehe dich und ich weiß das du Abstand und Zeit brauchst aber du sollst wissen das ich mich nicht Komplett zurück ziehen kann." Er atmete einmal tief durch und schloss seine Augen, hörte aber nicht auf weiter zu gehen. "Ich werde leider andauernd vor deiner Tür stehen und mich versichern das es dir gut geht, und ich werde vor deinem Haus wache halten, natürlich vom Wald aus, aber ich werde da sein." Beendete er seinen wie eingeübten Text. Astrid nickte nur stumm und spielte mit ihren Fingerspitzen in ihrem Schoss. Ihr fehlter der Mut, etwas zu sagen. "Darf ich es Luke sagen? Also Luke und Teresa?" Fragte sie leise. Er schaute sie kurz an und nickte dann. "Ja, natürlich." Sagte er.

Seth ließ Astrid runter als sie an ihrer Haustür ankamen. Bevor sie klopfte, drehte sie sich nervös zu ihm. "Du kannst jetzt gehen." Sagte sie. Seth runzelte die Stirn, doch bevor er Reagieren konnte, öffnete sich die Tür und Maria stand mit ihren schwarzen Augenringen und einer fast leeren Alkohol flasche vor der Tür. Sie musterte Seth von Kopf bis Fuß und fing an bitter zu lachen. "Ach deswegen bist du so ne bitch zu mir gewesen." Lallte sie. Maskara setzte sich unter ihren Augen ab und ihr dunkler Lippenstift war verschmiert. Sie hatte geweint. Astrid schaute an ihr runter. Ihr enges, kurzes Kleid war nach oben gerutscht, so weit das man ihre unterwäsche sehen konnte und an ihrer Faust war Blut. Schlürfwunden zierten ihre Knöchel, es wirkte als hätte sie auf etwas wie Stein eingeschlagen. Astrid schloss die Augen um Tränen zu stoppen die vor Peinlichkeit, entkommen  wollten. "Bitte geh." Sie musste sich nichmal umdrehen, Seth wusste das er gemeint war. Er jedoch war überfordert und konzentrierte sich Stattdessen auf leise schlurzer die von oben kamen. Er schaute hoch, als würde er so besser hören können. Er schob leicht Astrid bei seite. Er schaute weiterhin nach oben während er auch an Maria vorbei lief und langsam die Treppen hoch ging. Er ging an jedem Raum vorbei, hörte wie Astrids kurze Schritte ihm folgten. Er lief weiter, mit Astrid hinter ihm, bis das weinen so laut war, dass er sich sicher war das es hinter der Tür, neben der er gerade stand, herkam. Auch Astrid hörte das Weinen mitlerweile. Seth war wie erstarrt, Astrid allerdings nicht. Sie griff an Seth vorbei und riss die Tür auf. Es war als konnte er ihr Herz brechen hören. Und nachdem er die Worte des zusammengefahrendem, jungem erwachsenen hörte, war er sich sicher das seins es auch war.

"Ich konnte mich nicht wehren."







in her spell ➳ s.clearwater #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt