Kapitel 2

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Keuchend schoss ich hoch und stieß mir meinen Kopf an der Dachschräge über meinem Bett an. Meine Stirn war von Schweiß getränkt und es fiel mir schwer zu atmen. Ich rannte ins Bad um mir das Gesicht zu waschen, doch als ich in den Spiegel schaute schrak ich auf und fuhr zurück. Meine Haare waren nicht mehr zu einem schönen geflochtenen Zopf gebunden, sonder hingen zerzaust und strähnig über meine Schultern, mein Gesicht war gerötet, meine Augen angeschwollen, als hätte ich Stunden geweint. Ich schaute auf die Uhr auf dem Waschbecken, welche 4:54 Uhr anzeigte. Erst jetzt erinnerte ich mich an meinen Traum, den ich vor 5 Minuten noch hatte und der mich verunsicherte. Ich konnte mich haargenau an jedes Detail des Traumes erinnern, die großen Gestalten, die schatten der Bäume und meine unfassbare Schnelligkeit beim Rennen. Ich erinnerte mich auch an den Begriff Atinix, was anscheinend tödlich für mich gewesen wäre, doch was sollte das überhaupt dein?. Das musste ich unbedingt später googlen, doch jetzt musste ich erst mal unter die Dusche, damit meine Mum nichts von meinem nächtlichen Erlebnis bemerkt. Also duschte ich viel zu lange unter zu heißem Wasser und versuchte meine Gedanken auszublenden, jedoch gelang es mir nicht. Ich musste leise sein, um meine Mum nicht zu wecken, denn sie musste den ganzen nächsten Tag arbeiten und kam gestern erst gegen 23 Uhr nach Hause. Als ich fertig war fühlte ich mich tatsächlich ein wenig besser, meine Haut klebte nicht mehr, ich roch nach dem Vanilleduschgel meiner Mum und hatte mir einen dicken Strickpullover übergezogen. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken meine Gedanken drehten sich nur um den Traum. Was hatte er zu bedeuten? Normalerweise träumte ich nie etwas und falls doch, konnte ich mich nie daran erinnern. Dieser Traum jedoch, kam mir so real vor, doch natürlich wusste ich, dass es keine Kreaturen aus schwarzen Schatten, die mit Glitzerpartikeln überzogen sind gab. Ich hatte dennoch das Gefühl, dass der Traum sehr wichtig war und deshalb schrieb ich ihn in jedem Detail auf, das ich noch wusste. Doch genau ein Satz des Traumes verwirrte mich, es fühlte sich an als hätte ich den Traum wirklich durchlebt, gespürt und von allem eine Ahnung gehabt. Tödlich für jemanden wie mich.

„Freya, komm runter, Frühstück!", rief meine Mum durch die ganze Wohnung, sodass er wahrscheinlich alle Nachbarn hörten, ich musste wohl doch noch mal eingenickt sein, denn es war schon sieben Uhr. Ich schlurfte die Treppe lustlos hinunter, da ich zu müde war um überhaupt an Essen zu denken, doch als ich den Geruch frischer Pancakes und Kaffee in die Nase bekam erhellte sich meine Miene. Pancakes bedeutete, dass meine Mum gut gelaunt war, aber vielleicht wollte sie mich auch einfach nur aufmuntern, da heute mein erster Schultag an der Heart Academy in London war. Vor zwei Wochen bin ich mit meiner verrückten liebevollen Mum Pat nach London gezogen. Sie wollte einen Neuanfang, das sie in West Virginia, wo wir herkamen ihren Job verloren sie sich, was sie immer betont, von ihrem Freund Lucas getrennt hat und sie sagt sie wolle endlich mal raus aus unserem Dorf. Mein Vater war als ich ein Jahr alt war gestorben, ich erinnerte mich nicht an ihn, auch wenn ich es mir sehr wünschte. Meine Mum erzählte mir manchmal etwas über ihn, doch ich merkte ihr immer an, dass sie nicht gern über ihn sprach. Doch ich wollte unbedingt mehr über ihn erfahren als nur dass er an Krebs gestorben ist. Ich meine er war mein Vater und ich dachte ich hätte ein Recht darauf alles über ihn zu erfahren. Da mein bester Freund mein Kater Fluffy war, den ich mit nach London nehmen konnte und meine Bücher mein Rückzugsort waren hatte ich nicht viel dagegen umzuziehen. Abgesehen hatte ich nicht viele Freunde und somit würde ich außer unserem schönen, kleinen und einfach gemütlichen Holzhaus nicht viel vermissen. Nun hatten wir eine eine 5 Zimmer Wohnung, die aus Bad, Küche, Wohnzimmer, meinem Zimmer und dem meiner Mum bestand. Es war ein wenig eng, doch das machte mir nicht viel aus solange ich genug Platz für meine Bücher hatte und in mein Zimmer Bett, Schreibtisch und Schrank hineinpassten.

„Guten Morgen mein Schatz hast du gut geschlafen?", fragte meine Mum fröhlich, während sie ihren  Kaffee in eine Tasse aus ihrer Sammlung füllte. „Ein bisschen zu wenig", antwortete ich knapp. „Kann ich bitte auch einen Kaffee haben?" „Von mir aus, aber nur weil heute dein erster Schultag ist und du ein wenig müde aussiehst", erwiderte sie und holte eine zweite Tasse aus dem Schrank. Meine Mum besaß an die 100 Tassen, wenn nicht mehr, die sie immer auf Flohmärkten erstattete, sie sie besaß Tassen aus jeder Preisklasse und in den verschiedensten Designs. „Na freust du dich auf deinen ersten Schultag oder bist du aufgeregt? Die Schuluniform steht dir übrigens spitze". Auch wenn es eingebildet klang konnte ich ihr da zustimmen, die Schuluniform bestand aus einem bordeaufarbenen Rock, einer weißen Bluse, einem schwarzen Blaser und einer schwarzen Krawatte. Die Farben passten perfekt zu meinem kastanienbraunen Haar und der Rock hatte genau die perfekte Länge. Das Schulwappen gefiel mir auch besonders gut, es war ein Anker darauf um den sich eine Schlange wickelte, die Bedeutung davon musste ich erst noch herausfinden. „Danke Mum und ja ich freue mich ein wenig auf den ersten Schultag", sagte ich ihr zuliebe. In Wahrheit hatte ich Angst vor dem ersten Schultag, da ich früher nicht gerade beliebt war und nur als die mit der Nerdbrille und den Büchern galt, aber ich erhoffte mir hier neue Freunde oder zumindest neue nette Leute kennen zu lernen. Es klingelte an der Haustür. „Kannst du bitte aufmachen Freya?", fragte meine Mum, die wahrscheinlich dachte es sei irgendein Werbeheini. Also lief ich durch unseren engen Flur zu der quitschgrünen Tür, die meine Mum so hübsch fand, jedoch nicht meinen Geschmack traf und öffnete sie. Vor mir stand ein hellblondes Mädchen mit strahlend blauen Augen, das mich anlächelte. „Hi", sagte sie, „Ich bin Sophie Adams eure Nachbarin, ich wohne mit meinem dad direkt gegenüber in Hausnummer 9, ich wollte mal klingeln und hallo sagen". „Hi", erwiderte ich, „Ich bin Freya Wilsone, ich bin vor 2 Wochen mit meiner Mum von West Virginia hierher gezogen." „West Virginia? Cool da wollte ich immer schon mal hin, wie ist es dort denn so??", fragte sie neugierig und in ihre Stimme lag etwas Sehnsüchtiges. „Naja, also abgesehen davon, dass man im Schnitt nur vier Nachmarn im Umkreis von fünf Kilometern hat, jeder jeden kennt, es nur eine Schule und einen Supermarkt gibt eigentlich ganz okay." „aber die Landschaft muss doch toll sein, und ich würde mir wünschen, dass mich alle kennen, das ist doch bestimmt super!" „Also ich gehörte in meinem Ort nicht gerade zu den gerade zu den beliebtesten Mädchen, mich kannte zwar jeder, aber niemand hat sich wirklich mit mir abgegeben." „Oh das ist natürlich nicht so toll.. Naja ist heute eigentlich dein erster Schultag? Auf welche Schule gehst du und in welche Klasse? Ach ja ich bin übrigens 17 und du?" „JA heute ist mein erster Schultag, ich werde auf die Heart academy gehen, ich in die 11c und ich bin erst 16 werde aber in fünf Monaten siebzehn." „Wirklich? Wie cool, Dann gehen wir also in dieselbe Klasse, wenn du willst kann mein Dad uns heute mit zur Schule nehmen und ich zeige dir dort alles." „Das ist wirklich nicht nötig, ich fahre mit der U-Bahn3." „Ich bestehe darauf, außerdem ist die U-Bahn hier schrecklich kompliziert und um diese Zeit total überfüllt, du willst doch nicht am ersten Schultag zu spät kommen. Also fährst du mit?" Damit hatte sie mich irgendwie überzeugt. „Na gut, wann soll ich rüberkommen?" „In fünfzehn Minuten, mein Da wird dich echt mögen, ich freu mich schon." „alles klar, bis gleich." Ich schloss die Tür hinter mir und fühlte mich ein wenig wie nach einem Verhör, nach so vielen Fragen die Sophie mir gestellt hat. Ich hatte in fünf Minuten mehr von mir preisgegeben als ich normalerweise machen würde, aber sie hatte so eine vertrauenswürdige Art. Jedoch vertraue ich nicht vielen Menschen.

Ich ging zurück zu meiner Mum in die Küche, holte mir meinen Kaffee vom Tresen und setzte mich an unseren kleinen runden Holzküchentisch. „Wer war das, du warst ziemlich lange an der Tür", fragte meine Mum, wie immer mit einem etwas zu besorgten Tonfall in der Stimme. „Unsere neue Nachbarin, sie heißt Sophie und wohnt mit ihrem Vater direkt gegenüber, sie hat mich gefragt ob ihr Dad uns mit zur Schule nehmen kann." „das ist aber wirklich nett, natürlich kannst du mit ihr zur Schule fahren, ach das ist toll, so nette Leute hier", antwortete sie und freute sich mal wieder total darüber, dass ich eine mögliche Freundin kennen gelernt hatte. Jedoch war sie mir damit ein wenig zu voreilig, mit ihrer aussage will sie natürlich auch zum Ausdruck bringen, wie toll es hier doch sei. „Ja sie ist genau so alt wie ich und wir gehen in dieselbe Klasse, ich muss in zehn Minuten rüber."

Ich trank meinen Café aus, schlang einen Pancake hinunter und rannte hoch in mein Zimmer, um mir die Zähne zu putzen, ein bisschen Wimperntusche aufzutragen und meine tiefen Augenringe abzudecken, denn ich wollte an meinem ersten Schultag ja nicht so verschlafen aussehen. Auf dem Weg zur Haustür, streufte ich mir noch einen Pullover über da die Septemberluft schon etwas kühl sein konnte, dann zog ich meine schwarze Brille auf, nahm meine Schultasche und ging mit einem kurzen „Bye" an meine Mum gewandt, die Haustür hinaus.














Sooo hier nun endlich das zweite Kapitel, irgendwie habe ich total vergessen, dass ich das erste Kapitel hier veröffentlicht habe. Wahrscheinlich werden diese Geschichte nicht sehr viele MEnschen lesen, sie ist auch noch lange nicht fertig, aber ich würde mich sehr über eure MEinungen freuen! 🙈☀️📚💗

DreamerWhere stories live. Discover now